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Marcel Hartel frustriert
  • Marcel Hartel und St. Pauli haben gegen Düsseldorf alles versucht – doch der Ball wollte nicht rein.
  • Foto: WITTERS

21:3 Torschüsse! St. Pauli verballert seine wohl letzte Aufstiegs-Chance

And the winner is: HSV. Im mit viel Spannung erwarteten Verfolgerduell trennte sich der FC St. Pauli vor 29.546 Fans am natürlich ausverkauften Millerntor torlos von Fortuna Düsseldorf, für beide Teams dürfte der Aufstiegszug abgefahren sein. Einen Vorwurf müssen sich die Kiezkicker aber nicht machen, sie waren die einzigen, die wirklich auf den Erfolg aus waren.

Nur der Sieger der Partie würde sich die Chance auf den Aufstieg erhalten, die Ausgangslage war klar – sollte man meinen. Bis an den Rhein schien sich das aber nicht rumgesprochen zu haben. Was die Gäste in der ersten Hälfte darboten, war mit passiv noch blumig umschrieben. „Man hat gesehen, wer das Spiel gewinnen wollte”, sagte Leart Paqarada und konnte das Handeln der Gäste nicht nachvollziehen: „Wir hatten nicht erwartet, dass die so passiv agieren, sondern eher mitspielen würden.”

St. Pauli belohnt sich in überragender erster Halbzeit nicht

Von Fortuna kam nach vorne weniger als nichts, während sich die Hausherren mit zunehmender Dauer immer bessere Chancen herausspielten. Beim Halbzeitpfiff standen unglaubliche 13:0 (!) Torschüsse zugunsten St. Paulis zu Buche, allein: Es fiel kein Treffer. Die ersten Möglichkeiten für Jakov Medic (3.), Leart Paqarada (11.) und Oladapo Afolayan (13.) waren noch halbgar, mit Eric Smiths Kopfball, den Keeper Kastenmeier parierte (14.), und Lukas Daschners Hammer vom Strafraumeck, der haarscharf am Pfosten vorbeistrich (15.), wurde es dann schon gefährlicher.

St. Paulis Marcel Hartel im Spiel gegen Düsseldorf WITTERS
St. Paulis Marcel Hartel im Spiel gegen Düsseldorf

Und auch in der Folge spielten eigentlich nur die Hausherren, denen lediglich das Quäntchen Glück fehlte. Elias Saads Schuss nach Solo blockte Hoffmann klar mit der Hand, hatte den Ball aber zuvor an den Oberschenkel bekommen. Referee Jöllenbeck gab keinen Strafstoß, auch VAR Winter griff nicht ein – vertretbar (38.). Und dann donnerte Marcel Hartel die Kugel aus 16 Metern perfekt gen Düsseldorfer Gehäuse, traf allerdings nur das Lattenkreuz (45.).

Der Halbzeitstand war eher ein Witz, über den allerdings kein Braun-Weißer zu lachen vermochte. „Die erste Halbzeit war mit das Beste, was wir bis jetzt gespielt haben”, befand Coach Fabian Hürzeler.

Düsseldorf hat plötzlich größte Chance des Spiels

Wer nun erwartet hatte, Fortuna würde nun endlich mehr riskieren ob des letzten Strohhalms, sah sich getäuscht. Es blieb dabei, dass einzig St. Pauli nach vorne aktiv wurde wie in Minute 58, als Jackson Irvine eine Hereingabe von Elias Saad verpasste. Nach 65 Minuten hatte man 17:1 Torschüsse registriert, wobei es rätselhaft war, woher der Düsseldorfer Versuch stammen soll. Drei Minuten später aber gab es den sichtbar – und wie: Nach Pass von Appelkamp setzte sich der eingewechselte Niemiec zunächst gegen Karol Mets durch, der den Schuss aber entscheidend blockte und gegen die Unterkante der Latte lenkte.

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Es wäre allerdings auch schändlich gewesen, wären die Fortunen bei am Ende aus ihrer Sicht 3:21 Torschüssen für ihre Spielweise noch belohnt worden. „Ich weiß nicht, ob die mit dem einen Punkt jetzt zufrieden sind”, rätselte Lukas Daschner, der sich wie seine Offensivkollegen nicht mehr entscheidend durchsetzen konnte. „Das war aber auch schwer gegen eine Fünferkette, die gefühlt zusammen 15 Meter hoch ist”, hatte Paqarada Verständnis, während Hürzeler insgesamt urteilte: „Die zweite Hälfte war es kein guter Fußball mehr.”

Hürzeler gibt noch nicht auf

So ganz ins Korn wollte der 30-Jährige die Flinte noch nicht werfen. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich die Hoffnung nie aufgebe”, sagte er mit Blick auf die Restchance auf Rang drei. Das Spiel des HSV in Regensburg, sagte Paqarada, werde sich die Mannschaft „entspannt auf dem Sofa anschauen”.

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