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St. Pauli in Fürth
  • Connor Metcalfe (3. v. r.) traf gegen Fürth spät zum 2:2 Ausgleich. Gänzlich zufrieden waren er und seine Kollegen mit dem Resultat aber nicht.
  • Foto: WITTERS

„Das würde ich mir wünschen“: St. Pauli hadert nach Remis in Fürth

Wieder war es nichts mit dem ersten Auswärtssieg des FC St. Pauli seit Februar, dabei sah es danach vor der Pause eindeutig aus gegen 45 Minuten lang verunsicherte Fürther, die furios aus der Kabine kamen und die Kiezkicker an den Rand einer Niederlage brachten. Und so waren sich die Protagonisten hinterher selbst nicht so sicher, wie sie dieses 2:2 (1:0) vor 10.553 Fans im Sportpark Ronhof bewerten sollten.

St. Pauli, erstmals in dieser Saison mit dem wiedergenesenen Nikola Vasilj anstelle von Dennis Smarsch in der Startelf, begann dominant und geduldig gegen eng gestaffelt stehende Gastgeber. Die entscheidenden und raumöffnenden Pässe spielte wie so oft Leart Paqarada, der die ersten beiden Abschlüsse einleitete: Beim ersten legte nach dessen Pass Marcel Hartel für Lukas Daschner auf, dessen Schuss im Strafraum geblockt wurde (8.). Auch beim zweiten bot sich Daschner die Chance, er verzog von der Strafraumgrenze mit links (14.).

2:2 in Fürth: Hartel brachte St. Pauli in Führung

Und auch die eher ungeplante Vorlage zur Führung gab der Linksverteidiger: Zuerst machte Johannes Eggestein den Ball im Strafraum fest, legte für Daschner auf, von dem die Kugel zu Paqarada gelangte, dessen Schussversuch wiederum den Weg zu Hartel fand. Und der stocherte die Kugel aus drei Metern zum 1:0 ins Netz (18.). Beinahe gelang den Fürthern im Gegenzug der Ausgleich, doch Vasilj ließ sich von dem auf ihn zustürmenden Armindo Sieb nicht überlupfen und -listen (20.).

Zehn Minuten später war es dann auf der Gegenseite noch enger: Hartel schlug eine Ecke auf den Schädel von Kapitän Jackson Irvine, der den Ball an die Querlatte setzte. Bis hierhin eine überzeugende Darbietung der in Braun gekleideten Gäste gegen den verunsicherten Bundesliga-Absteiger. Dann allerdings überließ St. Pauli den Fürthern einigermaßen unangekündigt die Kontrolle, mehr und größere Räume in der eigenen Hälfte und zog sich zurück.

St. Pauli schläfrig: Fürth dreht nach der Pause auf

Und wenn die Mannen von Timo Schultz mal forsch einschritten, dann vor der Pause minutenweise mit Freistößen aus guter Position als Konsequenz. Die jedoch alle ohne Folgen blieben. Der Pausentee schien hernach allerdings einschläfernde Wirkung gehabt zu haben. Aus der Kabine kam St. Pauli mit Luca Zander für den Gelb-Rot-gefährdeten Manolis Saliakas – und Fürth mit Elan. Es dauerte keine Minute, da hatten sich dem Kleeblatt schon zwei Chancen geboten.

Erst tauchte Vasilj ab und lenkte nach einer verunglückten Klärungsaktion Eric Smith‘ zur Ecke, nach dieser rettete dann Paqarada mit dem Kopf auf der Linie. Zwei Minuten später waren die Franken schließlich erfolgreich: Jakov Medic und David Nemeth behinderten sich im Triell mit Dickson Abiama am eigenen Strafraum gegenseitig und legten so gemeinsam für Nutznießer Branimir Hrgota auf, der aus 16 Metern zum 1:1 traf (48.). Und in einem ähnlichen Takt ging es weiter, als Irvine eine Flanke von Tobias Raschl im Duell mit Sieb ins eigene Tor köpfte (52.). St. Pauli im Minutenschlaf.

Kiezklub beweist erneut Comeback-Qualitäten

„Man muss sagen, dass die Energie, die Fürth auf den Platz gebracht hat, wirklich gut war“, fand Zander, der das ja hautnah erlebt hatte. „Dass wir nicht gut aus der Halbzeit rauskommen, ist schon öfter mal Thema gewesen bei uns“, stellte Hartel fest. Der aber auch anmerkte, dass St. Pauli mal wieder zurückkam; genau wie Zander: „Das schaffen nicht viele, in zwei Wochen hintereinander so zurückzukommen“, sagte er mit Blick auf die Partie gegen Paderborn.

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Den Kiezkickern gelang das Comeback erneut, weil sie allmählich wiedererwachten. Spätestens, als Schiedsrichter Martin Petersen in der 71. Minute in seine Pfeife blies und nach Video-Studium auf Elfmeter entschied. Fürths Timothy Tillmann hatte den eingewechselten Igor Matanovic im Sechzehner umgestoßen. Doch den Elfmeter vergab Leart Paqarada wie schon gegen Paderborn, diesmal donnerte er den Ball an die Unterkante der Latte. Extrem bitter für die Gäste. Und doch meinte Fürths Trainer Marc Schneider nach dem Spiel: „Diese Szene hat St. Pauli irgendwie zurückgebracht.“

Metcafe trifft spät – Schultz „hin- und hergerissen“

Jedenfalls gelang noch der Ausgleich, weil der eingewechselte Connor Metcalfe gute 18 Meter vorm Tor an den Ball kam und präzise abzog (85.). Bei diesem Ergebnis blieb es, genau wie bei der Unschlüssigkeit darüber, was man mit dem Resultat anstellen soll. „Ein bisschen hin- und hergerissen“ war Timo Schultz nach der Partie.

„Wir haben uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen“, sagte er und sprach „vom nächsten Entwicklungsschritt“, nach einem 1:0 auch mal das 2:0 nachzulegen und so ein Spiel wie das in Fürth auch mal zu gewinnen. „Das würde ich mir wünschen.“

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