Wolfgang Schäuble (CDU) war bis 2021 Bundestagspräsident.
  • Wolfgang Schäuble (CDU) war bis 2021 Bundestagspräsident.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild-POOL | Hendrik Schmidt

Mit Kaffee und Apfelschorle: Schäuble diskutiert mit Punks auf Sylt

Hoher politischer Besuch für die Protest-Punker in Westerland: Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) schaute dort am Mittwoch für einen Plausch vorbei und diskutierte bei Apfelschorle und Kaffee mit den Anwesenden über die Vermögensverteilung in Deutschland.

Seit Wochen campieren die Teilnehmer des Camps auf der Insel, zahlreiche Polizeieinsätze und genervte Bewohner inklusive. Am Mittwochnachmittag kam dann Schäuble laut der „Sylter Rundschau“ in seinem Rollstuhl und im pinken Polohemd gekleidet vorbei.

Punks auf Sylt: Schäuble besucht Protest-Camp

Demnach forderte der Politiker, der bis 2021 Präsident des Deutschen Bundestages war, unter anderem eine tolerante Gesellschaft und Einrichtungen für diejenigen, die bei Hunger, Dürre und Krieg leiden. Auch die Globalisierung war Thema. Während der eineinhalbstündigen Podiumsdiskussion habe stets ein Sicherheitsmann hinter Schäuble gestanden. Insgesamt versammelten sich dort bis zu 75 Zuhörer.

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„Ich habe zugesagt unter der Voraussetzung, dass das alles anständig abläuft und das ist es ja und das ist gut“, sagt der CDU-Politiker der „shz“. „Ich finde, das müssen wir Politiker machen. Wir müssen denen nicht sagen, ihr habt Recht, überhaupt nicht. Das habe ich auch nicht gemacht.“

Sylt: Wolfgang Schäuble diskutiert mit den Punks

Sein Auftritt bei der Veranstaltung war wohl sehr spontan. Nach Informationen der „Sylter Rundschau“ war der frühere Bundestagspräsident mit seiner Frau beim Sommerkonzert der Deutschen Stiftung Musikleben eingeladen und soll bei einem Literaturfest eine Lesung abhalten. Seit der Bundestagswahl im September 2021 ist Schäuble wieder CDU-Abgeordneter im Plenum.

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Diese ungewöhnliche Podiums-Runde wird sich so schnell wohl nicht mehr wiederholen, auch wenn die Punks Schäuble bei seinem Abgang mit „Wolle, Wolle, Wolle!“ über den Rathausplatz verabschiedeten. Seit etwa einer Woche haben sie dort ein offizielles Protestcamp angemeldet und wohnen in Zelten. (mp)

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