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St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine gestikuliert
  • Ein Mann klarer Worte: St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine.
  • Foto: WITTERS

„Kindisch von ihnen“: St. Pauli-Kapitän Irvine kanzelt HSV-Empörung ab

Es war der größte Aufreger beim 111. Hamburger Fußball-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV – das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht angepfiffen war. Während des Aufwärmprogramms beider Mannschaften auf dem Rasen des Volksparkstadions waren plötzlich die Emotionen hochgekocht, Spieler, Trainer und Betreuer beider Vereine nahe der Mittellinie aufeinander losgegangen. Rudelbildung, Handgemenge, harte Worte. Ein hitziges Vorspiel, das ein verbales Nachspiel hatte.

Viele Emotionen, viel Testosteron. Scharmützel. Revierkampf. Psychospielchen. Wie auch immer: Der Tumult vor dem Derby-Anpfiff war neben der unterirdischen Schiedsrichterleistung eines der Hauptgesprächsthemen nach der hochintensiven Partie, die der HSV durch das späte Tor von Robert Glatzel mit 1:0 gewann.

Hamburger Derby: Zoff vor Anpfiff macht Schlagzeilen

Eine halbe Stunde vor Anpfiff waren die Kiezkicker bei ihren Warm-up-Sprints aus der eigenen Hälfte bis zur Mittellinie etwas zu weit in die gegnerische Hälfte gelaufen – zumindest nach dem Geschmack der HSV-Profis, die sich in ihrem Kreisspiel gestört fühlten und die St. Paulianer zurückdrängten. Es kam zur Rudelbildung mit rund 30 Beteiligten, darunter die herbeigeeilten Sportchefs beider Klubs, Andreas Bornemann und Jonas Boldt, die zu schlichten versuchten.

HSV-Trainer Steffen Baumgart empörte sich später auf der Pressekonferenz, warf den Kiezkickern „Absicht“ und eine gezielte Provokation vor. „In meiner Hälfte hat keiner was zu suchen“, wetterte der Mann mit der Mütze. „Ich finde, das hat auch etwas mit Respekt zu tun, dass ich nicht in die Übung des Gegners reinlaufe, wenn er gerade Kreis spielt. Klare Ansage.“

Jackson Irvine kritisiert HSV für Reaktion beim Aufwärmen

Sein Gegenüber Fabian Hürzeler wirkte verwundert ob der Baumgart’schen Vehemenz und widersprach dem Vorwurf der bewussten Provokation. „Wir werden es weiterhin machen“, stellte der St. Pauli-Coach cool klar. „Wenn das respektlos ist, dann ist es so. Dann akzeptieren wir das. Ich empfinde andere Dinge im Leben als respektlos.“

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Genervt reagierte Jackson Irvine, als er auf den Vorfall vor dem Spiel angesprochen wurde. „Ach, das war einfach kindisch“, sagte der Kapitän der Kiezkicker über die HSV-Empörung und Reaktion beim Aufwärmen. Er fand sie völlig überzogen. „Sie wissen es und jeder weiß, dass wir diese Läufe vor dem Spiel machen. Es ist jetzt schon zwei oder dreimal passiert, dass andere Teams ihr Aufwärmprogramm genau dort abhalten, wo wir hinlaufen. Das war einfach kindisch von ihnen, aber hat vor dem Spiel Feuer reingebracht. Es ist nichts.“

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