Pyro-Chaos beim KSC: Staatsanwaltschaft sorgt für Ärger – auch bei St. Pauli-Fans
Das Pyro-Chaos im letzten Hinrunden-Spiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli (4:4) Mitte November hallt immer noch nach – und rückt nun noch einmal auf unschöne Weise in den Vordergrund. Eine Maßnahme der Staatsanwaltschaft sorgt für Entsetzen. Doch nicht nur in Karlsruhe, sondern auch auf braun-weißer Fan-Seite.
Das Pyro-Chaos im letzten Hinrunden-Spiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli (4:4) Mitte November hallt immer noch nach – und rückt nun noch einmal auf unschöne Weise in den Vordergrund. Eine Maßnahme der Staatsanwaltschaft sorgt für Entsetzen. Doch nicht nur in Karlsruhe, sondern auch auf braun-weißer Fan-Seite.
Was war überhaupt passiert? Am 12. November des vergangenen Jahres geriet eine Pyro-Einlage der Karlsruher Fans anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Ultra-Gruppierung „Rheinfire“ außer Kontrolle. Bis zu 15 Menschen wurden verletzt, die meisten davon aufgrund des Einatmens von Rauch.
Pyro-Chaos bei St. Pauli-Spiel: Kritik an Staatsanwaltschaft
Was folgte, waren polizeiliche Ermittlungen, die bis heute andauern – und nun auf Karlsruher Fan-Seite für erhitzte Gemüter sorgen. So lud die Staatsanwaltschaft jüngst Mitarbeitende des Fanprojekts Karlsruhe als Zeugen vor – eine Maßnahme, die der Vorstand des Stadtjugendausschusses in einem Statement als „unzumutbar“ für alle Mitarbeitenden des Fanprojekts bezeichnet.

„Die Angebote der Fanprojekte, Begleitung von Fangruppierungen und viele Gespräche mit Fans beruhen auf jahrelanger Beziehungsarbeit. Vertrauen der Fans von und zu den Sozialarbeiter:innen mit Wertschätzung und gegenseitigem Respekt ermöglichen es, kritisch parteilich und konstruktiv miteinander zu arbeiten und zu einem gegenseitigen Verständnis im und für das Netzwerk rund um den Fußball beizutragen“, heißt es in dem Statement weiter. Mit ihrem Vorgehen setze die Karlsruher Staatsanwaltschaft „dieses Vertrauen und die Beziehungsarbeit wissentlich aufs Spiel“.
Für das Karlsruher Fanprojekt ist klar: Mit Blick auf die „Unzumutbarkeit und die möglichen Konsequenzen für alle Mitarbeitenden in Fanprojekten“ könne man das Vorgehen „nicht akzeptieren“.
St. Pauli-„Fanladen“ sieht „gravierende Fehleinschätzung“
Eine Sichtweise, die auch das braun-weiße Pendant zum Karlsruher Fanprojekt teilt: „Die staatsanwaltschaftliche Vorladung unserer Karlsruher Kolleg:innen halten wir für eine gravierende Fehlentscheidung“, so die deutlichen Worte des „Fanladens“ auf MOPO-Nachfrage. „Der gewaltpräventive Charakter von Fanprojekten lebt von der Vertraulichkeit der Arbeit mit den Fans. Dafür ist es wesentlich, dass von Polizei und Staatsanwaltschaften die Rolle der Sozialarbeitenden respektiert wird und diese Vertraulichkeit nicht torpediert wird. Davon profitieren alle beteiligten Parteien“, heißt es weiter.
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Zudem richtet der „Fanladen“ eine klare Forderung an die Hamburger Institutionen: „Wir erwarten, dass Polizei und Staatsanwaltschaften in Hamburg unsere Rolle dahingehend auch weiterhin anerkennen.“