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Ein Supermarktregal mit Milchprodukten. Milchprodukte könnten laut der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein bei knappem Gas Mangelware werden.
  • Milchprodukte könnten laut der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein bei knappem Gas Mangelware werden.
  • Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Wenn der Gashahn zugedreht wird: Gibt es bald keine Milch mehr im Supermarkt?

Mit der Gasversorgung in Deutschland könnte es schon bald schwierig werden. Viele Industriezweige bangen um ihre Produktion, auch einige Lebensmittel könnten aus den Regalen verschwinden – zum Beispiel Milch.

Davor warnt zumindest die Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V.: „Wenn die Wartungsarbeiten an der Ostseepipeline Nord Stream 1 in der kommenden Woche abgeschlossen sind und kein Gas mehr nach Deutschland kommt, dann kann bei uns schon bald alles stillstehen“, erklärte etwa der Vorsitzende Klaus-Peter Lucht im „NDR“.

Bei Gasmangel Probleme in der Milchproduktion befürchtet

Der Grund: Milch, die hierzulande im Handel landen soll, muss pasteurisiert werden, um Keime und Bakterien abzutöten und das Produkt haltbarer zu machen. Dabei wird die Milch für einige Sekunden auf über 75 Grad Celsius erhitzt – was natürlich eine Menge Energie kostet. Dafür verwenden die 16 Meiereien in Schleswig-Holstein überwiegend Erdgas.

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Fehlt das jedoch, kann die angelieferte Milch nicht verarbeitet werden. Einlagern ist keine Option, da sie innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden muss. Laut dem Milcherzeugnisverband handelt es sich täglich um acht Millionen Kilogramm Milch, die im schlimmsten Fall entsorgt werden müssten. Dafür gebe es schlicht kein Geld und keine Kapazitäten, wie Lucht im „NDR“ erklärt. Doch damit nicht genug: Fallen die Milch und das Milchpulver weg, könnte auch die Produktion vieler anderer Lebensmittel gefährdet sein.

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Damit es nicht so weit kommt, bittet Klaus-Peter Lucht in einem Brief das Land Schleswig-Holstein um Hilfe: In dem Schreiben fordert er, dass Meiereien als systemrelevant eingestuft werden, um im Gas-Notfallplan priorisiert zu werden. Auch an die Bundesnetzagentur hat sich der Verband gewandt. So soll erreicht werden, dass die Meiereien auch weiterhin mit Erdgas versorgt werden. (to)

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