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Dorfhelferin Johanna Stuhlmacher
  • Dorfhelferin Johanna Stuhlmacher hilft einer Familie mit Drillingen.
  • Foto: dpa

Bedarf ist groß: Dorfhelferinnen im Norden gesucht

Sie unterstützen Familien in schwierigen Situationen: Dorfhelferinnen kümmern sich um Kinder, das Kochen und den Haushalt. Der Bedarf ist groß. Doch Verstärkung lässt sich nur schwer finden.

Das Evangelische Dorfhelferinnenwerk Niedersachsen bietet Hilfe für Familien in Not – und sucht nun Verstärkung. „Der Bedarf ist immer hoch“, sagte Sprecherin Kamila Erdmann. Diese Helfer unterstützen Familien in schwieriger Situation, wenn etwa Vater oder Mutter ausfallen oder überfordert sind.

Krankheit oder Unfall: Die Dorfhelferinnen sind da

Sie sind unter anderem bei Arbeitsunfähigkeit, Krankheit oder Unfall, bei einem Krankenhausaufenthalt, einer stationären Reha-Maßnahme oder der Versorgung von pflegebedürftigen Angehörigen im Einsatz.

Auch während der Schwangerschaft und nach der Geburt bietet der Verein Unterstützung an. „Wir haben derzeit 120 aktive Dorfhelferinnen in Niedersachsen“, berichtete Erdmann.

 Hilfe direkt in den Familien

Die Helferinnen übernehmen die Arbeit direkt in den Familien. Wie Johanna Stuhlmacher, die seit Januar in einer Familie mit Drillingen im Einsatz ist. „Ich koche Mittagessen, mache den Haushalt, fahre die Kinder spazieren, wasche die Wäsche, wickele und füttere die Drei“, schildert die 31-Jährige. 

Sie begleitet die Familie auch bei Arztbesuchen und unterstützt die Mutter. Der Vater arbeitet in Vollzeit und ist zehn Stunden täglich nicht zu Hause. „Es ist schön, die Entwicklung der Kinder zu beobachten“, sagte Stuhlmacher. Der Reiz an dem Job sei die Vielseitigkeit.

Verstärkung für vielseitige Aufgabe gesucht

„Es ist genau das, was ich immer machen wollte: mich um Menschen kümmern, helfen und einfach da sein“, so die gelernte Hauswirtschafterin. „Ich habe immer wieder neue Arbeitsplätze an anderen Orten, da bekomme ich viele Eindrücke“, berichtete die Frau. Sie hat einen Acht-Stunden-Tag, zu ihrem Einsatzort muss sie 50 Kilometer fahren.

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Ein Weiterbildungskursus zur Dorfhelferin dauert 14 Monate und kann auch berufsbegleitend erfolgen. Bei der geplanten Fortbildung ab September seien noch Plätze frei, sagte Erdmann. Eine abgeschlossene hauswirtschaftliche Ausbildung ist Voraussetzung für den Kursus. Möglich sei auch, eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin parallel zum Fortbildungskurs zu machen, erklärte Erdmann. (dpa/mp)

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