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Marcel Hartel vom FC St. Pauli springt über das ausgestreckte Bein des Braunschweigers Brian Behrendt
  • Gewarnt: Im Hinspiel gerieten Marcel Hartel und St. Pauli ins Straucheln, verloren in Braunschweig mit 1:2.
  • Foto: WITTERS

Rekordgier und Stolpergefahr: Spukt das Derby schon in St. Paulis Köpfen?

Elf. Die Zahl der Begierde beim FC St. Pauli. Mit dem elften Sieg in Serie wollen die Kiezkicker einen neuen und alleinigen Rekord in Liga zwei aufstellen. Da kommt ein Heimspiel, noch dazu gegen den abstiegsbedrohten Tabellen-15. Eintracht Braunschweig, gerade recht – oder nicht? Vorsicht ist geboten. Zum einen zeigte die Eintracht zuletzt ansteigende Form, zum anderen könnte bei dem einen oder anderen St. Paulianer schon das Derby am kommenden Freitag im Kopf herumspuken.

Das Duell der Braun-Weißen gegen die Blau-Gelben ist der ultimative Test für die beim Kiezklub seit Wochen (höchst erfolgreich!) propagierte Wir-schauen-nur-von-Spiel-zu-Spiel-Marschroute. Kann der absichtlich begrenzte Horizont beibehalten werden? Schon mit 95 Prozent Fokus, Einsatz und Leidenschaft könnte es gegen die Niedersachsen schiefgehen. So läuft es in der Liga.

FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig klarer Favorit

Anders als im Liga-Topspiel am vergangenen Samstagabend in Heidenheim, in dem die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler mit 1:0 triumphierte, ist die Ausgangslage eine andere. In der Vorwoche waren die Kiezkicker nicht als Favorit bei der besten Heimmannschaft und bis dato im eigenen Stadion einzigen unbesiegten Team der Liga angetreten. Nicht wenige hatten vor der Partie prognostiziert, dass St. Paulis Siegesserie auf dem Schlossberg an der Brenz ihr Ende finden würde. Pustekuchen.

Eine Woche später ist St. Pauli klarer Favorit. Jeder rechnet damit, dass der nächste Sieg und damit der neue Rekord eingefahren wird. Motto: Kann doch gar nicht schiefgehen. Und dann, so die allgemeine Annahme, gehen die „Boys in Brown“ mit der breitesten Brust seit „Der unglaubliche Hulk“ in das Derby im Volkspark.

St. Pauli sollte jedoch gewarnt sein. Braunschweig ist seit drei Spieltagen unbesiegt, hat zwei der letzten drei Partien gewonnen (jeweils 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96) und dazwischen ein Unentschieden beim Karlsruher SC (1:1) erkämpft und dabei stark verbesserte Defensivqualitäten gezeigt.

Braunschweigs Immanuël Pherai fällt gegen St. Pauli aus

Allerdings muss die Eintracht auf ihren Topscorer Immanuël Pherai (sechs Saisontore, vier Vorlagen) verzichten, der beim 2:1-Hinspielsieg gegen St. Pauli doppelt getroffen hatte. Pherai hat am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen Kaiserslautern eine Gehirnerschütterung und einen Nasenbeinbruch erlitten.

Die letzten Wochen geben eigentlich keinen Anlass, zu befürchten, dass die Kiezkicker den Gegner unterschätzen könnten. Aber: In den letzten Wochen war im Vorfeld einer Partie das nächste Spiel auch nicht DAS Spiel, das mit Spannung erwartete Duell der Stadtrivalen, das bei den Fans längst Thema ist.

Jakov Medic, Lukas Daschner und Eric Smith droht Gelb-Sperre für Derby

Und dann sind da ja noch die drohenden Gelb-Sperren. Jakov Medic, Lukas Daschner und Eric Smith, dessen Einsatz am Sonntag allerdings unwahrscheinlich ist, haben jeweils vier Verwarnungen auf dem Konto, wären bei einem weiteren Karton gegen den HSV gesperrt.

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Trotz Hürzelers Vollgas-Forderung an die Verwarnten: Es wäre nur menschlich, wenn die Sorge, wegen eines Fouls das größte Spiel der Rückrunde zu verpassen, auf dem Rasen mitspielt – wie einflussreich, ist die Frage.

Jackson Irvine betont: „Jede Woche wird härter und härter“

Bei Marcel Hartel, Siegtorschütze beim 1:0 in Heidenheim, stimmt der Fokus jedenfalls. „Gegen Braunschweig erwartet uns das nächste schwere Spiel und da wollen wir den elften Sieg holen“, hatte der Mittelfeldrenner schon direkt nach dem Triumph an der Brenz verkündet und in einem Atemzug die kommende Herausforderung und das Ziel benannt. Und Kapitän Jackson Irvine betont: „Jede Woche wird härter und härter.“ Denn jeder Gegner will die Mannschaft sein, die St. Paulis Serie stoppt.

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