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Britney Spears verdient mit ihrem Talent Millionen – die sie nicht selbst verwalten oder ausgeben darf.
  • Britney Spears verdient mit ihrem Talent Millionen – die sie nicht selbst verwalten oder ausgeben darf.
  • Foto: imago/APress

Neue Schock-Details: Wie Britney von ihrer Familie zerstört und ausgebeutet wird

Einer ihrer größten Hits heißt „Piece of Me“, also: „Ein Stück von mir“. Britney Spears singt darin über ihr Leben in der Öffentlichkeit und das ständige Auflauern durch Paparazzi. Tatsächlich wollten aber nicht nur die „ein Stück“ von ihr: An Britneys Erfolg, Ruhm und Geld war vor allem ihre eigene Familie interessiert. Ein neuer Bericht zeigt nun, wie krass der Popstar von ihr zerstört und ausgebeutet wurde.

„Er behandelt mich wie eine Sklavin“: Mit Aussagen wie dieser schockte US-Popstar Britney Spears (39) kürzlich die ganze Welt. Gemeint war ihr Vater, unter dessen Vormundschaft Britney schon seit Jahren steht. Zu Unrecht, wie sie in einer gerichtlichen Anhörung eindrücklich plädierte. Ein aktueller Bericht im US-Magazin „The New Yorker“ enthüllt nun, wie krass die Ausmaße seiner Kontrolle offenbar wirklich sind.

„Ich habe einer korrupten Familie geholfen, die Kontrolle zu übernehmen“

Akribisch haben die Autoren rekonstruiert, wie Britney Stück für Stück die Kontrolle über ihre eigenes Leben verlor, dabei kommen Menschen aus ihrem engsten Umfeld zu Wort. Jacqueline Butcher zum Beispiel, eine ehemalige Freundin der Familie. Sie half einst selbst mit, die Vormundschaft zu installieren. „Damals dachte ich, wir helfen ihr“, so Butcher. Heute aber bereue sie ihr Engagement: „Ich habe einer korrupten Familie geholfen, die Kontrolle zu übernehmen.“

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Jamie Spears soll 2007 nach Britneys Zusammenbruch inklusive Schädelrasur und anschließender Klinik-Einweisung vehement auf eine Vormundschaft gedrängt haben – und zwar mit hohem Tempo. So soll er noch als Britney im Krankenhaus war zum Gericht gegangen sein. „Der ganze Vorgang dauerte vielleicht zehn Minuten“, so Butcher, die eigentlich vor Gericht über Britneys geistige Gesundheit aussagen sollte. Aber: „Niemand hat ausgesagt. Es wurden keine Fragen gestellt.“ Die Vormundschaft sei gewährt worden, ohne jemals mit Britney zu sprechen, so Butcher. „Sie hatte nie eine Chance.“ Dem Bericht zufolge soll „Jamie oder jemand, der mit ihm zusammenarbeitete“, bei der Beantragung in einem Formular angekreuzt haben, dass Britney Demenz habe.

Vater Jamie: „Ich bin Britney Spears“

Kurz darauf gab es demnach eine anwaltliche Beratung, in der Britneys Mutter Lynne nach Butchers Schilderung über die Hoffnungen und Erwartungen an die Vormundschaft sprechen wollte – Lynne und auch sie selbst seien zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass diese nur von kurzer Dauer sein sollte. Doch Vater Jamie soll völlig ausgeflippt sein und gebrüllt haben: „Ich bin Britney Spears.“ Diese Worte soll er im Laufe der Jahre mehrfach wiederholt haben, so Butcher weiter.

Britneys Vater Jamie muss sich schon länger mit Vorwürfen im Bezug auf seine Tochter Britney rumschlagen.  imago/ZUMA Press
Britneys Vater Jamie muss sich schon länger mit Vorwürfen im Bezug auf seine Tochter Britney rumschlagen. 
Britneys Vater Jamie

Drei Psychiater wurden gebeten, für die Vormundschaftsübernahme ein Gutachten auszustellen, welches Britney mangelnde gesitige Fitness unterstellte. Nur einer erklärte sich dazu bereit – James Spar. Er sagte Anfang 2021 in einem Pdcast übrigens: „Ich verstehe nicht, warum sie immer noch unter Vormundschaft steht.“

„Unter Vormundschaft hast du nicht die gleichen Rechte wie ein Mörder“

Als Britney die Dimensionen ihres Kontrollverlusts begriff, versuchte sie mehrfach, selbst Anwälte anzuheuern, um sich aus der Vormundschaft zu befreien. Doch Jamies Anwälte argumentierten jedes Mal, dass Britney geistig gar „nicht in der Lage“ sei, so etwas zu tun. Das Magazin zitiert den US-Rechtsexperten Jonathan Martinis, wonach einer der gefährlichsten Aspekte einer Vormundschaft die Art und Weise sei, wie Menschen daran gehindert werden, einen eigenen Rechtsbeistand zu erhalten. Jeder Mörder in den USA könne sich einen Anwalt nehmen, jemand unter Vormundschaft allerdings nicht – „unter Vormundschaft hast du also nicht die gleichen Rechte wie ein Mörder“, so Martinis.

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Als Britney wenige Monate später, es war 2008, nach einem Krankenhausaufenthalt ihr Comeback plante, soll sich laut Butcher diese Szene abgespielt haben: „Jamie sagte: ‚Baby‘, und ich dachte, er würde sagen: ‚Wir lieben dich, aber du brauchst Hilfe.‘ Aber er sagte: ‚Du bist fett. Daddy wird dich auf eine Diät und einen Trainer bringen, und du wirst wieder in Form kommen.‘ “ Er soll seine Tochter in den Wochen danach auch als Hure und schreckliche Mutter beschimpft haben, so Butcher.

Anschließend nahm Jamie seiner Tochter demnach ihr Handy weg, reichte einstweilige Verfügungen gegen Britneys Freunde ein und entließ sogar ihre Haushälterin, der sich Britney manchmal anvertraute. Ein Produzent, der mit ihr zusammengearbeitet hatte, seit sie Anfang zwanzig war, sagte zum „New Yorker“, der Popstar sei im Laufe der Jahre immer „distanzierter, weniger präsent“ geworden, „​​es gab keine Witze mehr, kein Gelächter.“ Und ein weiterer Freund Britneys sagte dem Magazin: „Sie haben sie zu einem Zombie gemacht. Das ist nicht dasselbe Mädchen.

Britney wurde geschröpft wie ein Goldesel

Gleichzeitig wurde Britney demnach geschröpft wie ein Goldesel: Allein für ihre zweijährige Show in las Vegas soll sie 35 Millionen Dollar bekommen haben – eineinhalb Prozent davon flossen automatisch an Jamie. Den Rest des Geldes sah Britney aber nie selbst – sondern nur ihr Vormunds-Team. Allein Sam Ingham, einer der Anwälte, soll im Schnitt 520.000 Dollar jährlich verdient haben – wobei Britneys gesamte jährliche Ausgaben etwa im Jahr 2019 bei deutlich unter einer halben Million Dollar lagen, so der Bericht.

Erst kürzlich lehnte ein Gericht einen entsprechenden Antrag Britneys auf Beendigung der Vormundschaft aus dem Herbst 2020 ab. Es ist, wie ihre ehemalige Haushälterin zum „New Yorker“ sagte, „wahrscheinlich einer der traurigsten Fälle, die ich je in meinem ganzen Leben erlebt habe.“

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