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Bauern stehen mit Traktoren auf einer Brücke über der Autobahn A2 bei Garbsen in der Region Hannover.
  • Bereits vor einer Woche hatten sich protestierende Bauern in Niedersachsen auf einer Brücke über der A2 versammelt. Nun folgte eine Blockade auf der Autobahn selbst. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Mit Bäumen und Treckern: Wut-Bauern blockieren Autobahn und lassen Müllberg zurück

Mit Baumstämmen und Misthaufen: Erneut versammelten sich protestierende Bauern und blockierten stundenlang eine Autobahn bei Braunschweig in Niedersachsen. Die Polizei verurteilte die Aktion aufs Schärfste.

Nach Angaben der Polizei waren etwa 60 Demonstranten mit 40 Traktoren und anderen Fahrzeugen an der unangemeldeten Aktion auf der A2 beteiligt. Die Beamten sprachen von einer ihnen bislang unbekannten „neuen Art des Protests“.

Stundenlange Blockade der A2 durch Bauernproteste

Die Landwirte kippten laut Polizei am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr außer Baumstämmen sowie größeren Mistmengen auch Autoreifen auf die Autobahn, die daraufhin in Richtung Hannover gesperrt werden musste. Es bildete sich ein kilometerlanger Rückstau. Nach dreieinhalb Stunden verließen die Bauern, deren Verhalten von den Beamten als „unkooperativ“ beschrieben wurde, die Blockade zwar. Sie ließen die abgeladenen Gegenstände aber zurück.

Wie die Polizei mitteilte, blieb die Autobahn daher „aufgrund notwendiger Reinigungsarbeiten“ zunächst weiter gesperrt. Der Verkehr wurde auf eine Umleitungsstrecke geleitet. Erst gegen Mittag war die Fahrbahn nach rund acht Stunden wieder geräumt und frei. Die Einsatzkräfte hätten Identitäten von Protestierenden festgestellt und Ermittlungen eingeleitet, hieß es.

Polizei kritisiert Aktion: lebensgefährliche Unfälle möglich

Die Polizei kritisierte die Aktion scharf. „Mit der Blockade der A2 wurde eine Grenze überschritten“, erklärte der Leiter der Abteilung Einsatz der Polizeiinspektion Braunschweig, Jörn Paulsen. Es handele sich um Straftaten, die andere Menschen gefährdeten. Die Polizei verwies auf die Gefahr lebensgefährlicher Unfälle in Folge der Autobahn-Blockade.

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In Deutschland und vielen anderen europäischen Staaten protestieren Landwirtinnen und Landwirte derzeit gegen die Politik ihrer Regierungen und der EU. Hierzulande entzündete sich der Unmut an geplanten Subventionskürzungen angesichts der Haushaltskrise. Bäuerinnen und Bauern in Deutschland setzen dabei bereits seit Wochen immer wieder auch auf die Blockade wichtiger Verkehrsverbindungen wie Autobahnauffahrten und Hafenzufahrten, zudem veranstalteten sie große Traktorendemonstrationen in Städten und Schleichfahrten über Autobahnen.

Auch Bauern-Blockaden in Bremerhaven

In Bremerhaven blockierten Bauern mit Traktoren am Freitag erneut Zufahrten zum Gelände der dortigen Seehäfen. Nach Polizeiangaben befolgten sie aber Auflagen und öffneten die Sperren regelmäßig für den Verkehr, so dass sich die Behinderungen zunächst in Grenzen hielten. Der Hafen von Bremerhaven ist nach Hamburg der zweitwichtigste deutsche Umschlagplatz für den Seehandel.

Am Dienstag und Mittwoch hatte bereits eine fast 24-stündige Blockade von Landwirten auf wichtigen Zufahrtsstraßen zum Hamburger Hafen für Diskussionen gesorgt. Eine der nicht genehmigten Aktionen, an der sich rund 500 Bauern mit 75 Traktoren beteiligten, hatte aufgrund der Rückstaus auch den Verkehr auf der Autobahn 7 am Elbtunnel und im gesamten Stadtgebiet erheblich behindert. (dpa/mp)

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