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Die Polizei wird mit hohem Aufgebot beim Derby vertreten sein.
  • Die Polizei wird mit hohem Aufgebot beim Derby vertreten sein.
  • Foto: WITTERS

Polizei-Sorgen vor dem Derby: Kommen wieder Krawall-Touristen nach Hamburg?

Ein versuchter Angriff auf den HSV-Fanmarsch, 47 in Gewahrsam genommene Menschen und Bilder, die fassungslos machten: Die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Vorfeld des letzten Stadtduells am Millerntor – mutmaßlich ausgelöst auch durch die vom FC St. Pauli kritisch beäugte Hooligan-Gruppierung Rotsport – sind noch immer präsent. Genauso wie das Video eines von der Polizei am Boden fixierten Mannes, es soll sich um einen Italiener gehandelt haben. Und auf Personen wie diese ist die Polizei auch vor der Neuauflage des Derbys am Freitag (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) eingestellt – auf Krawall-Touristen.

In Polizeikreisen wird damit gerechnet, dass die Anhänger beider Stadtrivalen von Personen aus anderen Städten unterstützt werden. Während auf Seiten des FC St. Pauli personelle Verstärkung aus Bremen erwartet wird, geht man nach MOPO-Informationen zudem davon aus, dass sich unter die HSVer neben Fans des FC Kopenhagen auch solche von Hannover 96 mischen werden. Die Szenen gelten als befreundet, erst vor drei Wochen etwa bei den schlimmen Vorfällen im Spiel gegen Hannover waren im Gästeblock am Millerntor viele HSV-Utensilien zu sehen.

Polizei vermutet beim Stadtderby Fans aus anderen Städten

Wie viele gewaltbereite Fans den Weg auch ins Stadion finden werden, ist offen. Auch wenn die Agenda von Hooligans um die Spiele herum eine andere, brutale ist, gelten sie – wie die auf die Stimmung in den Arenen fokussierten Ultras – grundsätzlich als am Fußball interessiert.

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Da die Tickets – vor allem im Gäste-Bereich – stark begrenzt und längst vergriffen sind, und weil sie zudem meistens eher an den Kern der Fan-Lager gehen, könnte das Wirken der Krawall-Touristen aber auf das Umfeld des Millerntor-Stadions beschränkt sein. Die Angst vor Szenen wie im Vorjahr mindert das aber nicht.

Polizei führt im Vorfeld keine Gespräche mit Fan-Gruppen

Während der FC St. Pauli der Gewalt in den eigenen Anhänger-Reihen zuletzt aktiv den Kampf angesagt hatte, stellt sich auch im Falle des HSV die Frage, bei welchen Fan-Gruppierungen das größte Gewalt-Potenzial zu erwarten ist. „Aus polizeilicher Sicht steht keine einzelne Fanvereinigung des Hamburger SV in einem besonderen Fokus“, teilte die Polizei auf MOPO-Nachfrage mit. Zu konkreten Erkenntnissen mit Blick auf bestimmte Gruppierungen mache man „aus grundsätzlichen Erwägungen“ keine Angaben.

Ohnehin führt die Polizei im Vorfeld des Derbys keine direkten Gespräche mit Vertretern einzelner Fangruppen – Ansprechpartner sind für die Beamten vielmehr die Vereine, vor allem deren Sicherheitsbeauftragte sowie deren Fan-Betreuungen. Auch Informationen der Polizei gelangen über die Fan-Beauftragten an die in den Vereinen organisierten Gruppierungen. Ausnahme laut Polizei: „An einzelne, als nachweislich gewaltaffin identifizierte Anhänger der Vereine wurden anlässlich der Stadtderbys Gefährderanschreiben gerichtet.“

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