Das Amtsgericht Waren hat einen Jugendlichen nach der Vergewaltigung einer Elfjährigen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt (Symbolbild).
  • Das Amtsgericht Waren hat einen Jugendlichen nach der Vergewaltigung einer Elfjährigen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt (Symbolbild).
  • Foto: dpa | Sebastian Gollnow

Kritik an Urteil: Mädchen (11) vergewaltigt – Täter kommt mit Bewährung davon

Sechs Monate nach der Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) ist der Fall rechtskräftig abgeschlossen. Das Urteil gegen den Täter rief sogar im Bundestag heftige Kritik hervor – denn ins Gefängnis muss der junge Mann vorerst nicht.

Wie ein Sprecher des zuständigen Amtsgerichts am Dienstag sagte, wurde der jugendliche Täter zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Das Amtsgericht Waren habe den Mann des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und der Vergewaltigung schuldig gesprochen.

Neustrelitz: Bewährungsstrafe nach Vergewaltigung

Das Alter des Mannes wurde nach Angaben des Gerichts auf 16 Jahre geschätzt. Bei dem Verurteilten handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling, der zuletzt in einer Unterkunft in Neustrelitz lebte.

Wegen des jugendlichen Alters der Beteiligten sei der Fall nicht öffentlich verhandelt worden. Insofern könnten keine Details dazu bekanntgegeben werden. Der Fall hatte sich Mitte Januar im Schlosspark Neustrelitz ereignet und für viel Aufsehen gesorgt. Der Mann und das Mädchen sollen sich flüchtig gekannt haben. Er war nach dem Vorfall in U-Haft genommen worden. Die Freiheitsstrafe wurde für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.

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Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Andrea Lindholz (CSU), kritisierte die Entscheidung: „Das Urteil ist völlig unverständlich.“ Ein Jahr auf Bewährung für die Vergewaltigung eines elfjährigen Kindes sei inakzeptabel. „Der Täter muss für diese schreckliche Tat noch nicht einmal ins Gefängnis, während das Kind ein Leben lang unter den Folgen dieser Tat leidet“, sagte Lindholz. (dpa/mp)

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