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Eine Person hält eine Packung Jodid-Tabletten in der Hand. Deren Nachfrage ist zuletzt stark gestiegen. (Symbolbild)
  • Eine Person hält eine Packung Jodid-Tabletten in der Hand. Deren Nachfrage ist zuletzt stark gestiegen. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Fabian Sommer

Atom-Angst im Norden: Jod-Nachfrage steigt – Experten raten ab

Aus Angst vor einer möglichen atomaren Belastung durch den russischen Krieg gegen die Ukraine legen sich viele Menschen einen Vorrat an Jod-Tabletten an. In den niedersächsischen Apotheken ist die Nachfrage zuletzt rasant gestiegen. Die Apothekerkammer warnt allerdings davor, die Pillen einfach so zu schlucken.

Die Nachfrage nach Jod-Tabletten sei landesweit gewachsen, weil Menschen derzeit sehr verunsichert seien, teilte die niedersächsische Apothekerkammer am Dienstag auf dpa-Anfrage mit. Niedrig dosierte Jod-Tabletten, wie sie in Apotheken etwa zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen erhältlich sind, seien nicht als Strahlenschutzmaßnahme geeignet.

Atom-Angst: Apotheken raten von Jod-Tabletten ab

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker wie auch das Bundesumweltministerium raten von einer selbstständigen Jod-Einnahme ab. Das gesundheitliche Risiko sei erheblich, während die Einnahme aktuell keinen Nutzen habe.


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In der vergangenen Woche war auf dem Gelände von Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine nach Kämpfen ein Feuer ausgebrochen, das inzwischen gelöscht ist. Der Vorfall hatte neue Ängste vor einer Atomkatastrophe geschürt.

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Eine Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass bei einem Atomunglück eine riesige Menge der niedrig dosierten Tabletten eingenommen werden müsste. Sollte ein Ereignis eintreten, bei dem radioaktives Jod in der Luft zu erwarten ist, übernehmen die Katastrophenschutzbehörden die Verteilung entsprechender Tabletten in möglicherweise betroffenen Gebieten.

Nach Angaben des Innenministeriums in Hannover sind derzeit rund 25 Millionen Jodtabletten im Bundesland eingelagert. Im Bedarfsfall würde eine Ausgabe der Tabletten über die örtlich zuständigen Katastrophenschutzbehörden in jeder Gemeinde und jeder größeren Ortschaft erfolgen. (dpa/mp)

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