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Wie hier im Landkreis Emsland gibt es an vielen Orten in Niedersachsen Überschwemmungen.
  • Wie hier im Landkreis Emsland gibt es an vielen Orten in Niedersachsen Überschwemmungen.
  • Foto: picture alliance/dpa | Lars Penning

Deiche durchnässt, Dauerregen droht: Keine Entspannung in Hochwassergebieten!

Die Lage in den Hochwassergebieten bleibt angespannt. Nach einigen trockenen Tagen warnt der Wetterdienst nun erneut vor Dauerregen. Den Einsatzkräften bereiten vor allem aufgeweichte Deiche Sorgen. Zudem dringt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf eine bessere Vorbereitung auf solche Krisen und äußert scharfe Kritik.

In den Hochwassergebieten in mehreren Bundesländern zeichnet sich vorerst keine Entspannung ab. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in der Nacht zum Dienstag vor Dauerregen in Teilen Deutschlands, der bis Donnerstagnacht anhalten soll. Das könnte die Lage in den betroffenen Regionen verschärfen.

Hochwasser: DRK fordert bessere Ausstattung

„Wir brauchen mehr und bessere Ausstattung für Katastrophenfälle in Deutschland”, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der „Rheinischen Post” am Dienstag. „Die Defizite sind eklatant, insbesondere bei der materiellen Ausstattung.” Nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 sei das Bewusstsein der politisch Verantwortlichen für den Bevölkerungsschutz gestiegen. „Davon ist jetzt nicht mehr viel übrig.”

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Seit Tagen sind Einsatzkräfte in mehreren Regionen im Dauereinsatz. Betroffen sind vor allem Niedersachsen, Teile Nordrhein-Westfalens und der Süden Sachsen-Anhalts. Am Silvestertag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz ein Hochwassergebiet in Niedersachsen besucht, einen Tag später Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD). Sie sagte weitere Unterstützung zu.

Sorgen würden ihr die Wetterprognosen mit weiterem Regen machen, sagte Faeser. „Das erschwert die Lage. Was wir tun können, werden wir tun”, sagte die Ministerin. In der Nacht zum Dienstag hieß es im Warnlagenbericht des DWD zu den angekündigten Niederschlägen: „Von Niedersachsen bis zum Schwarzwald sowie in den östlichen Mittelgebirgen teils hohe Regenmengen.”

Niedersachsen: Deiche sind durchnässt

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sprach am Montag von einer sehr angespannten Lage an den Deichen. „Die Deiche sind sehr durchnässt und wir haben große Sorgen, dass wir in den nächsten Tagen weiteren Regen bekommen und sich die Situation damit noch mal verschärft”, sagte sie. Es gebe derzeit weiterhin sechs Landkreise mit einer außergewöhnlichen Lage.

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Das Technische Hilfswerk (THW) hatte nach eigenen Angaben über den Jahreswechsel bundesweit etwa 1000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz – vor allem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Inzwischen seien Kräfte aus rund einem Drittel aller THW-Ortsverbände im Einsatz gewesen, hieß es in einer Mitteilung.

Freiwillige Kräfte sind auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv. Um die Talsperre Kelbra in Sachsen-Anhalt zu entlasten und Stauraum für die angekündigten Regenfälle zu schaffen, werde mehr Wasser in den Fluss Helme abgelassen, hieß es vom zuständigen Landratsamt. Es geht um fünf Kubikmeter Wasser mehr pro Sekunde. Deshalb gibt es Überlegungen, den in den vergangenen Tagen auf 45 Metern Breite vergrößerten Deichdurchbruch bei der Thüringer Ortschaft Mönchpfiffel-Nikolausrieth ein zweites Mal zu vertiefen. (dpa/ncd)

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