Lukas Daschner
  • Lukas Daschner hatte die große Chance zum Ausgleich auf dem Kopf – und vergab.
  • Foto: WITTERS

Bittere Pleite beim Erzrivalen! St. Pauli ist die Tabellenspitze wieder los

Die Bedeutung der Partie war allen bekannt, am Ende brachte aber nur Hansa Rostock das auf den Platz, was es braucht, um ein Prestigeduell wie das gegen den FC St. Pauli zu gewinnen: Die Kiezkicker verloren vor 25.000 Zuschauer:innen im Ostseestadion verdient mit 0:1 (0:0) und die Tabellenführung an den SV Darmstadt 98.

Die Partie brauchte keinerlei Anlaufzeit, es war von Beginn an reichlich Leben und noch mehr Intensität in der Bude. Und: Schon nach 130 Sekunden lag die Murmel im St. Pauli-Netz, Rhein hatte im Nachschuss getroffen, das Spielgerät lag bereits wieder am Anstoßpunkt. Allerdings schaltete sich der VAR ein – zu Recht, denn Verhoek hatte bei der Balleroberung Jakov Medic deutlich gefoult.

VAR und Nikola Vasilj halten St. Pauli im Spiel

Aber es blieb wahnsinnig intensiv, auch die Gäste meldeten sich mit einer dicken Chance durch Guido Burgstaller, die Keeper Kolke vereitelte, an (7.). Zwar wirkten die Hamburger in der Folge fußballerisch strukturierter, die deutlich besseren Möglichkeiten aber hatte Hansa. Nikola Vasilj parierte stark gegen Verhoek (10.), Behrens (16.) und Ingelsson (45.) und hielt Neidharts abgefälschten Versuch schlicht großartig (40.).

St. Pauli seinerseits kam gegen äußerst aggressive Hausherren nur noch selten in die gefährlichen Zonen. Burgstallers Kopfball landete auf dem Netz (13.), Daniel-Kofi Kyerehs Versuch geriet deutlich zu hoch (34.) – das war’s eigentlich. Und so konnten die Braun-Weißen mit dem Pausenstand durchaus gut leben.

Nico Neidhart besorgt Hansa Rostock das Tor des Tages

Trainer Timo Schultz reagierte zur Pause mit der taktischen Umstellung auf eine Dreierkette, brachte Innenverteidiger James Lawrence für Mittelfeldmann Finn Ole Becker. Mehr Spielkontrolle brachte das zunächst nicht, Rostock dominierte auch die Anfangsphase nach dem Wechsel und hatte durch Rizzuto die nächste Gelegenheit (54.). Und nach 59 Minuten folgte schließlich das, was sich irgendwie angekündigt hatte. Hansa ackerte sich mit sehr viel Willen durchs Mittelfeld, am Ende stand Neidhart am zweiten Pfosten völlig blank und drückte den Ball zum 1:0 in die Maschen. Verdient, ohne Frage.

Joker Lukas Daschner verpasst Ausgleich

Und auch schon wieder das Ende des Dreierketten-Versuchs. Schultz wechselte doppelt, kehrte zur Ausgangstaktik zurück, brachte unter anderem Lukas Daschner, der prompt die dicke Ausgleichschance per Kopf hatte (70.). Kurz darauf zischte ein Freistoß von Leart Paqarada knapp am Kreuzeck vorbei (74.), die Hamburger wehrten sich jetzt gegen die drohende Niederlage.

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Allerdings stand da noch ein Gegner auf dem Platz. Und der war an diesem Abend mit deutlich mehr Verve unterwegs und ließ auch in der Schlussphase, als St. Pauli alles nach vorne warf, keine nennenswerte Szene vorm eigenen Gehäuse mehr zu.

Die Rostocker seien „besser im Spiel“ gewesen, bilanzierte St. Pauli-Trainer Schultz. „Wir haben jetzt einen Tag Zeit, um uns zu ärgern. Die müssen wir uns auch nehmen, weil wir uns das heute selbst zuzuschreiben haben. Aber wir kriegen die Punkte nicht wieder. Gegen Werder Bremen werden wir einen neuen Anlauf nehmen für drei Punkte.“

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