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Fans des FC St. Pauli
  • Die Heimspiele des FC St. Pauli sind in der Regel ausverkauft.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli, der HSV und das Problem mit den Stadionverboten

Es war ein Vorfall, der wortwörtlich nachhallt: Bei St. Paulis 3:2-Erfolg über Greuther Fürth am Samstag warf ein Fan einen Böller aufs Spielfeld, der dort explodierte. Dem Fan droht nun ein Stadionverbot. Doch wie sieht es mit derlei Zutrittsverboten aus bei den Hamburger Profiklubs? Und wie werden sie kontrolliert? Die MOPO fragte beim FC St. Pauli und auch dem HSV nach.

Eine gute halbe Stunde war gegen Fürth gespielt, gerade hatte Elias Saad zum 1:0 getroffen, da wurde der Jubel am Millerntor durch einen lauten Knall übertönt. Auf dem Spielfeld stieg wenige Meter von der Seitenauslinie entfernt Rauch auf. Ein Zuschauer hatte von der Gegengerade einen Böller aufs Feld geworfen, der direkt vor der St. Pauli-Bank explodierte. Zeugwart Kenta Kambara befand sich in unmittelbarer Nähe, ihm geht es aber nach Vereinsangaben gut, auch sonst gab es keine Verletzten.

„Gegen den Tatverdächtigen ist ein Stadionverbotsverfahren eingeleitet worden“

Der mutmaßliche Täter wurde sofort ausfindig gemacht und aus dem Stadion geleitet. Ihm drohen nun harte Konsequenzen, wie der Kiezklub auf MOPO-Nachfrage erklärte: „Gegen den Tatverdächtigen (…) ist ein Stadionverbotsverfahren eingeleitet worden.“

St. Pauli-Fans (Symbolbild). WITTERS
St. Pauli-Fans in Fürth
St. Pauli-Fans (Symbolbild).

Aktuell gebe es am Millerntor 25 Stadionverbote für Fans des Kiezklubs, so der Verein. „Diese stehen im Zusammenhang mit einem versuchten Blocksturm bei einem Heimspiel.“

Doch wie genau wird sichergestellt, dass die mit einem solchen Verbot belegten Fans sich nicht doch Zutritt zum Stadion verschaffen? Beim FC St. Pauli hüllt man sich darüber in Schweigen. Man könne „keine Auskunft geben über die Maßnahmen, wie Stadionverbote kontrolliert werden, da dies interne Abläufe betrifft“, heißt es von Klubseite.

Etwas ausführlicher äußerte sich der Stadtrivale aus dem Volkspark zu der Thematik.

HSV zweifelt an Wirksamkeit von Stadionverboten

Der MOPO gegenüber erklärte der HSV, dass es bei nahezu 57.000 Menschen, die regelmäßig ins Volksparkstadion strömen, schlichtweg nicht möglich sei, die Verbote zu kontrollieren. Beim FC St. Pauli dürfte es sich damit ähnlich verhalten.

HSV-Fans zünden bengalische Feuer in Hannover WITTERS
HSV-Fans zünden bengalische Feuer in Hannover
HSV-Fans zünden bengalische Feuer in Hannover

Beim HSV sei man aber ohnehin nicht restlos überzeugt von der Maßnahme des Stadionverbots, erklärte der Verein. Stattdessen lege man den Fokus auf Prävention, indem man das grundsätzliche Miteinander gut organisiere und den Werten des Vereins regelmäßig Nachdruck verleihe.

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Bei Vergehen wie sexuellen Übergriffen, jeder Form von Diskriminierung oder ausufernder Gewalt reagiere man aber strikt mit Stadionverboten. Das gilt auch für Böllerwürfe, wie zuletzt am Millerntor geschehen: Dafür hätte es beim HSV die Maximalstrafe eines dreijährigen Stadionverbots gegeben.

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