x
x
x
Klimaschutz-Aktivisten bei einer Demonstration in der Bremer Innenstadt
  • Klimaschutz-Aktivisten bei einer Demonstration in der Bremer Innenstadt.
  • Foto: dpa

Rassismus-Vorwurf: Fridays For Future Bremen lösen sich auf

Sie galten als die Sektierer innerhalb der Organisation. Jetzt hat sich die Ortsgruppe Bremen von Fridays For Future aufgelöst. In einem Abschiedsbrief erheben die Aktivisten schwere Vorwürfe gegen den Dachverband.

„Nach reichlicher Überlegung haben wir entschieden, uns als Gruppe aus Fridays for Future zurückzuziehen“, mit diesen Worten geben die Klima-Aktivisten aus Bremen auf ihrer Webseite die Auflösung der Gruppe bekannt.

Bremer Ortsgruppe erhebt schwere Vorwürfe gegen Fridays For Future Deutschland

In ihrem Statement zur Begründung ihres Schrittes gehen die Bremer auf deutliche Distanz zur Dachorganisation. „Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch“, heißt es in dem Schreiben. Verschiedene Mitglieder der Klimaschutzbewegung hätten „rassistisches Mobbing, Beleidigungen, Machtmissbrauch und viel weiteres Traumatisches“ erlebt und hätten aus diesen Gründen die Organisation verlassen.

Außerdem werfen die Bremer Aktivisten Fridays for Future Deutschland „strategische Fehler“ vor. So habe die Organisation an der Minimalforderung des 1,5-Grad-Ziels festgehalten, ohne klare Maßnahmen zu benennen. Stattdessen sei immer weiter darauf hingewiesen worden, man solle auf die Wissenschaft hören, so die Verfasser weiter.

Aus Sicht der Bremer Aktivisten hat Fridays for Future Deutschland durch dieses Vorgehen seine anfangs breite gesellschaftliche Unterstützung verloren. „Das Ergebnis ist nun, dass Fridays for Future heute wohl schwächer ist als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit seiner Gründung“, so die Meinung der Bremer.

„Keine Zukunft mehr“: Fridays For Future Bremen lösen sich auf

Die Gruppe aus Deutschlands kleinstem Bundesland war intern stets aufgrund ihrer radikalen Positionen aufgefallen, was sich auch im weiteren Verlauf des Statements ablesen lässt. Fridays For Future Deutschland stelle die falschen Fragen und appelliere immer noch ziellos an die Politik, „ohne das zerstörerische System an sich anprangern zu wollen“.

Im September 2022 war die Bremer Ortsgruppe aufgefallen, weil sie beim großen Klimastreik der umstrittenen Organisation „Palästina spricht“ einen Redebeitrag einräumte. Dabei waren antisemitische Positionen in Bezug auf den Staat Israel geäußert worden. Auf spätere Kritik hin hatte Fridays For Future Bremen die Entscheidung für die Einladung der Gruppe noch einmal rückblickend verteidigt.

Das könnte Sie auch interessieren: 10.000 Privatjet-Flüge in 15 Monaten: Der Boom der Klima-Killer am Hamburg Airport

Auch dieser Vorfall wird in dem Statement zur Auflösung thematisiert. Die Bremer Ortsgruppe sei „nicht nur von medialer Seite verunglimpft“ worden, sondern auch von Fridays For Future Deutschland zum „Problem“ diffamiert worden. Fazit der Verfasser: „Aus all diesen Gründen sehen wir bei Fridays for Future keine Zukunft mehr. Diese Bewegung ist für uns an ihrem Ende.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp