Jenny (35) mit ihrem Kind
  • Jenny hat den Kampf gegen den Blutkrebs verloren.
  • Foto: DKMS/Schweizer

Junge Mutter Jenny kämpft um ihr Leben – vergeblich

Nur vier Tage lang konnte sich Jenny aus Quickborn über die Geburt ihres Sohnes unbeschwert freuen. Dann kam die erschütternde Leukämie-Diagnose (MOPO berichtete). Eine zermürbende Chemotherapie konnte den Krebs nicht aufhalten, bis dann Ende Mai eine Stammzellenspende hoffen ließ – vergeblich. Jenny hat den Kampf gegen den Krebs verloren.   

Rückblick: Vier Wochen vor der Geburt ihres Sohnes ging es Jenny (35) aus Quickborn (Kreis Pinneberg) plötzlich zusehends schlechter – so schlecht, dass die werdende Mutter ins Krankenhaus musste. Trotz ihres Zustands brachte sie ihr Kind bei einem Not-Kaiserschnitt gesund zur Welt. Doch vier Tage später zerstörte die Diagnose das kurze Familienglück: Jenny hat Blutkrebs.  

Junge Mutter kämpfte vergeblich um ihr Leben

Fünf Monate dauerten die kraftraubenden Behandlungen und sechs Chemotherapien, bis Jenny Anfang des Jahres aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Doch der Krebs war nicht besiegt, die junge Mutter musste erneut ins Krankenhaus. Nur noch eine Stammzellentherapie würde helfen, die Chemo zeigte keine Wirkung mehr. Die MOPO berichtete wie viele andere Zeitungen auch und hoffte dadurch, die Leser:innen zur Stammzellenspende aufzurufen.

Denn für eine Therapie muss zuerst eine Person gefunden werden, die bereit war zu spenden und deren Stammzellen passten. Mit Flugblättern, Aufrufen und Berichterstattungen wurde mit der Aktion „Help Jenny“ versucht, eine geeignete Person zu finden und die Familie zu unterstützen. Ende Mai dann der Lichtblick: Es wurde ein genetischer Zwilling für Jenny gefunden. „Ich kann mein Glück kaum fassen und bin völlig überwältigt“, schrieb die junge Frau damals auf Instagram. Die MOPO teilte die Freude und berichtete über die anstehende Transplantation. Endlich schien die Genesung möglich.

Die Stammzellentherapie Ende Mai blieb leider erfolglos

Doch jetzt, einen Monat nach der Transplantation, berichtet Jenny auf ihrer Facebook-Seite bestürzende Neuigkeiten: „Leider muss ich euch mitteilen, dass die Stammzellenspende nicht funktioniert hat. Selbst eine weitere Chemo hat es nicht verhindert, dass der Krebs gesiegt hat und ich bereits seit einigen Tagen in einem Hospiz liege und mich auf das Sterben vorbereite“. Mehr als 800 Menschen bekundeten ihre Anteilnahme und Trauer unter dem Facebook-Post. Über die letzten Wochen hatten sie Jenny und ihre Angehörigen bis zuletzt unterstützt und begleitet.

Ihre Familie steht ihr jetzt bei: „Macht euch keine Sorgen, meine Liebsten sind bei mir und dadurch geht es mir gut“, schreibt Jenny in der der Nachricht. Viele hatten sich als Spender:innen von Stammzellen registriert oder finanzielle Unterstützung gegeben, wofür sie sich von tiefstem Herzen bedankte. „Ihr habt damit potenziell anderen Menschen die Möglichkeit gegeben weiterzuleben.“

Stammzellenspenden über die DKMS können Leben retten

Bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) können sich alle ab 17 Jahren nach einem kurzen Test als mögliche Spender:innen registrieren lassen. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag automatisch in der Datei aktiviert. Jede Registrierung kann potenziell Leben retten. (to)

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