Von Offensivkräften wie Andreas Albers erwartet St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler noch eine Steigerung.

Von Offensivkräften wie Andreas Albers erwartet St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler noch eine Steigerung. Foto: WITTERS

Hürzeler erklärt: Hier muss sich St. Pauli trotz Top-Vorbereitung noch verbessern

Dieses Duell ist wirklich das Allerletzte. Das allerletzte Testspiel des FC St. Pauli vor dem Start der neuen Zweitligasaison, in die die Kiezkicker mit großen Ambitionen, guten Chancen und viel Selbstvertrauen gehen. Bei der Generalprobe am Samstag gegen Hapoel Tel Aviv am Millerntor soll der siebte Sieg im siebten Spiel der starken Saisonvorbereitung her. Warum Trainer Fabian Hürzeler seine Mannschaft wie auf ein Pflichtspiel vorbereitet und wo sein bislang so überzeugendes Team eine Woche vor dem Saisonstart in Kaiserslautern noch besser werden muss. 

Den finalen Test nehmen die Kiezkicker bei aller Vorfreude auf die Rückkehr ins Millerntorstadion vor den rund 10.000 Fans ernst. Sehr ernst. Hürzeler spricht von einem „sehr guten Härtetest“ gegen defensiv kompakte Gäste aus Israel. 

Hürzeler will gegen Tel Aviv im 3-4-3 beginnen

St. Pauli probt den Ernstfall – das ist keine Floskel, sondern wörtlich zu nehmen. „Wie wichtig mir so ein Test ist, habe ich heute der Mannschaft erst gesagt und auch gezeigt, indem wir uns wirklich auch so vorbereitet haben wie bei einem wirklichen Punktspiel“, berichtet der 30-Jährige. Gleiche Abläufe, ausführliche Gegneranalyse, das volle Paket. Ziel: das Team für Kaiserslautern in eine „gewisse Vorspannung“ und „schon mal in den Modus zu bringen“.

Was die Formation angeht, die er zum Anpfiff ins Rennen schickt, hat sich Hürzeler festgelegt. Ein 3-4-3. Jakov Medic, Eric Smith und Karol Mets werden sicher die Dreierkette bilden. Die Außenbahnen werden von Manolis Saliakas und links wohl Philipp Treu besetzt, das Mittelfeldzentrum von Kapitän Jackson Irvine und Marcel Hartel. Im Angriff dürften Elias Saad, Connor Metcalfe und zentral Andreas Albers beginnen. Im Verlauf des Spiels wird es einige Wechsel und vermutlich durch die angekündigte Hereinnahme von Hauke Wahl eine Umstellung auf eine Viererkette geben.

Hürzeler sieht bei St. Pauli Potenzial im letzten Drittel und beim Umschalten

So stark sich die Kiezkicker in den bisherigen Testspielen mit insgesamt 26:3 Toren präsentiert haben mögen: Hürzeler sieht noch Verbesserungspotenzial. Zwei Bereiche benennt er auf Nachfrage. Keine großen Baustellen. Feintuning.

Erstens: „Handlungsschnelligkeit im letzten Drittel, vor allem auch Entscheidungsfindung“, so der Coach. Das betrifft vor allem die Offensivspieler. Positionierung, Timing, Präzision, Laufwege, Abstimmung. Die Spieler „bekommen bestimmte Optionen von uns vorgegeben und dürfen dann frei wählen. Wie sie dann die Entscheidung treffen, ist ihnen überlassen. Da müssen Automatismen reinkommen“, erklärt er.

Das könnte Sie auch interessieren: Die Zeichen sind eindeutig: Dieser St. Pauli-Spieler steht vor dem Abschied

Es geht für die Kiezkicker darum, noch mehr, noch variabler und gezielter Druck auf die gegnerische Defensive auszuüben, zahlreichere und bessere Chancen herauszuspielen und diese wiederum konsequenter zu nutzen.

Als zweiten Bereich, in dem es noch Optimierungsbedarf gibt, nennt Hürzeler „das Umschaltverhalten von Abwehr- und Angriffspressing“. Er präzisiert: „Wenn wir tiefer stehen, schneller ins Angriffspressing zu kommen.“

Das könnte Sie auch interessieren: Dieses Programm plant St. Pauli zum Freundschaftsspiel gegen Tel Aviv

Das eigene Spiel und die bestmögliche Erfüllung der komplexen und anspruchsvollen Aufgabenstellung steht deshalb am Samstag über allem. „Es geht jetzt nicht zu sehr um das Resultat“, sagt Hürzeler vor der Generalprobe. „Klar, in der Liga geht es auch darum, die Spiele zu gewinnen, aber wenn wir unseren Weg konsequent verfolgen und weiter leidenschaftlich an diesen Themen arbeiten, mit viel Freude an diesen Kleinigkeiten und der Detailarbeit, dann denke ich, wird sich das langfristig auszahlen.“ Und kurzfristig, gegen Tel Aviv. „Wenn wir gut spielen, werden wir auch gewinnen.“ Diese Logik soll am Samstag gelten – und auch in einer Woche. Wenn es nicht nur Applaus zu ernten gibt, sondern auch Punkte.  

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test