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St. Paulis Spieler bejubeln das 2:2 in Hannover.
  • Spät und glücklich, aber verdient und erarbeitet: St. Paulis Spieler bejubeln das 2:2 in Hannover.
  • Foto: WITTERS

„Schweißt zusammen“: St. Paulis Remis ist mehr wert als ein Punkt

Nein, so recht hatte Jackson Irvine in den Katakomben der Heinz-von-Heiden-Arena noch nicht realisiert, was sich Minuten zuvor auf dem Rasen abgespielt hatte. In der Nachspielzeit hatte er für St. Pauli in Hannover zum 2:2 (1:1) ausgeglichen. Das brachte einen Punkt für die Tabelle und vom Gefühl her doch so viel mehr.

„Eigentlich willst du ja gewinnen, ein Unentschieden auswärts ist … okay“, sagte Irvine, noch auf der Suche nach den passenden Worten. In der Art und Weise der Entstehung wiederum, das sah dann auch der Australier so, war dieses Remis aber „ein sehr wichtiges Resultat. Denn wir können den Schwung mitnehmen.“

Nun könnte man fragen: Hat St. Pauli nach der frühen Führung durch Johannes Eggestein (4.) und dem Handelfmeter für Hannover, der laut Regelwerk eigentlich keiner war und zum Ausgleich durch Sebastian Kerk führte (33.), nicht eigentlich zwei Punkte verloren? Oder doch einen gewonnen, weil die Mannschaft ja durch einen Schuss nach Flankenart von Derrick Köhn in Rückstand geraten war (71.) und dieser bis zur Nachspielzeit andauerte?

Schultz sieht in Offensive und Defensive Ansatz zur Verbesserung bei St. Pauli

Auslegungssache. Für Timo Schultz war das Ergebnis „verdient“, wenn auch „glücklich“. Heimtrainer Stefan Leitl widersprach ihm auf der Pressekonferenz, er sah 96 als das Team, das den Sieg verdient gehabt hätte. Was verwunderte, weil St. Pauli die Mannschaft gewesen war, die die Hausherren nach der Pause mitunter mehrere Minuten lang in ihrer Hälfte einschnürte, was wiederum den Niedersachen in der ersten Hälfte mit St. Pauli gelungen war. Jeweils mit überschaubar vielen Chancen. 

Was Schultz einerseits freuen durfte, es spricht ja für die eigene Defensive. Aber andererseits gegen die eigene Offensive. „Wir haben uns nicht so die Großzahl an Chancen rausspielen können, das war ein Manko. Gerade im letzten Drittel müssen wir effektiver werden“, forderte er denn auch. Und obwohl der Abwehrverbund über lange Zeit zusammenhielt, fand Schultz, „dass wir an der defensiven Kompaktheit auch noch weiter arbeiten müssen“. 

Matanovic: Spätes St. Pauli-Tor „schweißt zusammen“

Einiges zu tun also für die Mannschaft, was aber nicht allzu schwerfallen dürfte angesichts von vier Punkten aus zwei Spielen gegen Gegner, die gemeinhin als Aufstiegskandidaten gelten. Ein Start, der St. Pauli Ruhe verschafft, keine Diskussion aufkeimen lässt, auch nicht solche um die Torgefahr nach den Abgängen von Daniel-Kofi Kyereh und Guido Burgstaller. Wer sich in dieser Hinsicht Fragen stellte, bekam gegen Nürnberg Antworten von Irvine, Leart Paqarada und Lukas Daschner und in Hannover von Eggestein und nochmals Irvine. 

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Die Erkenntnis: Es klappt, auch ohne die Stars der Vorsaison, zur Not eben in der Nachspielzeit. „Das schweißt richtig zusammen“, sagte Igor Matanovic über den Ausgleich. Der 19-Jährige muss es wissen. Vor anderthalb Jahren war er mit seinem Tor in Hannover ja selbst der Schweißer auf dem Weg zum Klassenerhalt. 

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