Enttäuschung ist groß: Gibt es nie wieder eine ESC-Party auf dem Kiez?
„United by Music“, also „Verbunden durch Musik“: So lautet das Motto des 67. Eurovision Song Contest. Doch so „united“ können die ESC-Fans in diesem Jahr – zumindest physisch – nicht sein. Denn die von Barbara Schöneberger moderierten Pre- und Aftershow-Shows finden nicht mehr in Hamburg auf der Reeperbahn statt. Stattdessen werden sie live aus einem Studio im Austragungsort Liverpool gesendet. Was ein Chef-Wechsel beim NDR damit zu tun haben könnte und ob die Party im nächsten Jahr zurück nach Hamburg kommt.
„United by Music“, also „Verbunden durch Musik“: So lautet das Motto des 67. Eurovision Song Contest. Doch so „united“ können die ESC-Fans in diesem Jahr – zumindest physisch – nicht sein. Denn die von Barbara Schöneberger moderierten Pre- und Aftershow-Shows finden nicht mehr in Hamburg auf der Reeperbahn statt. Stattdessen werden sie live aus einem Studio im Austragungsort Liverpool gesendet. Was ein Chef-Wechsel beim NDR damit zu tun haben könnte und ob die Party im nächsten Jahr zurück nach Hamburg kommt.
Am 13. Mai heißt es wieder: „Let the Eurovision Song Contest begin!“. Die größte Musikshow der Welt ist für viele eines der TV-Highlights im Jahr – mehr als 160 Millionen Menschen werden voraussichtlich verfolgen, wie ihr Land beim Finale des Wettbewerbs abschneidet.
ESC-Shows finden nicht mehr in Hamburg statt
Tausende Fans haben zudem vor der Corona-Pandemie den ESC nicht nur vor dem Fernseher verfolgt, sondern waren auch live auf dem Spielbudenplatz auf der Reeperbahn bei den Shows „Countdown“ und „Aftershow“ dabei. Diese wurden ebenfalls in der ARD übertragen.
Zudem hat Barbara Schöneberger die Punkte der deutschen Jury von der Reeperbahn aus präsentiert. Während der Pandemie wurden die Shows in einem Hamburger Studio produziert.

In diesem Jahr gibt es keine Corona-Einschränkungen mehr – und trotzdem finden die Shows nicht wieder auf der Reeperbahn statt: eine bittere Nachricht für ESC-Fans. Die Shows werden aus einer Kunstgalerie in Liverpool gesendet, die direkt neben der „M&S Bank Arena“ ist, in dem der ESC stattfindet.

„Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahr mit unseren Sendungen rund um das ESC-Finale einen neuen Weg zu wählen, der vor über 20 Jahren schon einmal unser Weg war“, so der NDR gegenüber der MOPO. „Durch die räumliche Nähe unserer Rahmenberichterstattung live aus Liverpool sind wir in diesem Jahr mittendrin im Geschehen und besonders nah dran an unseren Künstlern.“ Die „europäische Idee“, so der Sender, soll zudem dadurch verstärkt werden, dass die Sendungen zusammen mit dem österreichischen ORF und dem Schweizer Fernsehen produziert werden.
Wegen Intendantenwechsel? ESC-Shows in Liverpool produziert
Nach MOPO-Informationen könnte das Ausscheiden des NDR-Intendanten Lutz Marmor 2019 der Grund für den Wechsel des Ortes der ESC-Shows sein. Marmor war glühender ESC-Fan, beschrieb Lenas Sieg 2010 als größtes Highlight seiner Karriere. Nun steht Joachim Knuth an der Spitze des Senders – und zeigt sich, auch in der Öffentlichkeit, zurückhaltend gegenüber dem Musikwettbewerb.
Der Geschäftsführer des Spielbudenplatzes, Jochen Bohnsack, kritisiert die Entscheidung des NDR: „Dass die ESC-Shows nicht mehr vom Spielbudenplatz aus übertragen werden, ist ein großer Verlust – wirtschaftlich und emotional.“ Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet seien für die Veranstaltung nach Hamburg gekommen. „Dass die Shows jetzt in Liverpool stattfinden, wird die Fans sicherlich enttäuschen“, so Bohnsack zur MOPO. „Mit der Verlegung nach Liverpool fällt in Hamburg eine wichtige und tolle Veranstaltung weg.“

Gerade im Hinblick darauf, dass mit Lord of the Lost eine Band aus St. Pauli für Deutschland beim ESC antritt, sei die Verlegung der Shows nach England umso bedauerlicher, sagt Bohnsack.
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Eine Alternativveranstaltung, wie beispielsweise ein Public-Viewing, soll es laut dem Spielbudenplatz-Chef nicht geben. Und ob die Shows in Zukunft wieder auf die Reeperbahn zurückkehren – laut NDR unklar: „Es gibt noch keine Planung, wo und in welcher Form das ESC-Rahmenprogramm 2024 stattfinden wird.“