HSV-Trainer Steffen Baumgart und St. Paulis Fabian Hürzeler
  • HSV-Trainer Steffen Baumgart (l.) und St. Paulis Fabian Hürzeler trafen zum ersten Mal aufeinander.
  • Foto: WITTERS

„Das hat was mit Respekt zu tun!“ Baumgart und Hürzeler zoffen sich nach Stadtderby

Direkt nach dem Stadtduell, das der HSV mit 1:0 gewann, hatten sich Steffen Baumgart und Fabian Hürzeler noch versöhnlich gezeigt und umarmten sich. Doch eine knappe Stunde später gerieten die beiden Trainer dann ordentlich aneinander. Der Grund: Die Tumulte und Handgemenge vor der Partie, an der etwa 30 Spieler und Betreuer beider Vereine beteiligt waren.

Heftige Szenen schon eine halbe Stunde vorm Derby, nachdem St. Paulis Jackson Irvine sich beim Aufwärmen in die HSV-Hälfte verirrt hatte und heftig vertrieben wurde. Schnell entwickelte sich eine recht wilde Rauferei.  Ähnliche Szenen gab es bereits vor dem Hinspiel (2:2 am Millerntor), auch da fühlte sich der HSV gestört. Und witterte nun Absicht.

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Angesprochen auf das Handgemenge platzte es in der Pressekonferenz nach dem Spiel aus Baumgart heraus. „Wie sowas passieren kann? Wenn eine Mannschaft in die falsche Hälfte läuft. Und das war auch Absicht, das ist ja nicht zum ersten Mal passiert“, zürnte der HSV-Trainer und legte nach: „Darauf waren meine Jungs eingestellt. Ich habe ihnen die Szenen aus dem Hinspiel gezeigt und habe gesagt: Wenn das noch mal vorkommt, dass einer in unsere Hälfte läuft, der da nichts zu suchen hat, dann …! Für mich steht fest: In meiner Hälfte hat keiner was zu suchen.“ Der 52-Jährige schloss mit den Worten: „Ich finde, das hat auch etwas mit Respekt zu tun, dass ich nicht in die Übung des Gegners reinlaufe, wenn er gerade Kreis spielt. Klare Ansage.“

St. Paulis Trainer Hürzeler wehrt sich gegen die Vorwürfe

Aussagen, die Hürzeler überhaupt nicht gefielen. St. Paulis Trainer lächelte süffisant und erklärte: „Wir werden es weiterhin machen“, woraufhin Baumgart ihm ins Wort fuhr („Dann wird es weiterhin Ärger geben“). Daraufhin Hürzeler: „Ja, ist okay, wenn dann der Athletik-Trainer vom Gegner an erster Front ist.“ Eine Anspielung auf Daniel Müßig, der als Erster heftig protestiert hatte.

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Hürzeler unterstellte dem HSV dann seinerseits die Absicht, genau diese Eskalation gesucht zu haben: „Ich habe den HSV noch nie die Übung dort aufbauen sehen. Sie machen es jetzt neuerdings, weil sie wissen, dass wir da in die Hälfte laufen.“ Und weiter: „Wenn das respektlos ist, dann ist es so. Dann akzeptieren wir das. Ich empfinde andere Dinge im Leben als respektlos. Wenn wir die jetzt ausführen, sitzen wir noch lang.“

Wollte St. Pauli den HSV wirklich vor dem Anpfiff stören?

Wollten die Kiezkicker den HSV wirklich beim Aufwärmen stören? Oder spekulierte der HSV genau darauf, um sich vor dem Derby zusätzlich pushen zu können?

Irvine, der in den Fokus der Proteste geraten war, hatte da seine eigene Sichtweise. „Für mich war das Kindergarten“, erklärte St. Paulis Kapitän und winkte ab. Ein Geplänkel vor dem Anpfiff, das den heißen Abend zusätzlich anfeuerte.

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