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Explosion in einem Wohnhaus bei Stralsund
  • Bei Stralsund kam es am Montagmorgen zu einer Explosion.
  • Foto: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

Nachbarn erlebten Drama: Mann sprengt sich in den Tod

Jetzt sprechen die Nachbarn: Der Besuch eines Gerichtsvollziehers hat in Groß Lüdershagen (Kreis Vorpommern-Rügen) nahe Stralsund bei einem Mann (63) zu einer Verzweiflungstat geführt. Der Hausbesitzer hat sich am Montagmorgen in die Luft gesprengt.  

Nach Angaben eines Polizeisprechers habe sich der Vorfall im Zusammenhang mit einem angekündigten Besuch eines Gerichtsvollziehers ereignet. Aufgrund von nicht bezahlten Rechnungen sollten dem Hausbesitzer Strom und Gas abgestellt werden.

Damit Menschen gar nicht erst in eine so scheinbar ausweglose Situation kommen, bieten Sozialagenturen Hilfe an. Dieses Angebot habe der Mann aber nicht in Anspruch genommen, so Amtsgerichtsdirektor Sascha Ott gegenüber der „Ostsee-Zeitung“. So sei es letztendlich zu einem rechtskräftigen Urteil und dem vollstreckbaren Titel gekommen.

Hausbesitzer sprengte sich in Luft: Jetzt sprechen die Nachbarn

Zum Zeitpunkt des angekündigten Termins hat der Mann trotz mehrmaligen Klingelns die Tür nicht geöffnet, woraufhin die Polizei hinzugezogen wurde. Auch die Beamten konnten den Hausbesitzer nicht dazu bewegen, die Tür zu öffnen, weshalb ein Schlüsseldienst kommen musste. Als dieser die Tür öffnen wollte, gab es gegen 8.30 Uhr erst einen Knall und danach wohl eine Verpuffung mit Feuerschein. Ermittlungen ergaben, dass der Mann am Montagmorgen direkt hinter der Haustür Brandbeschleuniger verkippt und angesteckt hat.


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„Wir gehen davon aus, dass der Mann sich selbst töten, aber eigentlich anderen nicht schaden wollte“, so eine Polizeisprecherin. Trotzdem habe der Bewohner in Kauf genommen, dass bei der plötzlichen Verpuffung Menschen, die vor der Haustür warteten – Schlüsseldienst, Polizei, ein Bevollmächtigter einer Energiefirma sowie der Gerichtsvollzieher – hätten geschädigt werden können. Feuerwehr und Notarzt konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Nachbarn sind mitgenommen: Mann sprengte sich in Luft

Die Nachbarn des Verstorbenen haben den Vorfall unmittelbar mitbekommen. Gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ sagt eine Nachbarin, sie habe gehört, wie Fensterscheiben zu Bruch gegangen seien. Als nächstes habe sie den Qualm gesehen. Sie habe den Mann gekannt und beschreibt ihn als einen netten Nachbarn.

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Auch eine Mitarbeiterin der Physiotherapiepraxis nebenan zeigt sich sichtbar mitgenommen und spricht laut der „Ostsee-Zeitung“ von einer „wirklich schlimmen Geschichte“. (dpa/cnz)

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