Fabian Hürzeler lächelt und winkt
  • Der FC St. Pauli darf sich offenbar auch in Zukunft an den Qualitäten von Fabian Hürzeler erfreuen.
  • Foto: WITTERS

Hürzeler-Poker mit St. Pauli am Ende: Jetzt fehlt nur noch das Ja-Wort

Gerne hätten sich alle, die es mit dem FC St. Pauli halten, in den vergangenen Wochen uneingeschränkt an den zumeist tollen Darbietungen ihres Teams samt des wohl größten deutschen Trainer-Talents an der Seitenlinie erfreut. Doch dessen ungewisse Zukunft trübte das Bild. Rückblick auf den imposanten Aufstieg des Fabian Hürzeler – und einen Vertragspoker, der in den vergangenen Wochen zum Störfaktor verkam, nun aber offenbar ein Happy End mit dem Ja-Wort findet.

„Wir haben verschiedene Optionen geprüft und sind der Überzeugung, dass Fabian in dieser Situation die optimale Besetzung für uns ist.“ Mit diesen Worten erklärte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann im Dezember 2022 die Entscheidung, Fabian Hürzeler nach zweieinhalb Wochen als Interims- zum Cheftrainer und damit zum dauerhaften Nachfolger von Timo Schultz zu ernennen. Es sollte sich als der wohl beste Schachzug des 52-Jährigen seit dessen Amtsantritt auf dem Kiez herausstellen. 

Hürzeler bei St. Pauli mit überragendem Punkteschnitt

Denn was in den folgenden knapp 15 Monaten geschah, gleicht einem wohl beispiellosen Senkrechtstart. Die ersten zehn Pflichtspiele unter Hürzelers Ägide wurden allesamt gewonnen, es ist nur einer von zahlreichen Rekorden, die Hürzeler aufstellen sollte. Binnen weniger Monate formte der seit Ende Februar 31-Jährige aus einem Abstiegs- einen Aufstiegskandidaten. Schon 2023 schrammte man trotz verkorkster Hinrunde nur knapp an den Top drei vorbei, in dieser Saison stehen die Chancen angesichts von sieben Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang bestens, den Aufstieg realisieren zu können. Hürzelers sensationelle Bilanz, Stand heute: 45 Pflichtspiele, 29 Siege und ein überragender Punkteschnitt von 2,18 pro Spiel. 

Eine Erfolgsgeschichte, die in den vergangenen Monaten jedoch zunehmend von einem unangenehmen Störgeräusch übertönt wurde: der unklaren Vertragssituation des Trainers. Hürzelers Arbeitspapier läuft im Sommer aus, längst haben ambitionierte Erstligisten Notiz vom Hamburger Trainerjuwel genommen. Erst unter der Woche wurde der VfB Stuttgart als Interessent genannt, in den Wochen und Monaten zuvor fielen die Namen von Bayer 04 Leverkusen oder dem VfL Wolfsburg. 

Streitpunkt Ausstiegsklausel im Hürzeler-Vertrag wohl ausgeräumt

Parallel arbeitete der FC St. Pauli um Sportchef Bornemann unter Hochdruck an einer Verlängerung mit Hürzeler. Beide Seiten machten aus ihrem Wunsch einer weiteren Zusammenarbeit nie einen Hehl, so wirklich voranzuschreiten schienen die Gespräche aber auch nicht. Der Streitpunkt: eine Ausstiegsklausel, die das Hürzeler-Lager gerne im Vertragswerk verankert gesehen hätte, die Vereinsseite nicht. Erst Mitte Februar stellte Bornemann fest: „Irgendwann sind alle Argumente ausgetauscht, dann dreht man sich im Kreis.“

Ein Kreis, aus dem man nun endlich ausbrechen konnte: Verein und Trainer haben sich in den Gesprächen deutlich angenähert, Vollzug könnte schon am Freitagmorgen, im Rahmen der Pressekonferenz mit Hürzeler vor dem Hertha-Spiel, verkündet werden. Gut für St. Pauli: Eine Ausstiegsklausel ist wohl nicht Teil des Deals.

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Es wäre das glückliche Ende eines nervenaufreibenden Pokers. Um das Märchen perfekt zu machen, fehlt dann eigentlich nur noch eines: der Aufstieg. 

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