Demonstranten halten Fahnen und Plakate in die Höhe.

Mehr als 200.000 Menschen kamen am Samstag in München für eine Demonstration gegen einen Rechtsruck zusammen. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Sachelle Babbar

Mehrere Hunderttausend Menschen bei Demos gegen rechts

Demonstrationen von Rostock bis München: Die Sorge vor einem Rechtsruck treibt erneut in vielen deutschen Städten Menschen auf die Straßen. Allein in München sind es mehr als 250.000. Auch in Hamburg wurde wieder demonstriert.

Gegen rechts und für Demokratie sind bundesweit erneut mehrere Hunderttausend Menschen auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Solidarity will win – Stoppt die Angriffe auf Geflüchtete“ zogen so etwa 3000 Menschen in Hamburg durch die Innenstadt. Aufgerufen zu der Demonstration hatte ein breites Bündnis, darunter die Seebrücke Hamburg, das Hamburger Bündnis gegen Rechts sowie diverse weitere Initiativen gegen Rechts und zur Unterstützung von Geflüchteten. Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration friedlich. Bereits vor einer Woche demonstrierten rund 65.000 Menschen in Hamburg gegen einen Rechtsruck.

Breites Bündnis für Vielfalt und Demokratie

Auch München kamen nach Polizeiangaben mehr als 250.000 Demonstrierende bei strahlendem Sonnenschein auf der Theresienwiese zusammen. Die Veranstalter sprachen von mehr als 320.000 Teilnehmenden. Laut Polizei verlief der Protest bis zum Nachmittag zunächst friedlich.



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Unterstützt wurde die Demonstration für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie aus ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft, vom Filmfest München über Einrichtungen der Kirchen und der Freien Wohlfahrtspflege bis hin zu den Münchner Fußballclubs FC Bayern und TSV 1860. Der Münchner CSU-Chef, Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, blieb hingegen explizit fern. Es sei zu erwarten, dass Stimmung gegen die Asyl- und Zuwanderungspolitik der Union gemacht werde, begründete er dies im Vorfeld.

Knapp 50.000 Menschen auf Demos in Hannover und Bremen

Auch in Niedersachsen und Bremen wurde demonstriert. An einer von der Initiative „Omas gegen Rechts“ organisierten Kundgebung in der Innenstadt von Hannover nahmen nach Polizeiangaben rund 24.000 Menschen teil.

In Hannover demonstrierten rund 24.000 Menschen. Moritz Frankenberg/dpa
Demonstranten in Hannover
In Hannover demonstrierten rund 24.000 Menschen.

Daneben habe es noch weitere Protestaktionen von linken Gruppierungen in der niedersächsischen Landeshauptstadt gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Zum Teil sei versucht worden, Menschen vom Besuch an einem AfD-Wahlkampfstand abzuhalten. Die Polizei habe die etwa 250 Personen umfassende Gruppe von dem Stand weggedrängt. 

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In der Innenstadt von Bremen war für den Nachmittag eine Kundgebung unter dem Titel „Bremen hält zusammen“ angesetzt. Vor Beginn hatten sich laut Polizei auf dem Domshof in der Innenstadt mindestens 25.000 Menschen versammelt.

Etwa 25.000 Menschen in Rheinland-Pfalz und Hessen

Protest gab es auch in Rheinland-Pfalz und in Hessen. Wie die Polizei mitteilte, setzten sich in Gießen nach einer Kundgebung gegen rechts 13.000 Menschen in Bewegung. In Darmstadt versammelten sich 8000 Menschen. Die erwartete Zahl von rund 1.000 Teilnehmern wurde damit deutlich übertroffen.

Bereits am Vormittag fand in Mainz eine Demonstration unter dem Motto „Eine Welt, die zusammenhält – Mainz wählt Zusammenhalt“ statt. Die Polizei zählte etwa 4000 Teilnehmer. In Kassel kamen etwa 800 bis 1000 Menschen einem Aufruf der „Omas gegen Rechts“ nach. Weitere kleinere Kundgebungen der „Omas gegen Rechts“ mit wenigen hundert Teilnehmern gab es in Frankfurt und Kaiserslautern.

3000 Menschen demonstrieren in Rostock

In Rostock gingen rund 3000 Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Unter dem Motto „Alle gegen Faschismus – Rostock steht zusammen!“ zogen die Menschen durch die Innenstadt. Aufgerufen zu der Demonstration hatte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN – BDA). Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration friedlich.

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Bereits am vergangenen Wochenende waren Hunderttausende Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gegangen. Viele protestierten gegen die gemeinsame Bundestagsabstimmung von Union und AfD zur Verschärfung der Migrationspolitik. (dpa/mp)

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