Die blaue Moschee in Winterhude
  • Das schiitische IZH, das die Blaue Moschee an der Alster betreibt, hat gegen den Hamburger Verfassungsschutz geklagt. (Archivbild)
  • Foto: dpa-Bildfunk

Große Buchmesse: Wirbel um Islamisches Zentrum Hamburg und Claudia Roth

Die Leipziger Buchmesse beginnt erst am 27. April und schon jetzt gibt es Ärger: Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) will dort als Aussteller auftreten – es ist für seine Nähe zum iranischen Regime bekannt und wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Zunächst stand Claudia Roth (Grüne) als Bundesbeauftragte für Kultur und Medien in der Kritik. Jetzt kommt die Absage – von der Buchmesse selbst.

Die „Leipziger Buchmesse“ ist einer der bedeutendsten Treffpunkte für die Medien- und Buchbranche. In diesem Jahr will auch die IZH als Aussteller dabei sein – und sorgt dadurch für große Aufregung.

So fragte beispielsweise Nahostexperte Aras-Nathan Keul auf Twitter, warum die Buchmesse einen „Außenposten des iranischen Regimes“ einlade. Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, forderte Claudia Roth laut „Bild“ auf, sofort einzuschreiten.

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Die Grünen-Politikerin wacht als Bundesbeauftragte für Kultur und Medien über die Finanzierung und die Aussteller der Leipziger Buchmesse. Das IZH gilt laut Bundesverfassungsschutz als besonders einflussreich in Deutschland und Europa. Roth begrüßte die Entscheidung. „Welche Stände für die Messe zugelassen werden, liegt in der Entscheidung der Veranstalter“, sagte die Kulturstaatsministerin in Berlin. „Eine Organisation, die offenkundig eng mit dem verbrecherischen Mullah-Regime im Iran verbunden ist, hat auf der Leipziger Buchmesse nichts verloren.“

Überraschende Kehrtwende: Buchmesse erteilt Absage an IZH

Die Pressesprecherin der Buchmesse, Julia Lücke, wehrt sich laut „T-Online“ zunächst gegen die Kritik. Jetzt äußerte sich die Messe überraschend auf Twitter mit den Worten: „Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ist gemäß des Hamburger Verfassungsschutzes eng mit dem iranischen Regime verbunden und unterstützt dessen menschenrechtsverletzendes Vorgehen. Aus diesem Grund haben wir heute die Anmeldung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) zur Leipziger Buchmesse abgelehnt“. Freiheit-, Menschen-, und Frauenrechte stehen für die Buchmesse an erster Stelle. Dies wolle sie auch mit ihren Ausstellern unterstreichen

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Das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz bezeichnet das IZH als „Außenposten des iranischen Regimes“ und spricht von einer verfassungsfeindlichen Bewegung. Laut „T-Online“ sehe das Landesamt die Gefahr darin, dass das IZH die eigentlichen Bestrebungen kaschiere und sich „vielmehr als interkulturelle und Interreligiöse Begegnungsstätte“ inszeniere, um somit eine breite Akzeptanz zu schaffen. (chc)

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