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Die Karstadt-Filiale in der Hamburger City.
  • Die Karstadt-Filiale in der Hamburger City.
  • Foto: dpa

Benko-Kartenhaus fällt zusammen: Was wird jetzt aus Karstadt?

Galeria Karstadt Kaufhof entging mehrmals der Pleite, überstand zwei Insolvenzverfahren und witterte immer wieder neue Hoffnung. Infolge der Insolvenz von René Benkos Unternehmensgruppe Signa muss Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern um seine Zukunft bangen. Die Lage ist ernster denn je.

Es ist erst ein paar Wochen her, da war der Optimismus groß. „Wir erwarten ein ziemlich starkes Jahr“, sagte der Chef der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, Olivier van den Bossche, Ende Oktober dem „Handelsblatt“. Durch den Schutzschirm sei Galeria schlanker aufgestellt als früher. Auf die Verunsicherung der Belegschaft angesprochen, entgegnete van den Bossche: Das Wichtigste sei, Vertrauen aufzubauen. „Wir kommen aus einer schwierigen Situation, aber jetzt müssen wir nach vorn schauen.“

Der Blick nach vorn dürfte van den Bossche seit dieser Woche nicht mehr so leicht fallen. Seit der Insolvenz-Ankündigung der Signa Holding am Mittwoch schauen Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr denn je in eine unsichere Zukunft.

Signa-Insolvenz: Karstadt braucht neuen Investor

Am Abend folgte die nächste Hiobsbotschaft: Die Schweizer Tochter der insolventen Signa-Gruppe, die Signa Retail Selection AG, beschloss, bei Gericht eine Nachlassstundung zu beantragen. Der Schritt bedeutet, dass Geschäfte geordnet abgewickelt werden sollen.

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Weil die deutsche Galeria mit Hauptsitz in Essen zu dieser AG gehört, dürfte sie damit zum Verkauf stehen. Kurzum: Ein neuer, finanzkräftiger Investor wird gesucht. Findet man ihn nicht, sind die Aussichten für die Galeria-Warenhäuser düster – zumindest in der bisherigen Aufstellung.

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Die Signa-Insolvenz erwischt Galeria ausgerechnet in den Wochen, die für den Einzelhandel die wichtigsten des Jahres sind. Auch den etwa 13.800 Beschäftigten in den verbleibenden 92 Filialen dürfte die vorweihnachtliche Stimmung verdorben worden sein. Sie wird im Dezember ein beklemmendes Gefühl begleiten, das sie von den Krisen aus den Vorjahren kennen. (dpa/mp)

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