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Corona-Demo in Bennewitz
  • Polizisten versuchten am Sonntag, die unerlaubte Corona-Demo in Bennewitz unter Kontrolle zu bringen.
  • Foto: picture alliance/dpa/TNN | Tobias Junghannss

Angriffe auf Polizisten und Journalisten bei Corona-Demos in Sachsen

Eine Demonstration in Bennewitz (Landkreis Leipzig) ist am Sonntag außer Kontrolle geraten: Protestler griffen Polizisten an, es gab mehrere Verletzte. Als Reaktion folgte ein weiterer aggressiver Protest. Der Bürgermeister verurteilt die gewalttätigen Auseinandersetzungen – die Sorge vor Radikalisierungen wächst deutschlandweit.  

Im Bennewitzer Ortszeil Schmölen hatten sich am Sonntagvormittag 25 Menschen versammelt – das ist nach der Corona-Notfallverordnung nicht gestattet. Dabei sind zwei Polizisten und zwei Demonstranten verletzt worden. Videosequenzen des Streits sind in sozialen Netzwerken geteilt worden und zeigen, wie Teilnehmer mit Fahnen auf Polizisten einschlagen.

Sachsen am Sonntagmorgen.In Bennewitz beendete die Polizei Sachsen eine, aufgrund der aktuellen Gesetzeslage, verbotene und von den Nazis der Freien Sachsen initiierte Versammlung. Teilnehmer provozierten die Polizisten, schlugen mit Fahnen auf diese ein und wundern sich das die Polizisten durchgreifen.Die Freien Sachsen rufen bereits für heute Abend 19 Uhr zu einer weiteren Versammlung in Bennewitz auf.Quellen:https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2021_85720.htm?s=08https://t.me/MuldentalStehtAuf/461

Posted by Army of Gutmenschen Trollkommando on Sunday, December 12, 2021

Die Polizei hatte daraufhin die Identitäten der Demonstranten festgestellt. „Diese verhielten sich äußerst unkooperativ, leisteten den Anweisungen keine Folge und griffen die Polizeibeamten an“, teilte Sprecher Chris Graupner mit. Nur durch „ein robustes Vorgehen“ der Einsatzkräfte habe die Lage unter Kontrolle gebracht werden können. Es seien drei Strafanzeigen gestellt worden.

Bürgermeister kritisiert die Corona-Proteste in Sachsen

Daraufhin wurde in einem Telegram-Chat zu einem weiteren Protest in Bennewitz aufgerufen. Auch hier eskalierte die Situation: 350 Corona-Gegner demonstrierten und randalierten am Sonntagabend in dem Ort bei Leipzig. Dabei wurden nach Angaben der Polizei zwei Journalisten tätlich angegriffen. Die Ansammlung sei kurz nach Beginn aufgelöst worden. Von einem Teil der Gruppe seien Personalien aufgenommen worden, nachdem es zu Ordnungswidrigkeiten, Beleidigungen, Körperverletzungsdelikten und Widerstand gegen Polizeibeamte gekommen sei.


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Bernd Laqua, Bürgermeister von Bennewitz, verurteilt die Auseinandersetzungen. „Ich, als Bürgermeister, habe nichts gegen friedliche gesetzeskonforme Proteste einzuwenden, die auch in dieser Zeit dazu gehören. Dabei sind Gewalt, Beleidigungen und Angriffe in keinster Weise akzeptabel“, hieß es in einer Mitteilung an die Bürger am Montag. Eine Teilnahme an nicht genehmigten Zusammenkünften würden zudem zu steigenden Infektionszahlen und extremen Belastungen des Gesundheitssystems beitragen.

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Die eskalierenden Demos in Bennewitz sind kein Einzelfall: Überall in Deutschland protestieren Menschen gegen die Corona-Maßnahmen – und werden dabei zunehmend aggressiver. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas konstatierte eine „spürbare“ Radikalisierung bei den Protesten. „Das ist durchaus eine Gefährdung unserer Demokratie“, sagte die SPD-Politikerin am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Sie forderte unter anderem eine verschärfte Beobachtung von Telegram-Chatgruppen. Über den Messengerdienst vernetzen sich viele Kritiker von Corona-Maßnahmen. (mhö/dpa)

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