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Eine Lehrerin unterrichtet eine Klasse
  • Aktuell fallen viele Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern aus – ab der Jahrgangsstufe sieben soll nun auch wieder in den Distanzunterricht gegangen werden können – dazu gibt es allerdings Kritik. (Symbolfoto)
  • Foto: dpa/Marijan Murat

Jeder dritte Lehrer fällt aus: Schulen in großer Not

Die hohe Zahl von Atemwegsinfektionen macht sich besonders stark in den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns bemerkbar. Die CDU sieht dabei massive Versäumnisse beim Bildungsministerium.

Das Bildungsministerium in Schwerin hat nach Ansicht der CDU zu spät und unzureichend auf die vielen Krankheitsfälle an den Schulen reagiert. „Die Krankheitswelle rauscht bereits den gesamten Dezember durch Mecklenburg-Vorpommern. Im Bildungsministerium wollte man dies lieber ignorieren“, erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete Torsten Renz am Dienstag in Schwerin. Weder sei der Krankenstand aktuell erhoben, noch sei Vorsorge getroffen worden. „Die Verantwortung wird auf die Schulen abgewälzt. Wie der nun erneut verpasste Schulstoff neben den Corona-Lücken auch noch aufgeholt werden soll – man weiß es nicht“, so Renz weiter.

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Er reagierte damit auf die Ankündigung von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke), wegen der hohen Zahl an Infektionserkrankungen das für die Corona-Krise entwickelte Drei-Phasen-Modell vorübergehend auszuweiten. Demnach können Schulen je nach Verfügbarkeit der Lehrer ab der Jahrgangsstufe sieben auch in Distanz- oder Wechselunterricht gehen. In den Jahrgangsstufen eins bis sechs soll auch bei eingeschränktem Lehrkräfteeinsatz in Präsenz unterrichtet, notfalls eine Notbetreuung angeboten werden. Nach Schätzung Oldenburgs fiel zuletzt im Schnitt etwa ein Drittel der Lehrkräfte wegen eigener Krankheit oder der Erkrankung betreuungsbedürftiger Familienmitglieder aus.

Distanzunterricht besser als kein Unterricht

Distanzunterricht sei zwar besser als gar kein Unterricht, pflichtete Renz Oldenburg bei. „Aber so, wie der Distanzunterricht in Mecklenburg-Vorpommern derzeit ausgestaltet ist, handelt es sich meistens um Nicht-Unterricht“, konstatierte der Oppositionspolitiker. Nach wie vor hänge es vom Schulträger ab, ob die Schulen stabile und leistungsfähige Internetzugänge haben und den Distanzunterricht so technisch absichern können. Die Defizite seien während der Corona-Pandemie offenkundig, bislang aber nicht ausreichend behoben worden. Das neue Jahr müsse genutzt werden, um die Schulen zu echtem Distanzunterricht zu befähigen, mahnte Renz.

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Der Landeselternrat unterstützte das Vorgehen des Ministeriums. Denn nun gebe es rechtliche Klarheit darüber, wann wer wie unterrichtet wird, sagte der Verbandsvorsitzende Kay Czerwinski der „Ostsee-Zeitung“ (Dienstag). Zuletzt habe es vor allem in oberen Klassen eher Selbstbeschäftigung statt Unterricht gegeben. Nach den Winterferien im Februar werde sich zeigen, ob die Maßnahmen die erhofften Wirkungen erzielten. (dpa)

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