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Fischsterben Florida
  • Die Küstengewässer und Strände Floridas sind voll toter Fische.
  • Foto: Imago Arielle Bader

Algenplage schlimm wie nie! Tonnenweise tote Fische am Strand

Jedes Jahr blüht bei der sogenannten Red Tide (Rote Flut) die giftige Rote Alge in Florida – doch dieses Jahr ist es besonders heftig. Schon rund 650.000 Tonnen toter Fisch wurde an den rund 250 Kilometer langen Küstenstreifen gespült, auch Schildkröten und Delfine sterben. Die Bewohner kritisieren den Gouverneur.

Eigentlich passiert es jedes Jahr, doch wie Stefanie Germann vom ARD-Studio in Washington berichtet, ist es diesmal extrem: Die mikroskopisch kleinen Algen zerfielen im Meer und setzten dabei ein tödliches Gift frei. Und dieses Jahr sind sie laut der staatlichen Tierschutzbehörde 17-mal konzentrierter als der bisher gemessene Höchstwert.

Algenplage in Florida: Ist eine Düngemittelfabrik schuld?

Grund für die diesjährige Plage ist Umweltschützern und Fischern zufolge eine Düngemittelfabrik in Piney Point, berichtet Germann auf „tagesschau.de“. In einem Chemikalienbecken soll es ein Leck gegeben haben – und beim Ablassen der Flüssigkeit bis zu 1500 Millionen Liter Phosphat, Ammoniak und Nitrat in die Tampa Bay geflossen sein.

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Jetzt verenden tonnenweise Fische und andere Meerestiere – und werden an den Strand gespült. Der Ärger der Bewohner richtet sich auch gegen Floridas republikanischen Gouverneur Ron de Santis, dem vorgeworfen wird, die Praxis zu dulden. „Wir brauchen endlich Gesetze, die verbieten, dass das vergiftete Wasser ins Meer verklappt wird,“ zitiert „tagesschau.de“ einen Fischer, „bis dahin sind ja wir es, die mit den toten Fischen klarkommen müssen.“ 

Wut auf Gouverneur: Bewohner fordern Notstand

Da das Algengift auch die Atemwege reizen kann, wenn es in die Luft gelangt, wird an Küstenorten zudem geraten, Fenster geschlossen zu halten. Auch Hunde soll man am Strand nicht mehr Gassi führen. Mit Baggern und Räumfahrzeugen werden die Fische weggeräumt und die Strände wieder hergerichtet.

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Bewohner fordern, einen Notstand auszurufen, damit Florida mehr Geld für Aufräumarbeiten bekommen kann. De Santis will das nicht. Er argumentiert, dass die Kosten eingeplant seien, und stellte dafür 25 Millionen Dollar bereit. Kritiker werfen ihm vor, den Notstand nicht auszurufen zu wollen, um Touristen nicht abzuschrecken. Auch wird ihm vorgeworfen, die Algenblüte wegen der bevorstehenden Wahl herunterspielen zu wollen. (ncd)

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