Fridays for Future Hamburg
  • Eine Demonstration von Fridays for Future Mitte Januar in Hamburg.
  • Foto: dpa

Fridays for Future wollen diese Woche bundesweit gegen Autobahnen protestieren

Die Klimabewegung Fridays for Future will am Freitag bundesweit gegen den weiteren Ausbau von Autobahnen protestieren. Geplant seien „ganz verschiedene Formen des Protests“ zusammen mit dem Bündnis „Wald statt Asphalt“, sagte Sprecherin Luisa Neubauer am Montag. Sie richteten sich zum Beispiel gegen den weiteren Bau der A100 in Berlin, aber auch gegen andere Projekte. Gefordert werde ein „Autobahnmoratorium“.

Aktionen seien auch zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin am 12. Februar geplant, teilte die Gruppe weiter mit. Den nächsten „globalen Klimastreik“ soll es am 3. März geben. Dazu seien in ganz Deutschland bereits 100 Veranstaltungen angemeldet. Ziel der Proteste ist eine Klimapolitik, die die gefährliche Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten begrenzt.

Klimaforscher: Müssen Dinge komplett anders machen

Dazu müsse Deutschland nun „in den Notfall-Modus schalten“, sagte der Klimaforscher Niklas Höhne in einer Pressekonferenz mit Fridays for Future. Das bedeute, die erneuerbaren Energien schnell auszubauen; Gas einzusparen, statt Flüssiggas in großen Mengen zu importieren; die Bahn statt Autobahnen auszubauen und ein 9-Euro-Ticket anzubieten; und bei Autos auf Elektroantrieb statt auf sogenannte E-Fuels zu setzen. „Wir müssen die Dinge komplett anders machen“, sagte Höhne.

Fridays for Future zog eine sehr positive Bilanz der Proteste gegen die Räumung des Ortes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier. Diese seien „ein großer Erfolg“, sagte Sprecherin Pauline Brünger. Vor allem der Druck auf die Grünen sei so groß wie nie zuvor. Obwohl Lützerath geräumt worden sei, gebe es eine gute Chance, dass die darunter liegende Kohle doch nicht abgebaggert werde, sagte Brünger.

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Auf die Frage, ob eine Radikalisierung der Klimabewegung zu erwarten sei, sagte Sprecherin Neubauer, zu beobachten sei eine „Radikalisierung der Klimakrise“ sowie eine „Radikalisierung des Nichthandelns der Bundesregierung“. Dagegen stellten sich Protestierende mit Mühe und Hartnäckigkeit. „Dass sich dann sehr, sehr viele Menschen auch noch von Teilen der Politik kriminalisieren lassen müssen, ist dramatisch in unseren Augen“, sagte die Sprecherin. (mp/dpa)

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