Gülle Flut Rostock
  • Igitt! Gut zwei bis drei Millionen Liter Gülle fluteten eine Kleingartenanlage bei Rostock.
  • Foto: Jens Büttner/picture alliance/dpa

Tank sabotiert! Millionen Liter Gülle fluten Kleingärten

Diese Aktion stinkt zum Himmel: Zwei bis drei Millionen Liter Gülle fluteten vor knapp einer Woche eine Kleingartenanlage in Groß Lüsewitz (Landkreis Rostock). Mittlerweile sind die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen, doch von den Tätern fehlt weiter jede Spur.

In der Nacht zum 8. August hatte sich die stinkende, braune Masse südöstlich von Rostock über zehn Kleingärten, einen Abwassergraben und ein Kleingewässer ergossen. Ein Unbekannter soll den Behälter der Landwirtschafts GmbH Petschow geöffnet haben. Nach bisherigen Schätzungen flossen zwei bis drei Millionen Liter Rindergülle aus einem großen Betonauffangbehälter hinaus.

Rostock: Verursacher der Gülle-Flut weiterhin gesucht

Gut eine Woche später ist die Beseitigung der Schäden weitgehend abgeschlossen. „Das Gros der Gülle wurde, soweit es ging, zurückgebracht, die Aufnahme der Schäden läuft noch“, sagte Christoph Matschie, Geschäftsführer der betroffenen Landwirtschaft Petschow GmbH am Montag. Wer für die Gülle-Flut verantwortlich ist, sei noch immer unklar. „Die Ermittlungen wegen Boden- und Gewässerverunreinigung dauern noch an“, sagte eine Polizeisprecherin in Güstrow.

„Wir waren an dem Wochenende beim Ausbringen der Gülle, die vor der Rapsaussaat in den Boden kommt“, erläuterte Matschie. Die Beschäftigten hatten abends den Ablasshahn geschlossen. Am Morgen sei der Schlauch dort abgebaut, das Ventil geöffnet und sogar verriegelt gewesen, damit es sich nicht von allein schließt, schilderte Matschie.

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„Das Schlimmste konnten wir aber verhindern“, meinte Matschie mit Blick auf kleinere Wasserläufe, die später in die Warnow münden. Aus der Warnow gewinnt Rostock das Trinkwasser.

Zwei bis drei Gärten seien stärker geschädigt, eine Laube müsse abgerissen werden, erklärte der Betriebsleiter. Man hoffe, dass die Versicherung die Schäden reguliere. Für Havariefälle sind auf der Gülleanlage bereits Beton-Auffangbecken vorgesehen, aber nicht in solcher Größe. Ungeachtet des Vorfalls laufe die Ausbringung der Rindergülle als Dünger auf die Felder inzwischen weiter. (mp/dpa)

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