Vasilj, St. Pauli
  • Nikola Vasilj hatte im Hinspiel in Heidenheim reichlich zu tun.
  • Foto: Imago

St. Paulis riesige Vorfreude auf den Beginn der „Kracherspiele“

Um kurz vor 18.30 Uhr werden die Hells Bells am Freitag die wohl heißeste Phase der Saison einläuten, und die Vorfreude beim FC St. Pauli „ist riesengroß“, wie Trainer Timo Schultz im Vorfeld der Partie gegen den 1. FC Heidenheim unterstrich. Mit einem Sieg könnten die Hamburger einen Aufstiegskonkurrenten auf dann wohl vorentscheidende neun Punkte distanzieren, aber das Brett, das es zu bohren gilt, ist ein dickes.

Unterschiedlicher könnten die Spielstile kaum sein. Während St. Pauli auf einen grünen Teppich angewiesen ist, das Spielgerät angesichts etlicher technisch beschlagener Akteure größtenteils am Boden lässt (nur Stadtrivale HSV schlägt noch weniger lange Bälle), ist für den Gegner eher Luftfeuchtigkeit und Windstärke maßgebend: Keine Mannschaft im Unterhaus operiert mit so vielen hohen Pässen wie Heidenheim (knapp 80 pro Partie, St. Pauli 55).

St. Paulis Coach Schultz ist sich sicher, die richtigen Spieler gegen Heidenheims Konzept zu haben

Dabei entwickelt die Truppe von Trainer-Dino Frank Schmidt eine „extreme Wucht“, befand Schultz. Ganze vier Akteure des kompletten Kaders erreichen nicht die 1,80-m-Körpergröße, mit 1,75 m ist Kevin Sessa der Zwerg im Heidenheimer Sammelsurium der Riesen. Das ist allerdings nichts Neues, kann Schultz entsprechend nicht schocken, der vielmehr genug Spieler unter seinen Fittichen sieht, „die Tiefgang entwickeln und die Räume hinter ihrer Kette bespielen können“.

St. Paulis Kribbeln hat begonnen: „Den Endspurt hätte man nicht schöner malen können“

Und überhaupt: Wer jetzt nicht heiß ist, der sollte seine Berufswahl tunlichst überdenken. „Für solche Kracherspiele betreiben wir den Aufwand ja“, frohlockte Ex-Profi Schultz, der aus eigener Erfahrung weiß, wieviel Adrenalin Aufstiegskampf vor allem im eigenen Stadion freisetzen kann. „Was gibt es denn Schöneres, als jetzt gegen Heidenheim, dann gegen Werder, Darmstadt, Nürnberg und ganz am Ende auch Düsseldorf im vielleicht ausverkauften Millerntor zu spielen“, fragte er rhetorisch. „Den Endspurt hätte man vor der Saison nicht schöner malen können.“

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Wobei es ganz wichtig sei, bei allem Ehrgeiz die notwendige Lockerheit beizubehalten. „Wir genießen die Situation, von der nicht nur die Spieler, sondern auch ich als Trainer geträumt habe“, sagte Schultz, man gehe die Sache von Spiel zu Spiel an. „Damit sind wir schon die ganz Saison gut gefahren. Und wenn wir weiter unsere Leistung bringen, werden noch einige Spiele rumkommen, die wir gewinnen.“

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