2593 Minuten im Einsatz: Marcel Hartel ist der Dauerbrenner des FC St. Pauli.
  • 2593 Minuten im Einsatz: Marcel Hartel ist der Dauerbrenner des FC St. Pauli.
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Genaue Punktezahl im Kopf: Was Hartel den St. Pauli-Fans für den Endspurt verspricht

Weiter, immer weiter. Im Aufstiegsrennen hat der FC St. Pauli durch die Derby-Niederlage entscheidend den Anschluss verloren, aber die Saison ist noch nicht vorbei. Nach dem Schlagabtausch im Volkspark wollen die Kiezkicker vor heimischem Publikum wieder in die Erfolgsspur und einen Sieg für die braun-weiße Seele und neuen Schwung für die verbleibenden fünf Partien holen. Für einen von ihnen hat das Spiel gegen die abstiegsbedrohte Arminia aus Bielefeld am Samstag eine besondere Note.

An dieser Niederlage hatten sie mehr und auch länger zu knabbern als normal, aber es war ja auch alles andere als ein normales Spiel – in vielerlei Hinsicht. An vielen von ihnen dürfte das Derby nach wie vor nagen. „Extrem bitter und enttäuschend“ sei das 3:4 beim Erzrivalen gewesen, sagte Marcel Hartel. Und unnötig. Die vier Gegentore seien zu verhindern gewesen. Das sei im Kollektiv aufgearbeitet worden. „Wir haben das Spiel kritisch analysiert. Die Stimmung ist jetzt auch wieder positiver.“

Bei der Familie fand Hartel nach St. Paulis Derby-Niederlage Trost

Der Blick geht nach vorn. Muss ja. Hadern bringt ohnehin keine Punkte und erschwert in den meisten Fällen den Kampf um die nächsten Zähler.

„Wir müssen uns motivieren. Das werden wir auch“, sagt Hartel, der am Wochenende bei seiner Familie Derby-Trost gesucht und auch gefunden hat. „Ich habe viel mit meiner Tochter gekuschelt und auch mit meiner Frau Zeit verbracht.“

Dem mentalen Krafttanken auf der heimischen Couch folgte zum Wochenstart wieder die Trainingsarbeit auf dem Rasen und die Fokussierung auf den Sport und die kommenden Aufgaben – und Ziele.

Hartel zum St. Pauli-Endspurt: „15 Punkte, das ist unser ziel“

„Wir haben noch fünf Spiele, das sind 15 Punkte, die man noch holen könnte. Das ist unser Ziel“, sagt Hartel, dem die Enttäuschung darüber, dass die Kiezkicker die Aufstiegshoffnungen nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie vorzeitig begraben müssen, durchaus noch anzumerken ist. 

Motivationsprobleme? Sieht der 27-Jährige nicht. Die Mannschaft sei schon wieder „voll auf Bielefeld fokussiert“, versichert Hartel. „Wir wollen die Saison jetzt nicht einfach austrudeln lassen. Wir sind das den Fans und dem Verein schuldig.“ Und: „Wir wollen auch für uns als Mannschaft die Spiele gewinnen und ein positives Gefühl haben. Dafür werden wir alles tun. Wir hören jetzt nicht auf.“

Hartel hält zu Ex-Klub Bielefeld – nur nicht am Samstag am Millerntor

Dabei kann er keinerlei Rücksicht auf seinen abstiegsbedrohten Ex-Verein nehmen, von dem er 2021 zum Kiezklub wechselte. Speziell zu Fabian Klos und Manuel Prietl habe er immer noch „sehr guten“ Kontakt. Er freut sich auf das besondere Duell.

„Für Bielefeld ist es definitiv nicht einfach“, weiß Hartel. Die Arminia hat als Tabellen-15. nur einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze. St. Pauli  könnte seinen ehemaligen Verein und die alten Kumpels noch tiefer in den Keller schießen. „Am Wochenende kann ich ihnen leider nicht helfen“, so Hartel, der selbst ein gutes Spiel machen und mit seinen Mannen mit aller Macht drei Punkte einfahren will. „Danach können sie gerne alle Spiele gewinnen. Ich hoffe, dass sie die Klasse halten.“

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Im 30. Spiel der Saison wird Hartel zum 30. Mal in der Startelf stehen. Nur zweimal hat er nicht durchgespielt – und lediglich 17 Minuten verpasst. Er ist mit 2593 Spielminuten St. Paulis Dauerbrenner. Der Kilometerfresser der Liga ist er sowieso. Mit 356,4 Kilometern (12,38 pro Spiel) führt er die Wertung klar an. Die 400 könnte er noch knacken – wenn alles normal läuft, besser gesagt: er.

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