Badegäste werden von der Küstenwache vom Strand gerettet.
  • Badegäste werden von der Küstenwache vom Strand gerettet.
  • Foto: Guardiera Costiera

Gluthitze! Von Waldbränden umzingelt: Küstenwache rettet Badegäste von Strand

Temperaturen bis 46 Grad und zerstörerische Waldbrände: Urlaubsländer am Mittelmeer leiden schwer unter der sommerlichen Gluthitze. Von einer „historischen Hitzewelle“ ist bereits die Rede – die mehrere Menschen bereits getötet und Hunderte in Angst versetzt hat.

Heftige Waldbrände und Dauerhitze von 40 Grad und mehr machen den südlichen Urlaubsländern Griechenland, Italien und Türkei weiterhin schwer zu schaffen. In Italien hatten die Feuerwehren binnen 24 Stunden mehr als 800 Einsätze im Kampf gegen lodernde Waldbrände, wie die Feuerwehr am Samstagmorgen via Twitter mitteilte. Allein in Sizilien rückten die Retter 250 Mal aus.

Im Osten der beliebten Urlaubsinsel brannte es am Freitag vor den Toren der Küstenstadt Catania. Dicker Rauch zog über zahlreiche Wohnhäuser. Der Flughafen Catanias musste kurzzeitig den Betrieb einstellen.

Von Waldbränden umzingelt: Italiens Küstenwache rettet Badegäste von Strand

Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge brachten die Behörden ungefähr 150 Menschen aus der Gegend um Catania in Sicherheit, die von den Flammen eingeschlossen waren und an den Strand flüchteten. Die Polizei nahm sie dort demnach auf ihre Boote. Auf Bildern der Zivilschutzbehörde Siziliens war zu sehen, wie Flammen in einer Ferienanlage am Strand bei Catania wüteten und Hubschrauber mit Löschwasserbehältern darüber hinwegflogen.

Siziliens Regionalpräsident Nello Musumeci schrieb auf Facebook von einer „Verwüstung“ in Folge hoher Temperaturen. Ihm zufolge hatten Ermittler festgestellt, dass hinter einigen Feuern Brandstifter steckten. Sie richteten damit unumkehrbare Schäden am Erbe des Waldes an und brächten Menschen in Gefahr. Die Hitzewelle auf Sizilien dürfte laut Musumeci noch bis zum 6. August andauern.

Auch in anderen Teilen Italiens wurde die Feuerwehr nach eigenen Angaben zu zahlreichen Waldbrandeinsätzen gerufen. Auf der Urlaubsinsel Sardinien richteten Flammen zuletzt im Westen große Schäden an.

In der Türkei starben bereits Menschen in den Flammen

In der Türkei seien zehn Brandherde noch aktiv, darunter drei in der beliebten Urlaubsregion Antalya, teilte Forstminister Bekir Pakdemirli am Samstag auf Twitter mit. Von den insgesamt 98 Bränden, die seit Mittwoch in zahlreichen Provinzen ausgebrochen waren, seien 88 unter Kontrolle. Besonders schlimm wüteten die Brände an der türkischen Mittelmeerküste. Dort wurden Regionen in fünf Provinzen zu Katastrophengebieten erklärt. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Viele Regionen und Hotels waren evakuiert worden, Touristen wurden auch mit Booten in Sicherheit gebracht.

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Die Brände haben bislang nach offiziellen Angaben fünf Todesopfer gefordert. Medien hatten zwischenzeitlich von sechs Toten berichtet. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Türkische Behörden ermitteln in alle Richtungen und schließen auch Brandstiftung nicht aus. An der türkischen Mittelmeer- und Ägäisküste wird auch in den nächsten Tagen starke Hitze von mehr als 40 Grad erwartet.

Gluthitze auch in Griechenland

Griechenland wird ebenfalls von einer starken Hitzewelle heimgesucht. Die Thermometer sollen nach Angaben von Wetterexperten am Wochenende und die ganze kommende Woche tagsüber bis zu 46 Grad zeigen. Auch auf Rhodos soll es kommenden Dienstag heiß werden mit Temperaturen um 44 Grad. Nachts bleibt es vor allem in den Ballungszentren heiß mit Temperaturen über 30 Grad. Einige Meteorologen sprachen bereits im Rundfunk von einer „historischen Hitzewelle“.

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Der griechische Zivilschutz wurde nach einer Krisensitzung in Alarmbereitschaft versetzt. Wann die Hitzewelle nachlassen wird, war am Samstag nicht klar. Einige Meteorologen befürchteten, diese gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.

In Deutschland weiter eher unbeständiges Sommerwetter

Während der östliche Mittelmeerraum von großer Hitze geplagt wird, bleibt es in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) unbeständig und vergleichsweise kühl. Die Temperaturen kommen kaum über die 25-Grad-Marke. Ursache für das unbeständige Wetter ist Tief „Ferdinand“. Es zieht von der Nordsee zum Baltikum und bringt kühle Meeresluft nach Deutschland.

Dem südöstlichen Mittelmeerraum hingegen bescheren seine Ausläufer rekordverdächtige Temperaturen, denn sie lassen heiße Luft direkt aus Afrika nach Italien, Griechenland und in die Türkei strömen. „Für uns wäre es gut, wenn das Tief über Island läge – dann bekämen wir auch etwas höhere Temperaturen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstag. (mik/dpa)

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