x
x
x
Hat seine Soldaten gegen die Ukraine in den Krieg geschickt: Russlands Präsident Wladimir Putin
  • Hat seine Soldaten gegen die Ukraine in den Krieg geschickt: Russlands Präsident Wladimir Putin
  • Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexei Nikolsky

„Verrückter Kriegsverbrecher“: So urteilt die Welt über Putin

Seit rund einer Woche tobt in der Ukraine ein schlimmer Krieg – angezettelt und verantwortet von Russlands Präsident Wladimir Putin. Der Angriff auf das Nachbarland sorgte weltweit für Empörung und Entsetzen. Wie berichten andere Länder über die Invasion? Wie beurteilen sie die Rolle Putins? Die MOPO hat Pressestimmen aus aller Welt zusammengetragen.

„Wladimir Putin häuft in der Ukraine nicht nur Leichen auf Leichen. Er reiht auch Verbrechen an Verbrechen. Sein unprovozierter und rechtswidriger Einmarsch in einen demokratischen Staat hat bereits erhebliche Opfer unter der Zivilbevölkerung sowie den Tod russischer Soldaten verursacht. Dass er den erhofften schnellen Sieg nicht errungen hat, macht ihn nur noch brutaler“, mahnt der etwa der britische „Guardian“ am Mittwoch.

Der russische Präsident sei bereits dabei, seine rücksichtslosen Angriffe zu verstärken, schreibt die Zeitung weiter und befürchtet: „Ein isolierter und gefährlicher Mann hat keinen Ausweg, will sich keinen zeigen lassen und riskiert, alles zu verlieren. (…) Auch wenn die anfängliche Langsamkeit der Offensive die Pläne Putins zur Beendigung der ukrainischen Unabhängigkeit zurückgeworfen hat, wird die Gefahr für die ukrainische Zivilbevölkerung dadurch nicht geringer, sondern größer.“

Wladimir Putin, ein „kalter, dunkler Fake-News-Zar“

Besonders Putins Drohungen mit Atomwaffen sorgte für Empörung: „Putin wird sich für seine Taten und seine Worte vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssen, der ihm Kriegsverbrechen vorwerfen wird und dass er der Welt die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Niemand hat es je gewagt, als Bösewicht aufzutreten, der die ganze Menschheit bedroht, außer einem Russen namens Putin, kalt, dunkel, schwarzer Gürtel, Fake-News-Zar“, kommentierte die spanische Zeitung „El Mundo“.

Die russische Führung lasse Zivilisten töten und wirbele die Märkte durcheinander. „Aber am lautesten dröhnte der Satz, in dem Putin ankündigte, dass er die Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Nichts wird so in Erinnerung bleiben wie dieser Satz eines Verrückten oder eines Psychopathen, der die Vernichtung ankündigt“, so das Blatt weiter.

Das könnte Sie auch interessieren: „Putin ist der Teufel“: So geht es Hamburgs ukrainischer Gemeinde

Auch die US-Zeitung „Washington Post“ bezeichnete die Drohung als „Akt völliger Torheit“: Die nuklearen Drohungen zielten darauf ab, Angst zu machen und einzuschüchtern. „Aber jenseits der Rhetorik liegt eine zunehmend besorgniserregende Realität: Russlands Angriff auf die Ukraine hat die nukleare Rüstungskontrolle erneut zurückgeworfen und die Welt unsicherer gemacht.“

Putin wird künftig „behandelt werden wie Kim Jong Un“

Von diesem Krieg wird sich Putin auf dem internationalen Parkett nicht mehr erholen können, sagt die spanische Zeitung „El País“ voraus: „Die Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung ist Ausdruck der zunehmenden internationalen Isolation Putins. Er wird von seinesgleichen künftig als Ausgestoßener behandelt, wie es etwa der Atomdiktator Kim Jong Un oder der Attentäter-Prinz Mohammed bin Salman sind.“

Ähnlich kommentierte es die belgische Zeitung „De Standaard“: „So beängstigend ungewiss die Zukunft auch sein mag, es ist nicht mehr möglich, mit diesem Regime Geschäfte zu machen. Die Kluft ist irreparabel. Putin hat sich selbst zum Feind erklärt“, hieß es dort.

Das könnten Sie auch interessieren: Panzer-Tiktoks und Internet-Guerilla: Wie ganz normale Ukrainer ihr Land verteidigen

Auch die lettische Tageszeitung „Neatkariga Rita Avize“ stellte fest: „Zu sagen, Putin habe sich grob verrechnet, ist ein Understatement. Nur wenige Tage sind vergangen, seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist. Aber es ist bereits ziemlich klar, dass, was auch immer das Ergebnis der Militäraktion sein mag, das Ergebnis dieses Schrittes für ihn – für Putin – selbst unter den günstigen Umständen nicht vorteilhaft sein kann. Es kann nur katastrophal werden. Die Frage ist, wie viele Menschen wird er mit sich reißen? Was Putin getan hat, ist mehr als ein Verbrechen. Es ist ein Fehler. Ein fataler.“ 

„Wie alle Autokraten versteht auch Putin nur die Sprache der Gewalt“

Die Schweizer Zeitung „NZZ“ befürwortete am Sonntag zudem die Aufrüstung Europas: „Putin ist eine Bedrohung für die Freiheit und Sicherheit in Europa, wie allerspätestens der Angriff auf die Ukraine klargemacht hat“, schrieb sie. „Die Europäer müssen für einen Krieg gegen Russland rüsten. Es heißt nicht, dass sie ihn auch führen. Es genügt, dass sie dazu bereit wären. Denn wie alle Autokraten versteht auch Putin nur die Sprache der Gewalt.“


Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Die New York Times zeigte sich besorgt über eine gefährliche Fortsetzung des Kalten Krieges: Putin habe in Europa den gefährlichsten Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg angestoßen. „Er hat eine Fortsetzung des Kalten Krieges begonnen, eine möglicherweise gefährlichere, weil seine Behauptungen und Forderungen keinen Boden für Verhandlungen bieten und weil Russland mit seinem nuklearen Arsenal in der Lage ist, einen massiv zerstörerischen Cyberkrieg zu beginnen.“ (ncd/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp