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Sirlord Conteh
  • Für sein Meckern sah Sirlord Conteh Gelb und, weil er sich zu einem Applaus für die Verwarnung hinreißen ließ, ein paar Sekunden später: Gelb-Rot.
  • Foto: picture alliance/dpa | David Inderlied

Paderborn-Trainer verteidigt Ex-Kiezkicker Conteh nach Gelb-Rot

Paderborns Stürmer Sirlord Conteh ist einer der schnellsten Spieler der zweiten Bundesliga. Also in Bezug auf sein Lauftempo. Bei St. Paulis 2:1-Sieg in Paderborn am Freitagabend galt das indes auch für die Taktung, in der er zunächst seine erste und dann die zweite Gelbe Karte kassierte – die kurioserweise trotzdem keinen Platzverweis nach sich zog.

Denn der frühere St. Paulianer saß zu diesem Zeitpunkt, nämlich in der 75. Minute, bereits verletzt auf der Bank. Von dort aus echauffierte er sich über eine Entscheidung von Schiedsrichter Arne Aarnink, der – völlig zurecht – ein Foul von Kai Klefisch an Leart Paqarada geahndet und so einen aussichtsreichen Paderborner Angriff unterbunden hatte. Für sein Meckern sah Conteh Gelb und, weil er sich zu einem Applaus für die Verwarnung hinreißen ließ, ein paar Sekunden später: Gelb-Rot.

Paderborn-Trainer Kwasniok will Conteh „nicht an den Pranger stellen“

Womöglich wiegt Contehs Sperre nicht so schwer, weil er ja ohnehin verletzt ist. Sollte er aber bis zum nächsten Spiel des SCP am kommenden Wochenende bei seinem Ex-Klub Magdeburg genesen, dürfte sie seinen Trainer Lukas Kwasniok angesichts der ohnehin angespannten Personalsituation der Paderborner umso mehr ärgern (es fehlen bereits die beiden erfolgreichsten Stürmer Marvin Pieringer mit Fraktur am Sprungbein und Robert Leipertz mit Knöchelfraktur und Bänderriss sowie Mittelfeldspieler Raphael Obermair mit ausgekugelter Schulter; gegen St. Pauli musste auch Verteidiger Jannis Heuer verletzt vom Platz). Oder etwa nicht?

Schiedsrichter Arne Aarnink zeigt Sirlord Conteh (nicht im Bild) zum kollektiven Ärger der Paderborner Bank Gelb-Rot. picture alliance/dpa | David Inderlied
Arne Aarnink zeigt Sirlord Conteh (nicht im Bild) zum kollektiven Ärger der Paderborner Bank Gelb-Rot.
Schiedsrichter Arne Aarnink zeigt Sirlord Conteh (nicht im Bild) zum kollektiven Ärger der Paderborner Bank Gelb-Rot.

„Wenn man draußen einen 180er-Puls hat und komplett mitfiebert, dann passieren im Fußball schon mal emotionale Dinge“, sagte Kwasniok nach dem Spiel. „Es gab schon Handlungen meiner Spieler, die auch in Emotionen cleverer waren. Aber ich werde einen Teufel tun und meine Jungs da an den Pranger stellen. Das sind meine Jungs, ich liebe sie und dann muss man auch mal einen kleinen Fehler verzeihen.“

Schiedsrichter Aarnink pfiff nicht gegen St. Pauli

Also kein Groll. Rein faktisch gab Kwasniok Schiedsrichter Aarnink in der Bewertung der Conteh-Szene ohnehin recht: „Natürlich ist es regeltechnisch richtig, Sissi (Contehs Spitzname, d. Red.) für seinen kleinen Applaus die Gelb-Rote Karte zu zeigen“, sagte er. Aber: „Man kann auch mal ein Auge zudrücken und es bei der Gelben Karte belassen.“

Es war nicht die einzige Situation, in der man feststellen musste: Besonders schlecht meinte es Schiedsrichter Aarnink mit den Gästen aus Hamburg nicht. Abgesehen von der falschen Einwurf-Entscheidung vor St. Paulis 1:0 waren es keine klaren Fehler, die sich der Bochumer mit seinem Gespann leistete. Im Zweifel entschied er dennoch eher zugunsten von St. Pauli, etwa bei einem frühen taktischen Foul von Jakov Medic an Conteh (kein Gelb) und einem Laufduell von Eric Smith gegen denselben, als dieser Richtung Strafraum stürmte (kein Foul).

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Paderborns Trainer Kwasniok betonte, er wolle den Schiedsrichter nicht als Schuldigen ausmachen. „Aber um St. Pauli in dieser Verfassung zu schlagen, brauchst du solche Momente auf deiner Seite.“

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