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Eine Klapperschlange mit ausgestreckter Zunge.
  • 115 Schlangen soll die 35-Jährige in ihrem Haus gehalten haben.
  • Foto: picture alliance/dpa | Roland Weihrauch

„Schlangen-Frau“ überlebt Biss – und hat jetzt trotzdem Ärger

Ein Klapperschlangen-Biss in den Finger einer 35-jährigen Frau im Landkreis Wolfenbüttel beschäftigt Ermittler, Behörden und die Politik. Die Frau ist außer Lebensgefahr – das rettende Serum kam aus dem Hamburger Tropeninstitut.

Am Sonntag war die Frau aus Sehlde in ihrer Wohnung von der eigenen Klapperschlange in den Finger gebissen worden. Die 35-Jährige kam zunächst in ein Krankenhaus in Salzgitter, wo sich ihr Zustand aber verschlechterte. Daher wurde sie in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verlegt und ein Gegenserum aus dem Tropeninstitut in Hamburg wurde geliefert.

Von Klapperschlange gebissen: 35-Jährige bekommt noch mehr Ärger

Am Dienstag teilte Polizeisprecher Matthias Pintak mit, dass nun wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt werde. In ihrem Haus soll die Frau 115 Schlangen nicht artgerecht gehalten haben. Die Tiere wurden zunächst in der Schlangenfarm in Schladen untergebracht. Nach einem Bericht der „Braunschweiger Zeitung“ zählten dazu Teppich-, Tiger, Netz- und Königspythons sowie eine Boa Constrictor als Riesenschlange. „Etwa 25 Schlangen sind ungiftig, der Rest ist giftig“, sagte Oliver Keudel, Tierpfleger in der Schlangenfarm, dem Blatt.

Angesichts des gefährlichen Bisses verwiesen die niedersächsischen Grünen auf ihren Vorstoß für einen Sachkundenachweis für das Halten exotischer Tiere. Seit 2020 fordere die Partei einen solchen Nachweis auf Landesebene wie beim Hundeführerschein, auch, weil es einen regelrechten Exoten-Boom gebe, sagte die tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Miriam Staudte. Der Landesregierung warf sie Untätigkeit nach dem parteiübergreifenden Landtagsbeschluss vor.

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Vor der Frage nach einer sachkundigen Haltung hätten die Behörden aber zunächst eine Information über die Tiere benötigt. Der Landkreis hatte keine Kenntnis über die Haltung der Schlangen, entsprechende Genehmigungen lagen daher auch nicht vor, wie ein Landkreissprecher aus Wolfenbüttel sagte. (mp/dpa)

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