Die Vorderseite der historischen Villa Baltic. Nun sollen 9000 Kühlungsborner abstimmen, was mit der Villa passieren soll.
  • Die Vorderseite der historischen Villa Baltic. Nun sollen 9000 Kühlungsborner abstimmen, was mit der Villa passieren soll.
  • Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/

Heute entscheidet sich die Zukunft dieser prunkvollen Ostsee-Villa

Seit Jahrzehnten ist das imposante Bauwerk direkt am Ostseestrand, die Villa Baltic, von einem Zaun umgeben und wird nicht mehr genutzt. Das Gebäude verfällt zusehends und ist der Witterung ausgesetzt. Am Sonntag können die Einwohner von Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) über die Zukunft der Villa abstimmen.

Bei der Abstimmung geht es um die Frage, ob die Oldenburger Projektentwickler, die Brüder Jan und Berend Aschenbeck, zusätzlich ein benachbartes Gelände kaufen können. Dort stand früher ein Schwimmbad. Die Aschenbecks wollen darauf ein Hotel mit zwei Etagen und 120 Zimmern bauen. Ihr Plan ist es, die Restaurierung der Villa Baltic mit dem Betrieb des Hotels zu finanzieren.

Kühlungsborn: Abstimmung entscheidet über Villa

Eines der Hauptprobleme ist, dass das Haus wegen seines riesigen Treppenhauses, das über eine Glaslichtkuppel mit Außenlicht versorgt wird, für eine Nutzung etwa als Hotel nicht in Frage kommt. „Das Gebäude mit denkmalrechtlichen Auflagen in Alleinlage und mit begrenztem Grundeigentum dürfte als Einzelimmobilie nicht zu erhalten sein“, sagt Denkmalschützer Alexander Schacht des Landkreises Rostock. Das mache eine direkte Refinanzierung der Restaurierung nicht möglich, ergänzt Jan Aschenbeck.

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Gegen diesen Plan hatte sich die Bürgerinitiative „Rettet den Baltic Park“ gebildet. Deren Mitglieder bezweifeln, dass die Restaurierung nur mit dem Hotel-Neubau möglich sei. „Die Denkmalwürdigkeit des 1910/12 für den Justizrat Wilhelm Hausmann errichteten Hauses ist unbestritten“, sagt Alexander Schacht vom Denkmalschutzamt des Landkreises Rostock. Er fügt hinzu: „Es handelt sich um ein überaus anspruchsvolles Denkmalobjekt mit erheblichem Sanierungsbedarf.“

Projektentwickler wollen Hotel neben Villa bauen

Aschenbeck betont, dass der Park definitiv für alle zugänglich bleibe. Auch die alten Parkbäume seien nicht gefährdet. Die Lösung sehe eine öffentliche Nutzung für die Villa vor. „Es soll ein lebendiger Ort sein, mit Kunst, Kultur und Gastronomie ein Ort mit Puls“, so der Projektentwickler.

Jan Aschenbeck, Projektentwickler aus Oldenburg, steht in der historischen Villa Baltic unter der großen Glaßkuppel. Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/
Jan Aschenbeck, Projektentwickler aus Oldenburg, steht in der historischen Villa Baltic unter der großen Glaßkuppel.
Jan Aschenbeck, Projektentwickler aus Oldenburg, steht in der historischen Villa Baltic unter der großen Glaßkuppel.

Die historische Villa Baltic von 1910 wurde während der DDR-Zeit bis 1990 als Erholungsheim des Gewerkschaftsbundes FDGB genutzt, seitdem ist sie dem Verfall preisgegeben. Laut amtlicher Bekanntmachung müssen mindestens 25 Prozent oder rund 1700 Kühlungsborner abstimmen, damit das Ergebnis bindend ist. Mit einem Ergebnis sei gegen 21 Uhr zu rechnen.(dpa/mp)

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