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ESC Bühne
  • 2023 gewann die schwedische Sängerin Loreen mit ihrem Song „Tattoo“. (Archivbild)
  • Foto: IMAGO / Cover-Images

Es ist wieder ESC: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Landet Deutschland wieder auf einem abgeschlagenen Rang? Siegt ein Spaß-Song? Holt eine non-binäre Person die Trophäe? Fragen und Antworten zum Eurovision Song Contest mit seinen drei Shows in dieser Woche.

„United By Music“ lautet das Motto beim 68. Eurovision Song Contest. Schweden ist Gastgeber. Deutschlands Kandidat ist Isaak mit „Always On The Run“. Fragen und Antworten zu der Riesenmusikshow, die diese Woche über die Bühne geht:

Wann und wo genau ist der Eurovision Song Contest?

Er findet vom 7. bis zum 11. Mai im südschwedischen Malmö (in der Malmö Arena) statt, nachdem Loreen mit dem Lied „Tattoo“ für Schweden den ESC 2023 in Liverpool gewonnen hat. Es ist nach 1992 und 2013 die dritte Austragung des ESC in Malmö und die insgesamt siebte in Schweden. 

Die Malmö Arena: Hier findet der diesjährige ESC statt. IMAGO / TT
Die Malmö Arena
Die Malmö Arena: Hier findet der diesjährige ESC statt.

Welche Länder und Acts sind dabei?

37 Länder nehmen teil – elf werden ausgesiebt, sodass im Finale am Samstagabend noch 26 übrig sind. Für das Finale gesetzt sind die Big Five (großen Geldgeber), also Großbritannien, Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland; ebenso das Gastgeberland Schweden. Rumänien zog sich aus Geld-Gründen vom ESC zurück. Seit Jahren nicht dabei sind Länder wie die Türkei, die Slowakei und Ungarn. 

Was ist das schönste Wiedersehen diesmal?

Luxemburg ist erstmals seit 1993 wieder dabei. Das Großherzogtum stellt mit 30 Jahren einen Rekord für die längste Abwesenheit auf. Und die legendäre Désirée Nosbusch, die mit 19 Jahren den Grand Prix Eurovision de la Chanson 1984 moderierte, sagt im Finale die Punkte ihres Landes durch. 

Landet Deutschland wieder hinten?

Ehrliche Antwort: wahrscheinlich. Zumindest sagen die Wettquoten keinen guten Platz im Finale voraus für Isaak (28) aus Ostwestfalen. In diesem Jahr performen auch die direkt fürs Finale gesetzten Länder schon einmal im Halbfinale. Isaak zeigt am 7. Mai (zwischen Island und Slowenien), wie sein Auftritt im Finale am Samstagabend aussehen soll.

Isaak tritt für Deutschland an, auch wenn die Siegeschancen gerade eher gering erscheinen. imago/Future Image
Isaak
Isaak tritt für Deutschland an, auch wenn die Siegeschancen gerade eher gering erscheinen.

Wer könnte den ESC 2024 gewinnen?

Glaubt man den Wettquoten bislang, haben die Schweiz, Kroatien, die Niederlande und Italien gute Chancen. Für die Schweiz tritt Nemo an. Nemo (24) lebt in Berlin und identifiziert sich als nicht-binär („Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau“). Der Song der Schweiz heißt „The Code“. Es wäre der dritte Sieg für die Schweiz. 1988 gewann Céline Dion („Ne Partez Pas Sans Moi“) für das Land, 1956 den ersten ESC überhaupt Lys Assia („Refrain“).

Gibt es 2024 zu viele Spaß-Songs?

Der zweite Platz des Finnen Käärijä mit „Cha Cha Cha“ beim ESC 2023 scheint einige Länder inspiriert zu haben, ebenfalls spaßige oder auf Krawall gebürstete Kracher zum ESC zu schicken. Mit Baby Lasagna aus Kroatien und Joost Klein aus den Niederlanden gehören zwei Interpreten von solchen Party-Songs zu den Mit-Favoriten. Die Lieder aus Finnland und Estland sind ähnlich gestrickt und könnten ein ähnliches Publikum ansprechen.

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Was war bislang der größte Streitpunkt rund um den ESC 2024?

Seit Ausbruch des Krieges in Israel und Gaza am 7. Oktober 2023 wurden Stimmen laut, Israel aufgrund seines militärischen Vorgehens im Gazastreifen auszuschließen. Als Bezugspunkt wird dann, was viele als Täter-Opfer-Umkehr kritisieren, auch mal Russland genannt, das wegen seines Angriffskriegs auf die Ukraine vom ESC suspendiert worden ist.

Da war doch was mit dem Beitrag aus Israel, oder?

Der ESC-Veranstalter, die europäische Rundfunkunion (EBU), hielt den Text des Beitrags erst für zu politisch. Sie sah Bezüge auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Das Lied von Sängerin Eden Golan wurde daraufhin überarbeitet – heißt nun „Hurricane“ statt „October Rain“ – und wurde zugelassen.  

Ein Protest-Plakat in Malmö: „Genocide Song Contest - Malmö sagt nein zum Genozid - ESC ohne Israel oder ESC ohne Malmö“. picture alliance / TT NEWS AGENCY | Johan Nilsson/TT
Protest-Plakat
Ein Protest-Plakat in Malmö: „Genocide Song Contest – Malmö sagt nein zum Genozid – ESC ohne Israel oder ESC ohne Malmö“.

Wer moderiert den ESC?

Durch die Shows in Malmö führen Petra Mede und Malin Åkerman. Mede (54) ist ESC-Fans schon gut bekannt, sie war bereits alleinige Moderatorin des ESC in Malmö vor elf Jahren und 2016 zusammen mit Måns Zelmerlöw in Stockholm – legendär wurde dabei vor acht Jahren die Parodie eines angeblich perfekten ESC-Beitrags: „Love, Love, Peace, Peace“.

Wer verliest Deutschlands Jury-Punkte?

Die Hamburger Sängerin und Moderatorin Ina Müller („Inas Nacht“) wird in Malmö die zwölf ESC-Punkte der deutschen Jury verkünden. Für den berühmten Satz „Twelve points of the German Jury go to …“ wird sie von einem NDR-Studio in Hamburg-Lokstedt aus nach Malmö geschaltet. Die ehrenvolle Aufgabe wird der waschechten Norddeutschen damit bereits zum zweiten Mal zuteil. Schon 2011 – als der ESC nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut („Satellite“) in Deutschland ausgerichtet wurde und Aserbaidschan gewann. 

Wie queer ist der ESC 2024?

Kurz gesagt: sehr. Von den Teilnehmenden zählen Insider acht zur LGBT-Community (beziehungsweise (LGBTQIA+) – mehr sollen es nur 2021 gewesen sein. Für Irland tritt etwa die nicht-binäre Person Bambie Thug an („Doomsday Blue“). Zu den ESC-Klischees und -Konstanten gehört neben Sätzen wie „Die Osteuropäer schanzen sich wieder die Punkte zu“, dass viele Schwule und andere Queers den Grand Prix mit seinem Glamour und Trash abgöttisch lieben.

Bambie Thug bei der ersten Probe des Halbfinales in der Malmö Arena. picture alliance/dpa/PA Media | Ebu/Sarah Louise Bennett
Bambie Thug auf der Bühne
Bambie Thug bei der ersten Probe des Halbfinales in der Malmö Arena.

Wo kann ich den ESC in Deutschland im Fernsehen schauen?

Das fast vierstündige Finale beginnt am 11. Mai um 21.00 Uhr und wird in Deutschland im Ersten ausgestrahlt. Der Sieger steht gegen 1 Uhr morgens am 12. Mai fest. Die gut zweistündigen Halbfinalshows am 7. und 9. Mai (einmal stehen 15 Länder in der Qualifizierungsrunde und einmal 16 Länder) überträgt der ARD-Kanal One ab 21.00 Uhr.

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Wer kommentiert in Deutschland nach dem Weggang von Peter Urban?

Nachfolger von ESC-Urgestein Peter Urban (76) als kommentierende Stimme fürs deutsche TV-Publikum ist der Radiomoderator Thorsten Schorn (48). Schorn konnte man schon als Reporter bei den Fernsehsendungen „stern TV“ (RTL) und „Zimmer frei!“ (WDR) kennenlernen. Zudem dürften viele die Stimme des gebürtigen Kölners etwa aus dem Off bei der Vox-Stylingshow „Shopping Queen“ mit Guido Maria Kretschmer kennen. (dpa/mp)

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