Nach Hackerangriff: Noch immer herrscht am Flughafen BER Chaos. (Archivbild)

Nach Hackerangriff: Noch immer herrscht am Flughafen BER Chaos. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Michael Ukas

BER: Auch Tage nach Hackerangriff droht weiter Chaos

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Chaos nach Hackerangriff: Am Berliner Flughafen müssen sich Reisende auch in den kommenden Tagen auf Verspätungen, Flugausfälle und stundenlange Wartezeiten einstellen. Grund ist ein schwerer Cyberangriff auf ein IT-System, der bereits seit Freitagabend für massive Probleme sorgt.

„Die Firma hat uns informiert, dass es noch mehrere Tage dauern kann, bis sie ein funktionsfähiges System bereitstellen”, sagte ein Flughafensprecher. „Das ist sehr bedauerlich und hat uns überrascht.” Wann der Betrieb wieder ordnungsgemäß funktioniere, lasse sich nicht absehen. Für die Passagiere bedeutet das: gestrichene Flüge, lange Schlangen und jede Menge Geduld.

Nach Hackerangriff auf Flughafen: Fast jeder Flug verspätet

„Wir empfehlen allen Reisegästen, sich bei ihren Airlines zu erkundigen, ob ihr Flug geht oder nicht”, sagte der Sprecher. Außerdem werde dringend empfohlen, vor der Abreise online einzuchecken oder das Self-Check-in am Terminal zu nutzen, das von 19 Airlines angeboten werde. Fast jeder Flug startet am Morgen und Vormittag verspätet. Manchmal verzögert sich der Abflug nur um 15 bis 20 Minuten, häufig aber um ein bis zwei Stunden.

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Weil die Gepäckabfertigung nur eingeschränkt funktioniert, herrscht am Flughafen seit Tagen Improvisation pur: Teilweise werden Passagiere per Hand eingecheckt, teilweise mit externer Technik. Immer wieder versuchen Reisende, ihre Koffer kurzerhand als Handgepäck mitzunehmen. „Das funktioniert nicht, davon raten wir dringend ab”, warnt der Sprecher. Das Gepäck müsse durch die Gepäcksortierung, um im Bauch des Flugzeugs zu landen, anders gehe es nicht.

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Zwar ist es inzwischen wieder möglich, Gepäck konkreten Flügen zuzuordnen. „Aber es sind nach wie vor große Gepäckmengen, die bewältigt werden müssen.” Personell und platztechnisch komme der Flughafen langsam an seine Grenzen, sagte der Sprecher.

Nach Angaben der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA handelt es sich um einen Angriff mit sogenannter Ransomware – Schadsoftware, die Daten verschlüsselt und Lösegeld fordert. Neben Berlin meldeten auch die Flughäfen in Brüssel, Dublin und London-Heathrow Probleme. Andere große deutsche Airports waren nicht betroffen. (dpa/mp)

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