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„Besteuert die Reichen” steht auf einem Plakat, den Demonstranten vor am Montag gestarteten dem Weltwirtschaftsforum in Davos hochhalten.
  • „Besteuert die Reichen” steht auf einem Plakat, den Demonstranten vor am Montag gestarteten dem Weltwirtschaftsforum in Davos hochhalten.
  • Foto: dpa

Studie: Die fünf reichsten Deutschen haben 155 Milliarden Dollar

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Das besagt ein aktueller Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam, der am Montag vorgestellt worden ist. Die Prognose: Geht es so weiter, könnte die Welt schon in zehn Jahren ihren ersten Dollar-Billionär haben.

Die fünf reichsten Menschen der Welt – allesamt Männer – hätten ihr Vermögen seit 2020 von 405 auf zuletzt 869 Milliarden Dollar sogar mehr als verdoppelt, heißt es in dem Bericht. Sie machten seitdem einen Gewinn von durchschnittlich 14 Millionen US-Dollar – pro Stunde. Das Vermögen aller Milliardäre insgesamt sei dreimal so schnell wie die Inflationsrate gewachsen. Oxfam beruft sich etwa auf Forbes-Schätzungen zum Vermögen von Milliardären und Schätzungen der Bank Credit Suisse.

Die reichsten Deutschen: Ihr Vermögen wuchs extrem

Auch in Deutschland sei das Gesamtvermögen der fünf Reichsten seit 2020 inflationsbereinigt um fast drei Viertel (73,85 Prozent) gewachsen – von rund 89 auf etwa 155 Milliarden US-Dollar. Dem Forbes-Ranking von 2023 führen der Eigentümer der Schwarz-Gruppe Dieter Schwarz, Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne, der Unternehmer Reinhold Würth und Familie, die BMW-Großaktionäre Stefan Quandt und seine Schwester Susanne Klatten die Liste der reichsten Deutschen an.

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Gleichzeitig wurden weltweit fast fünf Milliarden Menschen, die ärmsten 60 Prozent, noch ärmer, so Oxfam: Sie hätten seit 2020 zusammen 20 Milliarden Dollar Vermögen verloren. Bei 791 Millionen Arbeitern hielten die Löhne laut Oxfam nicht mit der Inflationsrate mit. Jeder von ihnen habe in zwei Jahren im Schnitt fast einen Monatslohn eingebüßt.

Bei ihrer Auswertung kommt die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation zu dem Schluss, dass die Welt bei der aktuellen Wachstumsrate schon in zehn Jahren ihren ersten Dollar-Billionär haben könnte. Die globale Armut dagegen wäre auch in 230 Jahren noch nicht vollständig überwunden. „Milliardäre werden reicher, die Arbeiterklasse hat zu kämpfen und die Armen leben in Verzweiflung. Das ist der unglückliche Zustand der Weltwirtschaft“, schreibt US-Senator Bernie Sanders im Vorwort der Studie. Niemals zuvor habe es eine solche Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen gegeben. Auch die Gier, Arroganz und Verantwortungslosigkeit seien beispiellos.

Nach neuer Studie: Oxfam fordert Vermögenssteuer

Und was folgt? Oxfam fordert eine Besteuerung hoher Vermögen. Die Mittel daraus müssten in den Klimaschutz, Bildung, Gesundheitsversorgung und soziale Sicherung investiert werden. (dpa/ncd)

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