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Hans-Georg Maaßen (WerteUnion) bei seiner Rede, wie er sich die Politikwende in Thüringen vorstellt. (Archivbild von 2023)
  • Vorbild Sahra Wagenknecht? Ex-Verfassungssschutz-Chef Hans-Georg Maaßen will die Werteunion von CDU und CSU trennen und zu einer eigenen Partei machen. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Heiko Rebsch

Maaßen kündigt Werteunion als Partei an – „Volksfront von Rechts“ befürchtet

Noch ist der Chef der Werteunion in der CDU, doch Hans-Georg Maaßen bereitet ein eigenes Projekt vor. Sein Verein könnte Ende Januar Schritte zur Umwandlung in eine Partei beschließen – als Abspaltung von den Unionsparteien. Bodo Ramelow fordert die Union nun zu einem endgültigen Schritt auf.

Über Schritte zur Gründung einer neuen Partei könnten die Mitglieder des konservativen Vereins Werteunion am 20. Januar entscheiden, teilte Maaßen am Donnerstag mit. Er sprach von einer Abspaltung von CDU und CSU. Die neue Partei könnte bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland im September antreten, erklärte Maaßen. Über die Pläne hatte zunächst t-online berichtet.

Ausschlussverfahren: CDU will Maaßen loswerden

Nach dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“, das nächste Woche als Partei starten will, könnte demnach eine zweite neue Formation in diesem Jahr das Parteiengefüge in Deutschland aufmischen. Beide Formationen zielen auch darauf, der AfD Stimmen abzunehmen. Allerdings ist es für neue Parteien relativ schwer, sich bundesweit aufzustellen und über längere Zeit zu etablieren. Sie müssen dazu Landesverbände gründen und entsprechend viele Mitglieder und Funktionäre haben.

Nach eigenen Angaben hat die Werteunion rund 4000 Mitglieder. Maaßen ist seit etwa einem Jahr der Vorsitzende. Der 61-jährige Maaßen ist CDU-Mitglied, doch läuft gegen ihn ein Ausschlussverfahren.

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Nach seinen Angaben könnte die Parteigründung so ablaufen: Bei der Mitgliederversammlung der Werteunion am 20. Januar in Erfurt könnte über eine Übertragung des Namensrechts auf eine neu zu gründende Partei namens WerteUnion entschieden werden. Der bisherige Verein Werteunion soll demnach zu einem Förderverein werden, „der das Ziel verfolgt, konservative Politik in Deutschland zu unterstützen“, wie Maaßen schrieb.

„Sofern die Mitgliederversammlung diesen weitreichenden Änderungen zustimmen wird, wäre dies der erste Schritt zu einer Abspaltung der Werteunion von CDU und CSU“, erklärte Maaßen. Die Werteunion stand CDU und CSU lange nahe, ist aber keine Parteigruppierung. Sie gilt als besonders konservativ und übte an der CDU-Linie unter der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel teils scharfe Kritik.

Maaßen: Neue Partei will konservative „Politikwende“

Maaßen schrieb, die Mitglieder der Werteunion seien mit CDU und CSU „über teilweise jahrzehntelange Mitgliedschaften verbunden, allerdings vertreten die heutigen Unionsparteien seit Angela Merkel nicht mehr den Markenkern der CDU: Freiheit statt Sozialismus.“

Im vergangenen Jahr habe sich gezeigt, dass der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz und die Parteispitze nicht zur Politikwende bereit seien. „Vielmehr soll der linke Kurs der Merkel-CDU fortgesetzt werden“, meinte Maaßen. „Die Politik Merkels hat Deutschland in allen politischen Bereichen erheblichen Schaden zugefügt.“

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Weiter schrieb er: „Die Partei könnte bereits bei den anstehenden ostdeutschen Landtagswahlen antreten und würde mit allen Parteien zusammenarbeiten, die diese Programmatik unterstützen und die zu einer Politikwende in Deutschland bereit sind.“ Im September stehen in Sachsen, Thüringen und in Brandenburg Landtagswahlen an.

In allen drei Ländern liegt die AfD derzeit in Umfragen auf Platz eins. Nach jetzigem Stand will aber keine andere Partei mit der AfD eine Regierung bilden. Bei den neuen Formationen könnte dies unter Umständen anders sein.

Maaßen-Partei: Ramelow befürchtet „Volksfront von Rechts“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die CDU aufgefordert, sich endgültig vom früheren Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zu trennen. „Es wird auf die CDU Thüringen ankommen, wie sie nun mit dieser Abspaltung umzugehen gedenkt“, sagte der Linken-Politiker der „Thüringer Allgemeine“ (Donnerstag). 

Ramelow zufolge zeige die CDU in Südthüringen bis heute „keine Klarheit“, obwohl „die Radikalisierung von Herrn Maaßen immer deutlicher wurde“. Die Parteigründungspläne seien der Versuch, „ein Scharnier für eine Volksfront von Rechts zu etablieren“.

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