Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläutert nach der Videokonferenz der Gesundheitsministerinnen und –minister von Bund und Länder die neuen Quarantäne-Regeln.
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  • Foto: dpa
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Corona-Isolation ab Mai nur noch freiwillig

Die Pandemie hat die Welt weiter fest im Griff. In unserem Corona-Ticker bekommen Sie immer alle Infos aus Deutschland und der Welt in der Übersicht. 

  • Corona-Isolation ab Mai nur noch freiwillig
  • Frankreich hebt fast alle Zutrittsbeschränkungen auf
  • Drosten sicher: „Es gibt keinen infektionsfreien Sommer“
  • Hongkong: Heftiger Corona Ausbruch – Behörden erwägen Lockdown
  • Corona: So viele Menschen haben sich bisher in Deutschland infiziert
  • Umfrage: Corona hat Deutsche „bescheidener“ gemacht
  • Ab März: Lauterbach will Reiseregeln für Familien vereinfachen
  • RKI registriert 125.902 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1306,8
  • Alle Corona-News aus Hamburg und dem Norden gibt es hier

Corona-Isolation ab Mai nur noch freiwillig

19.33 Uhr: Für Menschen mit einer Corona-Infektion soll ab 1. Mai nur noch eine „dringende Empfehlung“ für eine fünf Tage lange Isolation gelten. Auf entsprechende neue Regeln verständigten sich am Montag die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) mitteilte. Kontakte sollten gemieden werden, eine Anordnung vom Gesundheitsamt soll nicht mehr vorgesehen sein. Für infizierte Beschäftigte in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen soll die Absonderung aber weiter vom Amt angeordnet werden und erst nach fünf Tagen nach einem negativem Schnell- oder PCR-Test enden, so die Gesundheitsministerkonferenz.

Kontaktpersonen von Infizierten wird demnach ebenfalls „dringend empfohlen“, für fünf Tage in Quarantäne zu gehen. Infizierte und Kontaktpersonen sollen sich selbst regelmäßig testen.

Mit den Lockerungen bei den Quarantäneregeln sollen auch massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen vermieden werden. Sie gehen auf einen Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) zurück. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen beendet werden. Eine formelle Anordnung des Gesundheitsamtes erfolgt häufig jetzt schon nicht mehr.

Das waren die News vom 3. März 2022:

Frankreich hebt fast alle Zutrittsbeschränkungen auf

15.10 Uhr: Menschen in Frankreich kommen demnächst wieder ohne Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder negativen Test in Restaurants, Fernzüge, Kinos und Museen. Ab dem 14. März werde die derzeitige Pflicht zum Vorzeigen des „Pass Vaccinal“ („Impfpass“) ausgesetzt, sagte Premierminister Jean Castex am Donnerstag im Sender TF1. Der „Pass vaccinal“ liefert den Nachweis über Impfschutz oder Genesenenstatus.

Nur für den Zutritt zu Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Altersheimen soll eine Art 3G-Regelung bestehen bleiben: also die Pflicht, geimpft, genesen oder negativ getestet zu sein („Pass sanitaire“). Angesichts sinkender Corona-Zahlen soll – ebenfalls am 14. März – auch die Maskenpflicht in Innenräumen in Frankreich fallen, wie Castex ankündigte. Einzige Ausnahme soll der öffentliche Verkehr sein.

Das waren die News vom 2. März 2022:

Drosten sicher: „Es gibt keinen infektionsfreien Sommer“

10.10 Uhr: In Deutschland entspannt sich das Infektionsgeschehen – Virologe Christian Drosten geht aber nicht von einem Sommer gänzlich frei von Corona-Sorgen aus. Zum einen sei der jetzige Impffortschritt nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch die Omikron-Variante weiter hoch, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. „Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.“

Drosten gab zu bedenken, dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei. Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine „ungebändigte“ Welle sehen werde, aber „man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können“. Entsprechend halte er es auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei auf lange Sicht „die effizienteste Maßnahme überhaupt“.

Mit Blick auf im weiteren Jahresverlauf wieder sinkende Temperaturen äußerte Drosten die Einschätzung, es werde auch wieder zu einer Winterwelle kommen. Diese werde zwar nach seiner Hoffnung nicht mit einer schweren Krankheitslast in der Bevölkerung einhergehen, die Gefahr von Arbeitsausfällen im großen Stil werde es aber weiter geben. „Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist“, mahnte er.

Ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung bleibe der wohl noch leichter übertragbare und sich immer weiter ausbreitende Omikron-Subtyp BA.2, erklärte Drosten. Trotz der bereits erfolgenden Anpassung der Impfstoffe auf Omikron bekräftigte Drosten seinen Appell, sich zunächst mit den schon vorhandenen Impfstoffen impfen und boostern zu lassen.

Das waren die News vom 1. März 2022:

Hongkong: Heftiger Corona Ausbruch – Behörden erwägen Lockdown

11.10 Uhr: Wegen explodierender Corona-Zahlen erwägt die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong laut eines Medienberichts einen neuntägigen Lockdown. Es werde erwartet, dass die Regierung einen „groß angelegten Lockdown“ verhängen wird, zitierte die Zeitung „South China Morning Post“ am Dienstag eine mit dem Vorgang vertraute Quelle. Die Einschränkungen werden demnach für neun Tage ab Mitte März erwartet, wenn in der 7,5-Millionen-Einwohner-Metropole ein Massentest der gesamten Bevölkerung beginnen soll. 

Jeder Bewohner Hongkongs soll demnach drei Mal getestet werden. Unklar sei laut der Quelle noch, wie genau der Lockdown aussehen soll. Anders als in Großstädten auf dem chinesischen Festland, wo Menschen ihre Wohnungen zum Teil überhaupt nicht mehr verlassen durften, werde in Hongkong etwa ein Szenario diskutiert, in dem Supermärkte geöffnet sind, um Lebensmittel kaufen zu können.

Nach zwei Jahren weitgehend erfolgreicher Vorbeugung gegen das Virus erreichte die Zahl neuer Infektionen in Hongkong, das eine „dynamische Null-Corona-Strategie“ verfolgt, in den vergangenen Tagen immer neue Rekordwerte. Täglich wurden zuletzt mehrere Zehntausend Infektionen gemeldet. Die Corona-Strategie der Regierung zog dabei immer mehr Kritik auf sich. 

Trotz der hohen Fallzahlen und vielfach milden Verläufen sehen die Regeln vor, alle Infizierten im Krankenhaus oder speziellen Quarantäneeinrichtungen zu isolieren, was viele Hongkonger als unverhältnismäßig empfinden. Zugleich kritisierten Experten die geringe Impfquote bei älteren Menschen, wodurch es in dieser Altersklasse derzeit zu relativ vielen Todesfällen kommt. Die Pekinger Zentralregierung schickte Helfer nach Hongkong, um die Pandemie mit allen Mitteln einzudämmen. 

Corona: So viele Menschen haben sich bisher in Deutschland infiziert

09.45 Uhr Seit Beginn der Pandemie sind in Deutschland mehr als 14 Millionen Corona-Infektionen registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut am Donnerstagmorgen bekannt gab, haben die Gesundheitsämter ihm insgesamt 14.188.269 Infektionen gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte deutlich höher liegen, da viele nicht erkannt werden. Weil sich einige Menschen mehrfach ansteckten, lässt sich aus dieser Zahl nicht ermitteln, wie viele Menschen das Virus nachweislich schon in sich trugen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1265,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1278,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1385,1 (Vormonat: 840,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 216.322 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 235.626 Ansteckungen.

Umfrage: Corona hat Deutsche „bescheidener“ gemacht

12.35 Uhr In der Corona-Krise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden. 60 Prozent der Befragten sagten in einer Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: „Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden – und vermisse nichts.“ Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert.

Ein Teil der Bevölkerung werde durch steigende Preise zum Sparen gezwungen, erklärte der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Aber es gebe eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener sein wolle.

Es seien jedoch mehr Frauen (65 Prozent) als Männer (56 Prozent), die Maß halten. Zu einer bescheideneren Konsumhaltung bekannten sich laut Umfrage auch eher die über 50-Jährigen (67 Prozent) als die Generation unter 30 Jahren (50 Prozent).

Für überraschend hoch hält Opaschowski den Anteil der Großstädter. 65 Prozent von ihnen bekundeten, sie seien maßvoller und bescheidener geworden. Landbewohner, also die nicht in Großstädten lebenden Befragten, stimmten nur zu 53 Prozent dieser Aussage zu.

Ab März: Lauterbach will Reiseregeln für Familien vereinfachen

9.45 Uhr: Bei den Regeln für Urlaubsrückkehrer sollen Erleichterungen kommen – besonders für Familien mit Kindern. Das sehen Änderungen der Einreiseverordnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor, mit denen sich im Laufe des Mittwochs das Bundeskabinett befassen soll. So sollen Länder nur noch als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen bei der Rückkehr nach Deutschland eingestuft werden, wenn dort Virusvarianten mit „stärker krankmachenden Eigenschaften“ grassieren als die hierzulande dominierende Omikron-Variante.

Die Neuregelungen sollen ab 4. März greifen. Für Kinder unter 12 Jahren soll es möglich werden, sich nach Rückkehr aus Hochrisikogebieten direkt aus einer sonst anstehenden Quarantäne frei zu testen. Bisher gilt generell: Wer aus solchen Gebieten kommt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit einem negativen Test daraus befreien. Für Kinder unter 6 Jahren endet die Absonderung bisher fünf Tage nach Einreise automatisch – aber ohne Möglichkeit, sich früher frei zu testen, wenn sie keinen Nachweis als Genesene oder Geimpfte haben.

RKI registriert 125.902 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1306,8

7.41 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1306,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1346,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1437,5 (Vormonat: 772,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 125.902 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 159.217 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte es eine größere Zahl von Menschen geben, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 306 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 243 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.762.895 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 6,06 an (Sonntag: 6,27). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Das waren die News am 21. Februar

„Packen Sie Ihre Koffer“ – beliebtes Urlaubsland öffnet sich für Touristen

7.08 Uhr: Australien empfängt zwei Jahre nach der Corona-bedingten Schließung der Grenzen erstmals wieder Touristen. Seit Montag dürfen zweifach geimpfte Besucher aus aller Welt nach Down Under einreisen. „Das Warten hat ein Ende“, sagte Premierminister Scott Morrison. Mehr als 1,2 Millionen Menschen aus allen Teilen der Erde hätten bereits ein Visum und könnten kommen. Bis Dienstag würden 56 internationale Flüge auf den Airports des Landes erwartet, „und diese Zahl wird weiter steigen“, sagte Morrison.

„Meine Botschaft an Touristen auf der ganzen Welt lautet: Packen Sie ihre Koffer, kommen Sie und machen Sie eine der großartigsten Erfahrungen, die Sie sich vorstellen können – die Erfahrung, auf die Sie gewartet haben“, erklärte der Regierungschef. Gleichzeitig rief er potenzielle Gäste auf: „Vergessen Sie nicht, Ihr Geld mitzubringen, denn Sie werden viele Möglichkeiten finden, es auszugeben.“

Im Dezember hatte Australien schon die Grenzen für Fachkräfte, internationale Studentinnen und Studenten sowie andere berechtigte Visumsinhaber geöffnet. Zudem gab es bereits Reisekorridore mit Neuseeland, Singapur, Südkorea und Japan für vollständig Geimpfte.

Eine Ausnahme von der erforderlichen doppelten Impfung ist der Johnson & Johnson-Impfstoff, der ebenfalls zugelassen ist, aber nur eine Spritze erfordert. Eine Booster-Impfung sei nicht erforderlich und werde es nach jetzigem Stand auch in Zukunft nicht sein, hatte Morrison zuletzt betont. Ungeimpfte müssen sich hingegen um eine Ausnahmegenehmigung bewerben und nach der Ankunft in Hotelquarantäne.

RKI registriert 73.867 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1346,8

6.49 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat nach einem mehrtägigen Rückgang wieder einen leichten Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 1346,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1346,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1459,8 (Vormonat: 706,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 73.867 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 76.465 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte es eine größere Zahl von Menschen geben, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.636.993 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,24 an (Donnerstag: 5,97). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet.

Das waren die News am 20. Februar

„Totimpfstoff“: Novavax-Impfungen starten ab Montag

15.10 Uhr: Bringt Novavax der Impfkampagne in Deutschland neuen Schwung? In den nächsten Tagen sollen die Impfungen mit dem Vakzin, der auch als „Totimpfstoff“ bezeichnet wird, beginnen. Hoffnungen gibt es vor allem mit Blick auf ungeimpftes Pflege- und Klinikpersonal. Noch immer ist knapp jeder siebte Erwachsene in Deutschland nicht gegen Corona geimpft.

Einige dieser Menschen misstrauen den vier bislang verfügbaren Impfstoffen. An diesem Montag sollen laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die ersten 1,4 Millionen Dosen des Impfstoffes des US-Herstellers Novavax in Deutschland ankommen. Doch es ist von Land zu Land unterschiedlich, wann es dort dann jeweils eingesetzt wird.

Es wird erhofft, dass der Novavax-Impfstoff eine Alternative für all jene ist, die Vorbehalte gegen mRNA-Impfstoffe haben. Aber ob sich das in breiterem Umfang auswirkt, ist nicht sicher. Die am häufigsten in Deutschland verabreichten Impfstoffe – die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna – sind mRNA-Impfstoffe. Vor Corona gab es noch keine zugelassenen Impfstoffe auf mRNA-Basis. Manche Menschen macht das misstrauisch. Der Novavax-Impfstoff basiert hingegen auf einem klassischeren Verfahren.

Nuvaxovid besteht aus virusähnlichen Partikeln, die das Spike-Protein des Coronavirus enthalten, sowie einem Wirkverstärker. Manche Menschen heben Nuvaxovid als – vermeintlich sichereren – Totimpfstoff hervor, also als Impfstoff ohne lebende, vermehrungsfähige Krankheitserreger. Dieser Begriff ist aber in der Wissenschaft nicht klar von anderen abgegrenzt; laut Ständiger Impfkommission (Stiko) sind auch die vier anderen Impfstoffe „funktionell“ Totimpfstoffe, enthalten also keine lebenden Viren.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte sich für den Einsatz mit Novavax ab 18 ausgesprochen – mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen. In den Zulassungsstudien zeigte der Impfstoff laut Stiko eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare hohe Wirksamkeit. Wie gut das Mittel vor Omikron schützt, könne noch nicht beurteilt werden.

Nach Corona-Lockerungen: Dienstleister rechnen mit Personalmangel

13.15 Uhr: Mit dem geplanten Wegfall vieler Corona-Einschränkungen droht bei mehreren Dienstleistern ein Personalmangel. Wie im vergangenen Jahr könnte es ab dem Frühjahr in der Gastronomie zu Engpässen kommen, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges: „Es ist auch dieses Jahr gut möglich, dass zum Beispiel im Januar und Februar mit dem Anstieg der Kurzarbeit wieder Fachkräfte abgewandert sind.“ Sie hoffe, dass die Branche die verlorenen Mitarbeiter wieder zurückgewinnen könne.

Im Veranstaltungsbereich seien vor allem Selbstständige und Hilfskräfte in andere Wirtschaftsbereiche abgewandert, sagte Jens Michow, Präsident beim Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft. „Das ist für die Veranstaltungsunternehmen ein schmerzlicher Verlust, der nicht so schnell kompensiert werden kann.“

An Flughäfen müssen Passagiere im Reiseverkehr zu Stoßzeiten ebenfalls mit Personal-Engpässen und damit verbundenen Wartezeiten rechnen, erklärte der zuständige Verband ADV. Optimistischer gibt sich das Messegeschäft: Dank Kurzarbeit seien der Branche die Fachkräfte erhalten geblieben, erklärte Jörn Holtmeier, Geschäftsführer beim Verband der deutschen Messewirtschaft.

Auswertung: Die meisten Menschen sterben „an“ Covid, nicht „mit“

11.20 Uhr: Die meisten Corona-Toten in Deutschland sterben „an“ Covid-19, nicht „mit“. Das geht aus dem ersten Bericht des deutschen Covid-19-Obduktionsregisters hervor. Die Forschenden hatten die Obduktionen von 1129 Covid-Patienten ausgewertet, die zwischen März 2020 und September 2021 gestorben waren. In 86 Prozent dieser Fälle war die Todesursache auf eine schwere Infektion mit SARS-Cov-2 zurückzuführen, am häufigsten durch ein akutes Atemnotsyndrom, gefolgt von Multiorganversagen. Ganz repräsentativ ist die Studie allerdings nicht, wie die Autoren schreiben: Zum einen seien nicht alle Autopsien in Deutschland berücksichtigt worden, zum anderen seien meist nur hospitalisierte Patienten obduziert worden.

118.032 Neuinfektionen in Deutschland – Inzidenz sinkt leicht

10 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1346,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1350,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1466,5 (Vormonat: 638,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 118.032 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 125.160 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte es eine größere Zahl von Menschen geben, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 73 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 58 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.563.126 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,24 an (Donnerstag: 5,97). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 9.673.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 121.275.

Mützenich verteidigt RKI-Chef Wieler: „Außerordentliches geleistet“

8 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat dem in die Kritik geratenen Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, den Rücken gestärkt. „Ich vertraue dem RKI und auch seinem Chef“, sagte Mützenich den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das RKI habe beachtliche Arbeit geleistet und sich große Verdienste bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie erworben. „Herr Wieler und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hier Außerordentliches geleistet.“

Ähnlich hatte sich zuletzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geäußert und Wieler eine „verdienstvolle Arbeit“ bescheinigt. Zuvor hatten mehrere Politiker der FDP das RKI und dessen Chef persönlich kritisiert. Auslöser war unter anderem, dass das RKI den Genesenenstatus mit Wirkung vom 15. Januar überraschend von sechs auf drei Monate verkürzt hatte. Viele Bürger verloren quasi über Nacht ihr Recht, in Restaurants, Bars oder in Fitnessstudios zu gehen.

Angesprochen auf den Widerstand vor allem in der FDP gegen Wieler sagte Mützenich: „Am Ende muss der Gesundheitsminister entscheiden, zu wem er Vertrauen hat in dieser Pandemie. Karl Lauterbach hat Herrn Wieler dieses Vertrauen ausgesprochen.»“

Das waren die News vom 19. Februar:

Impftempo in Deutschland weiter schleppend

12. 41 Uhr Beim Impfen gegen das Coronavirus geht es weiterhin nur langsam voran. Am Freitag wurden in Deutschland mindestens 156.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag (Stand 9.01 Uhr) hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche hatten sich inklusive Nachmeldungen noch
knapp 224.000 Menschen (ohne Nachmeldungen 193 000) impfen lassen. Die aktuelle Tageszahl verabreichter Impfungen ist immer vorläufig, da nicht alle verabreichten Impfdosen sofort gemeldet werden.

Mittlerweile haben 75,1 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,5 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 56,2 Prozent (46,7 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,2 Prozent (63,4 Millionen).

Eine große Gruppe von 23,8 Prozent der Bevölkerung (19,8 Millionen Menschen) ist laut dem Impf-Dashboard des Gesundheitsministeriums weiterhin ungeimpft. Für 4,8 Prozent (vier Millionen) ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.

Das RKI weist zudem seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.

RKI registriert 189.105 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt weiter

12.30 Uhr Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1350,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1371,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1474,3 (Vormonat: 584,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 189.105 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 209.789 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 210 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 198 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.445.094 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,24 an (Donnerstag: 5,97). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 9.595.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 121.202.

Corona: Diese Länder werden von der Risiko-Liste gestrichen

16.51 Uhr Die Bundesregierung streicht an diesem Sonntag fast 20 Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete, darunter Spanien, die USA und Großbritannien. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Von der Liste genommen werden unter anderem auch Tunesien, Marokko und Indien. Für Reisende, die aus Ländern kommen, die nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft werden, erleichtert sich die Rückkehr nach Deutschland. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft wird diesmal kein Land.

Die von der Hochrisikoliste gestrichenen Länder im Einzelnen: Spanien, die franz. Übersee-Departements Französisch-Guayana, Mayotte, St. Pierre, Miquelon; Irland, Andorra, Großbritannien, Afghanistan, Algerien, Fidschi, Indien, Kasachstan, Katar, Laos, Marokko, Nepal, Pakistan, Saudi-Arabien, Tunesien, Usbekistan, Vereinigte Arabische Emirate, USA.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Absonderung fünf Tage nach der Einreise automatisch.

RKI registriert 220.048 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt weiterhin

9.05 Uhr Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1371,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1385,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1472,2 (Vormonat: 553,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 220 048 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 240.172 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 264 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.255.989 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,97 an (Mittwoch: 6,04). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 9.484.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 120.992.

Das waren die News vom 17. Februar

Bericht: Keine Masken während Kölner Straßenkarneval

13.20 Uhr: Deutschland macht sich locker – und auch die Jecken profitieren davon. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, dass es während des Straßenkarnevals in der Rhein-Metropole ab kommender Woche keine Maskenpflicht geben soll. So heißt es: „die Stadt hat die bisher gültige Allgemeinverfügung zur Anordnung einer Maskenpflicht auf dem Kölner Stadtgebiet mit Ablauf zum 23. Februar aufgehoben – dabei handelt es sich um den Tag vor Weiberfastnacht.“

Wie weiter berichtet wird, begründet die Stadt ihre Entscheidung damit, dass die gesamte Stadt als Brauchtumszone definiert wurde. Bedeutet: Alle, die Karneval feiern wollen, „entweder vollständig geimpft und geboostert oder vollständig geimpft und frisch getestet sein müssen.“ Somit wird in den geplanten Feier-Zonen 2G-Plus gelten.

Wieder 235.626 Neuinfektionen – aber Inzidenz sinkt weiter

7.37 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 1385,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1401,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1465,4 (Vormonat: 528,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 235.626 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 247.862 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings im Moment nur begrenzte Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 261 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 238 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.035.941 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-Gipfel beendet! Das ändert sich jetzt

1.30 Uhr: Nach monatelangen Corona-Beschränkungen in Deutschland kommen weitgehende Lockerungen in gut vier Wochen in Sicht. Gewisse Absicherungen sollen aber auch im Frühling noch bleiben. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten vereinbarten am Mittwoch einen Plan für schrittweise Öffnungen bis hin zu einem möglichen Ende aller einschneidenden Auflagen am 20. März – wenn die Situation in den Kliniken es zulässt. Auch danach soll aber ein „Basisschutz“ mit Maskenpflichten in Innenräumen, Bussen und Bahnen sowie mit Tests möglich sein. Dafür wird eine bundesweite Rechtsgrundlage angestrebt.

Scholz sagte, man könne dank der bisherigen Alltagsauflagen nun zuversichtlich nach vorne schauen und zum Frühlingsanfang Stück für Stück einen großen Teil der Beschränkungen zurücknehmen. Er mahnte zugleich: „Wir dürfen nicht unvorsichtig werden.“ Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Es gelte vorbereitet zu sein, für das, was noch geschehen könne – etwa, dass eine nächste Virusvariante „um die Ecke“ komme.

Konkret sollen nun im ersten Schritt Beschränkungen für Geimpfte und Genesene wegfallen: Für sie sollen private Zusammenkünfte wieder „ohne Begrenzung der Teilnehmendenzahl“ möglich sein, wie es im Beschluss heißt. Die in vielen Ländern schon aufgegebene Zugangsregel nur für Geimpfte und Genesene (2G) im Einzelhandel soll bundesweit entfallen, vorgeschrieben bleiben sollen aber medizinische Masken.

In einem zweiten Schritt soll ab 4. März der Zugang zur Gastronomie und Hotellerie nicht nur für Geimpfte und Genesene, sondern auch schon mit einem negativem Test (3G) möglich werden. Bei Großveranstaltungen auch im Sport sollen mehr geimpfte oder genesene Zuschauer (2G) zugelassen werden können als bisher – drinnen maximal 6000 Menschen, draußen höchstens bis zu 25.000 Menschen. Zudem sollen Genesene und Geimpfte mit einem tagesaktuellen Test wieder Clubs und Diskotheken besuchen können (2G plus). Bei einer dritten Impfung entfällt die Testpflicht, wie aus dem Beschlusspapier der Beratungen von Bund und Ländern vom Mittwoch hervorgeht.

In einem dritten und letzten Schritt zum 20. März sollen dann „alle tiefgreifenderen“ Maßnahmen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Zuvor wollen Scholz und die Ministerpräsidenten am 17. März erneut zusammenkommen. Der Kanzler machte deutlich, dass er mit Blick auf die Öffnungsschritte nichts von Begriffen wie „Freedom Day“ hält. Sie wären dem Ernst der Lage nicht angemessen.

Scholz warb erneut eindringlich für mehr Impfungen und die geplante allgemeine Corona-Impfpflicht. Sie werde genau dann notwendig sein, wenn das Wetter wieder kälter werde und Infektionen wieder zunehmen könnten. Dies wird in dem Beschluss auch von den Ministerpräsidenten bekräftigt. Scholz nannte als Ziel, dass die Pflicht zum 1. Oktober greifen sollte. Dies sieht ein Entwurf von Abgeordneten aus den Ampel-Fraktionen für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren vor.

Bund und Länder vereinbarten außerdem, dass Festlegungen zum Genesenenstatus doch nicht mehr an das Robert Koch-Institut (RKI) delegiert werden sollen. Damit soll eine jüngst vorgenommene Änderung rückgängig gemacht werden. Hintergrund ist Unmut darüber, dass das RKI den Status unerwartet von sechs auf drei Monate verkürzt hatte. Viele verloren damit quasi über Nacht ihr Recht, in Restaurants, Bars oder Fitnessstudios zu gehen. Scholz betonte aber grundsätzlich: „Ich habe großes Vertrauen in das RKI.“ Auch dem in die Kritik geratenen RKI-Chef Lothar Wieler bescheinigte er eine „verdienstvolle Arbeit“.

Das waren die News vom 16. Februar:

Teils regional, teils flächendeckend: Welche Corona-Regeln vorerst bleiben

16.45 Uhr: Trotz zahlreicher Corona-Lockerungen bis zum 19. März, die auf dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Mittwoch beschlossen werden sollen, wird es auch danach noch weitere Einschränkungen geben. Wie „Business Insider“ berichtet, will die Ampel-Koalition sogenannte „Basisschutzmaßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens und zum Schutz vulnerabler Gruppen“ beschließen. Nach Informationen von „Business Insider“ soll das Bundesgesundheitsministerium im Eiltempo zusammen mit dem Justizministerium an die Ausarbeitung der neuen Version des Infektionsschutzgesetzes gehen.

An diesen Maßnahmen hält man weiter fest, wie auch aus einem neuen Beschlusspapier für den Corona-Gipfel hervorgeht: die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und Bussen und Bahnen, das Abstandsgebot, allgemeine Hygienevorgabe sowie die Möglichkeit, in bestimmten Einrichtungen weiterhin einen 3G-Nachweis vorzulegen (Impf-, Genesenen- und Teststatus). Dazu zählen zum Beispiel Schulen und Kindertagesstätten. Um Risikopatienten oder Ältere zu schützen, könnte weiterhin für Krankenhäuser, Pflegeheime und ähnliches sogar 2G-plus als Zugangsvoraussetzung gelten.  

Biontech baut Produktion von Impfstoffen in Afrika auf

14 Uhr: Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech will schlüsselfertige mobile Produktionsanlagen nach Afrika bringen, um vor Ort mRNA-Impfstoffe herstellen zu können. Geplant sei, in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Land und der Afrikanischen Union die Fertigungsstätten an Ruanda, Senegal und gegebenenfalls Südafrika zu liefern, teilte Biontech am Mittwoch mit. Produziert werden könnten künftig dann Corona-Impfstoff, aber auch potenzielle Malaria- oder Tuberkulose-Vakzine. Das Unternehmen sprach von einem „weiteren Schritt zur Verbesserung der Impfstoffversorgung in Afrika“.

Die von Biontech entwickelten Module bestehen aus mehreren zusammengesetzten Containern und sind mit allen nötigen Geräten für den Herstellungsprozess ausgestattet. Die erste Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte in Afrika eintreffen. Der Produktionsbeginn werde zwölf Monate nach der Lieferung an den Zielort erwartet.

Die Mainzer stellten die Container am Mittwoch auf dem Gelände ihres Werkes im hessischen Marburg vor. Mit dabei waren unter anderem die Präsidenten von Ruanda, Ghana und Senegal – Paul Kagame, Nana Akufo-Addo und Macky Sall -, der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sowie Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). In Marburg wird seit rund einem Jahr Biontech/Pfizer-Corona-Impfstoff produziert.

Das waren die News vom 15. Februar:

Neue Beschlussvorlage: Diese Lockerungen planen Bund und Länder

22.30 Uhr: Am Mittwoch will die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der 16 Bundesländer zusammen mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) über Lockerungen der Corona-Regeln entscheiden. Vorab sickerte bereits durch, dass die MPK einen Dreistufenplan und das Ende aller „tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen“ bis zum 20. März beschließen möchte.

Am Sonntag hatten Kanzleramt, Vorsitz und Co-Vorsitz der MPK ein Dokument als Diskussionsgrundlage erarbeitet. Am Montag berieten die Chefs und Chefinnen der Staatskanzleien der Länder über die Vorlage. In einem neuen Beschlussvorschlag (Stand Dienstag, 19.45 Uhr), der der MOPO vorliegt, wurden die neuen Regeln nun nochmals konkretisiert und überarbeitet.

  • Demnach sollen in einem ersten Schritt private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene wieder ohne Begrenzung der Teilnehmendenzahl möglich“ werden. Im ersten Beschlussvorschlag von Sonntagabend war noch von einer möglichen Obergrenze von 20 Personen die Rede – das scheint vom Tisch! Für nicht Geimpfte bleiben die für diese Personen bestehenden Einschränkungen bis zum 19. März bestehen.
  • Im Einzelhandel soll die 2G-Regel (Zugang nur für Geimpfte und Genesene) bundesweit entfallen, es soll nur noch eine Maskenpflicht gelten.
  • In einem zweiten Schritt soll ab dem 4. März der Zugang zur Gastronomie nach der 3G-Regel möglich sein (geimpft, genesen, getestet). Hier galt zuletzt 2G-Plus (geimpft oder genesen plus Test bzw. geboostert). Dieser Schritt soll nun aber „unter Berücksichtigung der Hospitalisierungsrate“ erfolgen, dies war in der ersten Beschlussvorlage noch nicht vorgesehen.
  • Diskotheken und Clubs sollten mit 2G-Plus wieder öffnen dürfen.
  • Bei überregionalen Großveranstaltungen wie Fußballspielen sollen noch mehr Zuschauer erlaubt sein. In Innenräumen ist eine maximale Auslastung von 60 Prozent möglich, wobei die Personenzahl von 6000 nicht überschritten werden darf. Im Freien sind sogar 75 Prozent Auslastung bei max. 25.000 Zuschauern erlaubt. Im ersten Beschlussvorschlag waren noch 40 Prozent in Innenräumen bzw. 60 Prozent im Freien vorgesehen.
  • Im dritten und letzten Schritt entfallen ab dem 20. März „alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen“, auch die Homeoffice-Regelungen entfallen. „Niedrigschwellige Basisschutzmaßnahmen“ wie das Tragen von Masken sollen aber beibehalten werden.

Der Beschlussvorschlag verweist auf die Einschätzung des Corona-Expertenrates, dass der Anstieg der Zahlen in den nächsten Wochen zu einem Ende kommen werde und nun der Zeitpunkt gekommen sei, vorausschauend Öffnungsstrategien zu planen und zu kommunizieren.

Niederlande heben meiste Corona-Maßnahmen auf: Land wieder offen

19.45 Uhr: Die Niederlande heben die meisten Corona-Maßnahmen auf. Zunächst dürfen ab Freitag Fußballstadien, Theater, Kinos und Gaststätten wieder fast uneingeschränkt Besucher empfangen – und auch wieder bis 1.00 Uhr geöffnet sein, statt wie bisher 22.00 Uhr. „Das Land wird wieder geöffnet“, sagte Gesundheitsminister Ernst Kuipers am Dienstagabend in Den Haag.

Angesichts zurückgehender Infektionszahlen gebe es Grund für Optimismus, sagte Kuipers. „Aber wir müssen realistisch sein. Corona ist nicht weg.“ Er rief Bürger weiter zu Vorsicht auf.

Die Rückkehr zur Normalität geschieht in zwei Schritten. Nach der ersten Lockerung an diesem Freitag folgt am 25. Februar der voraussichtlich letzte Schritt. Dann werde die Masken-Pflicht abgeschafft und auch der Corona-Pass, hieß es. Mit dem Pass müssen Besucher von Gaststätten, Kultur und Sport zurzeit noch nachweisen, dass sie getestet, geimpft oder genesen sind.

Für Großveranstaltungen in Innenräumen wie Festivals soll künftig eine Testpflicht gelten. Nur im öffentlichen Nahverkehr und in Flugzeugen soll noch die Maskenpflicht gelten.

Ciesek hält Lockerungen für vertretbar, sieht aber auch Risiken

19.20 Uhr: Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hält Lockerungen der Corona-Maßnahmen für möglich. Die Inzidenz-Zahlen stagnierten oder seien rückläufig, mit Omikron kämen deutlich weniger Menschen auf Intensivstationen. „Man darf daher natürlich nicht leichtfertig Maßnahmen aufrechterhalten, wenn sie nicht unbedingt nötig sind“, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“.

Ciesek nannte aber auch Gründe, die aus ihrer Sicht dagegen sprechen: „Wenn man jetzt von heute auf morgen alle Maßnahmen fallen lassen würde, würde es deutlich längern dauern, bis die Inzidenzen wieder fallen. Man würde riskieren, dass ein Plateau entsteht oder sogar wieder ein Anstieg droht.“ Das sei gefährlich für Menschen ohne ausreichenden Immunschutz und Kinder unter fünf Jahren, für die es noch keine Impfung gebe.

Die Politik habe eine Verantwortung gegenüber allen Bürgern, sagte Ciesek: „Die Politik muss sich die unterschiedlichen Interessen anhören, berücksichtigen und schließlich abwägen“, sagte Ciesek. Das sei eine schwierige Aufgabe. „Aus rein medizinischer Sicht ist es viel einfacher. Da wäre es natürlich besser, wir würden noch ein wenig durchhalten, um die Zahlen zu reduzieren.“

Corona-Zahlen in Deutschland sinken weiter – aber begrenzte Aussagekraft

7.45 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am dritten Tag infolge gesunken – wobei die Aussagekraft der Daten derzeit eingeschränkt ist. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1437,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1459,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1441,0 (Vormonat: 497,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 159.217 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 169.571 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings im Moment nur begrenzte Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 243 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 177 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 12.580.343 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 5,93 an (Freitag: 6,46). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 8.989.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 120.220.

Das waren die Corona-News am 14. Februar:

Erneut Proteste gegen Corona-Politik in vielen deutschen Städten

22 Uhr: Bundesweit sind am Montag erneut mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Die Proteste verliefen der Polizei zufolge weitgehend friedlich.

In den sächsischen Landkreisen Bautzen und Görlitz zählte die Polizei insgesamt etwa 12.200 Teilnehmer bei zahlreichen Protesten. In Chemnitz demonstrierten bis zu 2000 Menschen bei einem nicht angezeigten Protest. In Dresden versammelten sich nach Angaben der Polizei mehrere Hundert Demonstranten ebenfalls bei einem nicht angezeigten Protest. Die Polizei stellte Anzeigen gegen drei Teilnehmer wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Gegen einen weiteren Teilnehmer werde wegen Volksverhetzung ermittelt, hieß es in einer Mitteilung vom Abend. Alle vier Demonstranten hatten den Angaben zufolge rechte Parolen gerufen.

Auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich jeweils Tausende Menschen, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren.

Grüne hoffen auf Impfpflicht-Debatte im Bundestag diese Woche

Die Grünen hoffen, dass die Bundestagsdebatte über eine Corona-Impfpflicht spätestens an diesem Freitag beginnen wird. Ihr Ziel sei es, dass Ende der Woche über die verschiedenen Anträge zur Impfpflicht debattiert werde, sagte die designierte Parteivorsitzende Ricarda Lang am Montag in Berlin. Sie gehe davon aus, dass alle Antragsteller „gerade unter Hochdruck arbeiten, um das auch gewährleisten zu können“. Sie würde sich freuen, wenn die Frage der Impfpflicht vielleicht weniger als bisher „für parteipolitische Spielchen genutzt“ werde.

Lang sagte: „Wir haben in der Debatte um die Impfpflicht ja immer wieder das Problem, dass die Zustimmung vor allem dann groß ist, wenn wir in einer brenzligen Situation sind.“ Wenn dann eine allmähliche Verbesserung der Situation eintrete, so wie im Moment, wachse die Zurückhaltung. Das sei der falsche Umgang mit dem Thema, betonte Lang, die selbst eine Corona-Infektion hinter sich hat. Denn die Impfpflicht helfe nicht in der akuten Situation, sondern schaffe Sicherheit für die Zukunft.

Wie zuvor bereits ihr Parteikollege, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, plädierte auch Lang dafür, möglichst bald einen Plan für eine stufenweise, regional differenzierte Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu erarbeiten.

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über Lockerungen beraten. Es wird erwartet, dass ein Öffnungsplan entworfen wird. Unklar ist, wie schnell Lockerungen kommen und ob das bis 19. März befristete Infektionsschutzgesetz als Grundlage der Maßnahmen verlängert wird.

Bereits bekannt sind zwei Gruppenanträge von Abgeordneten verschiedener Fraktionen: einer für eine Impfpflicht ab 18 Jahren und einer gegen eine Impfpflicht. Über sie soll ohne Fraktionszwang abgestimmt werden. In Vorbereitung ist ein weiterer Antrag, der eine Beratungspflicht vorsieht und – falls damit keine ausreichende Impfquote erreicht werden kann – eine befristete Impfpflicht ab 50 Jahren.

Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU hat den Aufbau eines Impfregisters vorgeschlagen. Einen präventiven Impfpflichtbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt lehnt sie ab. Stattdessen spricht sie sich für einen „gestuften Impfmechanismus“ aus, den Bundestag und Bundesrat bei verschärfter Pandemielage in Kraft setzen könnten. Dieser könnte dann auch eine Impfpflicht vorsehen, allerdings nur für bestimmte besonders gefährdete Bevölkerungs- und Berufsgruppen.

76.465 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz geht weiter zurück

8.55 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am zweiten Tag infolge gesunken – wobei die Aussagekraft der Daten derzeit eingeschränkt ist. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 1459,8 an. Am Vortag war der Wert erstmals seit Ende Dezember gesunken und lag bei 1466,5. Es ist schwer zu beurteilen, ob das wirklich eine Wende im Infektionsgeschehen von Deutschland bedeutet. Es könnte auch sein, dass der Inzidenzrückgang nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen widerspiegelt, sondern Folge eines überlasteten Melde- und Testsystems ist.

Eine Rolle könnte unter anderem auch spielen, dass einige Menschen ihren positiven Selbst- oder Schnelltest nicht mit einem PCR-Test abklären lassen. Sie tauchen dann nicht in der Statistik auf. Vor einer Woche lag die die bundesweite Inzidenz bei 1426,0 (Vormonat: 470,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 76.465 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 95.267 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 49 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 12.421.126 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,46 an (Donnerstag: 6,23). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Am Wochenende werden keine Daten zu den Klinikaufnahmen veröffentlicht. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 8.838.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 119.977.

Das waren die Corona-News am 13. Februar:

Ministerpräsident Günther: Bis Ostern Maskenpflicht-Ende angehen

17.59 Uhr Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat ein Ende der Maskenpflicht in Aussicht gestellt. Das sei zwar erst der letzte Lockerungsschritt, und einen genauen Zeitpunkt könne man noch nicht nennen, „weil diese Schutzfunktion gerade gegenüber vulnerablen Gruppen schon eine wichtige ist“, sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender Welt. „Aber auch das ist ein Weg, den wir jetzt beschreiten müssen – und je heller es wird, je mehr Ostern auch naht, glaube ich, können wir auch solche Schritte ins Auge fassen.“

Experten hatten Lockerungen nur für vertretbar erachtet, wenn eine FFP2-Maskenpflicht zumindest in Innenräumen besteht und allemal zum Schutz von Risikogruppen. Der als eher lockerungsgeneigt geltende Virologe Hendrik Streeck hatte davon gesprochen, dass im Sommer seiner Ansicht nach auf Masken verzichtet werden könne.

Studie: Novavax-Impfstoff bei Zwölf- bis 17-Jährigen wirksam

10.06 Uhr: Der US-Impfstoffhersteller Novavax hat sein Vakzin gegen Covid-19 eigenen Angaben zufolge erfolgreich bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren getestet. Die Wirksamkeit des Mittels liege nach den Ergebnissen einer Phase-3-Studie bei 82 Prozent, teilte der Hersteller am Freitag mit. An der Studie nahmen rund 2247 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren in den USA teil – allerdings zu einer Zeit, als die Delta-Variante des Virus noch vorherrschend war, nicht die Omikron-Variante. Die Impfung sei gut vertragen worden.

In nachgehenden Analysen habe man jedoch die Wirksamkeit des Impfstoffes gegenüber allen bislang bekannten Varianten, einschließlich Omikron, getestet. Zwei Dosen seien demnach zwei- bis dreimal wirksamer gegen alle Varianten als bei Erwachsenen. „Wir glauben, dass der Impfstoff von Novavax aufgrund seiner etablierten proteinbasierten Technologie, die bereits in anderen Impfstoffen verwendet wird, und der positiven Reaktionen auf Varianten eine differenzierte Technologie und Option für diese jüngere Bevölkerung bietet“, soNovavax-Chefmediziner Dubovsky in einer Pressemitteilung.

Innerhalb der kommenden Wochen wolle man sich um eine Zulassung für diese Altersgruppe bemühen, hieß es von Novavax. In den USA wird eine Zulassung derzeit geprüft. In Europa ist der Novavax-Impfstoff für Erwachsene bereits zugelassen. Anfang des Monats hatte sich die Ständige Impfkommission (Stiko) bereits für die Impfung mit dem Vakzin für Menschen ab 18 Jahren ausgesprochen.

Bei dem Präparat Nuvaxovid handelt es sich – anders als bei den anderen zugelassenen Vakzinen – um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker. Zur Grundimmunisierung sollen zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen verabreicht werden. Ende Februar soll Novavax in weiten Teilen Deutschlands verfügbar sein.

Das waren die News vom 12. Februar:

Neue Regeln ab Samstag: So läuft das ab heute mit den PCR-Tests

10.24 Uhr: Für den Anspruch auf kostenlose Corona-Tests greifen seit diesem Samstag neue Regeln: Die besonders genauen PCR-Tests gibt es künftig nur noch nach einem positiven Antigen-Schnelltest von einer Teststelle. Die angepasste Teststrategie der Bundesregierung tritt damit in Kraft. Ziel sei es, die Testkapazitäten aufgrund der aktuell stark steigenden Infektionszahlen noch gezielter als bislang einzusetzen.

Eine rote Warnmeldung auf der Corona-Warn-App reicht demnach nicht mehr aus, um einen PCR-Test zu bekommen – auch hier wird künftig ein positiver Antigen-Schnelltest benötigt. Um sich vorzeitig aus einer Isolierung als Infizierter oder einer Quarantäne als Kontaktperson von Infizierten „freizutesten“, sollen künftig Schnelltests reichen. Bei Labor-Auswertungen sollen PCR-Tests von Risikopatienten und Menschen in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Praxen, Kliniken und Rettungsdiensten vorrangig zum Zuge kommen. Auch sie müssen aber zunächst einen positiven Antigen-Schnelltest haben.

RKI meldet neuen Höchstwert: Inzidenz bei 1474,3

8.30 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1474,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1472,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1388,0 (Vormonat: 407,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 209 789 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 217 815 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die damit nicht in die offizielle Statistik einfließt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 198 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 172 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 12 219 501 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,46 an (Donnerstag: 6,23). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 8 679 400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 119 877.

Das waren die Corona-News vom 11. Februar

Scholz stellt Lockerungen der Corona-Regeln in Aussicht

10.39 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte für die Bund-Länder-Runde zur Pandemie in der kommenden Woche erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Aussicht, nannte aber keine Details. Die wissenschaftlichen Prognosen zeigten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in Sicht sei, sagte er am Freitag in seiner Antrittsrede im Bundesrat in Berlin. „Das erlaubt uns, beim Bund-Länder-Treffen nächste Woche einen ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen.“ Man werde sich dabei wie bisher von wissenschaftlichen Expertisen leiten lassen, betonte der Kanzler. „Denn wir wollen unseren Erfolg jetzt nicht aufs Spiel setzen.“

Gegenüber den Bundesländern mahnte Scholz die Umsetzung der Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen an. „Es geht um den Schutz derer, die darauf ganz besonders angewiesen sind – Kranke und die ältesten Mitglieder unserer Gesellschaft“, sagte er. „Ihr Schutz muss und wird weiterhin höchste Priorität für uns haben“, betonte Scholz und wies ausdrücklich auf die aktuelle Debatte um die Impfpflicht in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen hin – „die wir alle gemeinsam beschlossen haben“.

Scholz fügte hinzu, da auch der kommende Herbst und Winter wieder mit steigenden Infektionszahlen verbunden sein könnten, „macht auch die allgemeine Impfpflicht Sinn“.

Bundesverfassungsgericht lehnt Eilantrag gegen Pflege-Impfpflicht ab

9.33 Uhr: Die Corona-Impfpflicht für Pflege- und Gesundheitspersonal kann aus rechtlicher Sicht wie geplant ab Mitte März umgesetzt werden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe lehnte es im Eilverfahren ab, die Vorschriften vorläufig außer Kraft zu setzen, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit im eigentlichen Verfahren steht noch aus.

RKI registriert 240.172 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1472,2

7.28 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1472,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1465,4 gelegen, vor einer Woche bei 1349,5 (Vormonat: 387,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 240 172 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 248.838 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – so dass diese nicht in die offizielle Statistik einfließt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 226 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 170 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 12.009.712 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Das waren die News am 10. Februar

„Ohrfeige“: Tschechischer Senat lehnt Verlängerung von Corona-Gesetz ab

21.30 Uhr: Der tschechische Senat hat die Verlängerung eines wichtigen Gesetzes zur Bekämpfung der Corona-Pandemie über den Februar hinaus abgelehnt. Nach einer achtstündigen Debatte stimmte eine Mehrheit von 32 der 62 anwesenden Mitglieder des Oberhauses des Parlaments am Donnerstag gegen die Vorlage. Das Gesetz ermöglicht es unter anderem, Geschäfte zu schließen, öffentliche Veranstaltungen zu verbieten und den Schulbetrieb einzuschränken. Die bisherige Regelung läuft Ende des Monats aus. Das letzte Wort hat nun das Abgeordnetenhaus, welches den Senat überstimmen kann.

Zwar hat die liberalkonservative Regierung in Prag viele Maßnahmen ohnehin bereits beendet, sie will sich aber alle Möglichkeiten offen halten. „Die Corona-Lage bei den Senioren und Risikogruppen bleibt weiter kritisch“, warnte Gesundheitsminister Vlastimil Valek. Die Opposition sprach nach der Niederlage der Koalition im Senat von einer „Ohrfeige“ für die Regierung. Binnen sieben Tagen gab es in Tschechien nach offiziellen Zahlen 1829 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

Keine Masken mehr im Freien in Spanien – Mallorca schafft 3G ab

14 Uhr: Spanier können endlich wieder frei durchatmen – zumindest unter freiem Himmel. Die kurz vor Weihnachten wegen damals explodierender Corona-Zahlen angeordnete Maskenpflicht auch im Freien endete am Donnerstag angesichts sinkender Corona-Zahlen im ganzen Land. Auch Schulkinder durften in den Pausen wieder ohne Mund-Nasenschutz auf dem Schulhof.

Kontrolliert wurde die Maßnahme indes kaum noch. „In den Pausen haben wir schon bisher immer die Maske unterm Kinn gehabt und kein Lehrer hat gemeckert“, erzählt etwa die elfjährige Sophie aus ihrer Schule in Barcelona. In öffentlichen Innenräumen und in Bussen und Bahnen aber muss weiterhin eine Maske getragen werden, und die Menschen halten sich auch daran.

Auf der Deutschen beliebtesten Ferieninsel Mallorca und den Nachbarinseln fällt am Samstag zudem die 3G-Regel – geimpft, genesen, getestet – beim Besuch von Restaurants, Cafés, Bars und Fitnessstudios, wie die „Mallorca Zeitung“ unter Berufung auf die Regionalregierung der Balearen berichtete.

In Spanien fällt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen seit Wochen und liegt in dem Urlaubsland derzeit bei rund 600. Noch Mitte Januar, auf dem Höhepunkt der von der Omikron-Variante ausgelösten sechsten Corona-Welle in Spanien, wurde der Wert mit mehr als 1600 angegeben. Auch die Belegung von Krankenhausbetten mit Corona-Patienten sinkt. Das liegt auch an der hohen Impfquote in Spanien. 81 Prozent der Bevölkerung haben eine Grundimmunisierung, gut 48 Prozent haben einen Booster bekommen.

Ab wann die Corona-Impfpflicht in Deutschland gelten könnte

17.10 Uhr: Eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 könnte – sofern es im Bundestag eine Mehrheit dafür gibt – nach den Vorstellungen einiger Abgeordneter ab dem 1. Oktober in Deutschland gelten. „Wir streben an, das Gesetz in der zweiten Märzhälfte im Bundestag zu beschließen. Nach einer mehrmonatigen Frist für Beratung und nachgeholte Impfungen soll die Impfpflicht dann am 1. Oktober greifen“, sagte die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Strack-Zimmermann gehört zu einer Gruppe von Abgeordneten aus SPD, Grünen und FDP, die sich für eine Impfpflicht ab 18 starkmachen. Zuletzt waren immer mehr Details ihres Vorschlags bekannt geworden. So sprach sich die Parlamentariergruppe in einem Eckpunktepapier dafür aus, dass die Impfpflicht mit drei Impfungen erfüllt und bis Ende des nächsten Jahres befristet sein soll. Die Krankenkassen sollen demnach ihre Versicherten informieren, über ein Impfportal den Impfstatus abfragen und diesen speichern.

„In einem dritten Schritt sollen die Kassen dann diejenigen Personen an die Kommunen melden, die keinen Impfnachweis vorgelegt haben“, sagte Strack-Zimmermann. Die Gesundheitsämter würden dann einen Impftermin anbieten. Wer ihn verstreichen lasse, müsse mit einem Bußgeld rechnen, sofern er sich nicht innerhalb von vier Wochen doch noch impfen lasse. „Auf diese Weise wird es mit Sicherheit gelingen, mehrere Millionen Ungeimpfte zu erreichen.“

In dem Eckpunktepapier hatten die Parlamentarier bereits klargestellt, dass zur Not auch mehrfach Bußgelder verhängt werden könnten. Auf sogenannte Erzwingungshaft solle aber verzichtet werden. Ziel der Impfpflicht soll es aus Sicht der Abgeordneten sein, die Gesellschaft und das Gesundheitswesen vor erneuter Überlastung zu schützen und „rechtzeitig vor dem nächsten Winter eine hohe Grundimmunität“ aufzubauen.

Bei der Abstimmung im Bundestag soll es keinen Fraktionszwang geben. Die Abgeordneten können sich sogenannten parteiübergreifenden Gruppenanträgen anschließen. Strack-Zimmermann hat ihren Vorschlag gemeinsam mit den SPD-Abgeordneten Dirk Wiese, Heike Baehrens und Dagmar Schmidt, den Grünen Janosch Dahmen und Till Steffen sowie Katrin Helling-Plahr von der FDP erarbeitet.

Daneben gibt es andere Parlamentarier um den FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann, die sich für einen Mittelweg aussprechen und ein verpflichtendes professionelles und persönliches Beratungsgespräch für alle volljährigen Ungeimpften befürworten. Sollte damit nach gewisser Zeit die nötige Impfquote nicht erreicht werden, könnte eine Pflicht ab 50 greifen. Eine Gruppe um FDP-Vize Wolfgang Kubicki will dagegen eine Impfpflicht generell verhindern. Auch die AfD hat einen Antrag gegen eine Impfpflicht vorgelegt.

Ob es eine Mehrheit für eine Impfpflicht geben wird, ist offen. Eine Umfrage der „Welt“ unter allen 736 Bundestagsabgeordneten hatte zuletzt ein sehr unklares Bild ergeben.

Omikron: Krankenhausgesellschaft erwartet keine Überlastung der Kliniken

14.00 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass die Kliniken die Omikron-Welle gut bewältigen. „Ich rechne aktuell für die kommenden Wochen nicht mehr mit einer Überlastung des deutschen Gesundheitswesens“, sagte Vorstandschef Gerald Gaß der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Die aktuellen Corona-Maßnahmen hätten „deutlich dazu beigetragen, dass die befürchtete Welle weniger hoch war als befürchtet“. Sie sollten gelten bis zum Höhepunkt der Omikron-Welle, den die Bundesregierung in ein bis zwei Wochen erwartet. Danach könne die Politik „ohne Zweifel schrittweise Lockerungen für die kommenden Wochen ins Auge fassen“.

Andere Experten halten eine Überlastung des Gesundheitssystems dagegen weiter für möglich. So hatte die Infektiologin Jana Schroeder (Stiftung Mathias-Spital, Rheine) kürzlich auf noch etwa drei Millionen ungeimpfte ältere Menschen verwiesen, die schwer erkranken könnten.

234.250 Neuinfektionen in Deutschland – Inzidenz bei 1450,8

8.55 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1450,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1441,0 gelegen, vor einer Woche bei 1227,5 (Vormonat: 335,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 234.250 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 208.498 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – so dass diese nicht in die offizielle Statistik einfließt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 272 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 196 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 11.521.678 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,60 an (Montag: 5,41). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 8.373.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 119.215.

Das waren die Corona-News am 8. Februar:

Lauterbach rechnet fest mit neuen Corona-Mutationen

9 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet fest mit der Entstehung weiterer Corona-Mutationen. „Im Moment hat das Virus die besten Bedingungen sich weiterzuentwickeln. Dass bei diesen hohen Infektionszahlen keine Mutationen entstehen, ist epidemiologisch undenkbar“, sagte der SPD-Politiker, der selbst Epidemiologe ist, dem „Stern“. „Wir können nur hoffen, dass die neuen harmloser sind.“

Dennoch will er nicht pessimistisch in die Zukunft blicken. „Wir werden einen Super-Sommer haben, wie im letzten Jahr auch“, sagte Lauterbach dem Magazin. Die Infektionszahlen waren im vergangenen Jahr im Sommer stark gesunken, weil sich das Leben dann stärker nach draußen verlagerte, wo sich das Virus schlechter verbreitet.

Zur Debatte über Lockerungen in der Corona-Pandemie hat erneut vor einer schnellen Aufhebung von Maßnahmen gewarnt. „Wir haben die Lage noch nicht wirklich unter der Kontrolle“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. Er wies auf steigende Fallzahlen hin, auf viele ungeimpfte Ältere und eine in Europa vergleichsweise „sehr alte Bevölkerung“ in Deutschland.

Lauterbach rechnet weiterhin mit einem Höhepunkt der Omikron-Welle Mitte dieses Monats. „Wir können breite Lockerungen, wie sie derzeit diskutiert werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertreten.“ Die Diskussion sei fehl am Platz, schnelle Öffnungen könnten die Welle deutlich verlängern. Lauterbach warnte, eine „funktionierende, erfolgreiche Strategie“ ohne Not zu gefährden, könne nicht das Ziel sein. Er bekräftige seine Einschätzung, dass es aber mittelfristig Lockerungen geben könne: „Wir werden natürlich deutlich vor Ostern öffnen können.“

RKI registriert 169.571 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1441,0

7.23 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1441,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1426,0 gelegen, vor einer Woche bei 1206,2 (Vormonat: 335,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 169 571 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.24 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 162.613 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die damit nicht in die offizielle Statistik einfließt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 177 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 188 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 11.287.428 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 5,41 an (Sonntag: 5,63). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 8.257.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118.943.