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Katze im Tierheim
  • Eine Streunerkatzenbaby, das im Tierheim aufgepäppelt wurde.
  • Foto: Bettina Blumenthal

Für Katzenhalter in Hamburg könnte sich schon bald einiges ändern

10.000 Streunerkatzen leben auf Hamburgs Straßen, viele krank und halb verhungert. Tierschützer kommen mit der Hilfe kaum noch hinterher. Rettung könnte eine Katzenschutzverordnung bringen, über die der Senat in wenigen Tagen berichten will. Darin würden Katzenhalter verpflichtet werden, ihre Freigänger kastrieren und registrieren zu lassen.

Katzenretterin Monika Freytag (52) vom Hamburger Tierschutzverein HTV hofft inständig auf die Katzenschutzverordnung: „Bei uns gehen immer mehr Notrufe ein. Wir kommen mit der Katzenrettung einfach nicht mehr hinterher. Es sind so viele schlimme Katzenschicksale. Die Wege durch die ganze Stadt sind in der Zeit einfach nicht zu schaffen. Ich wünschte, wir hätten einen Hubschrauber.“

Katzenretterin Monika Freytag (52) vom Hamburger Tierschutzverein Bettina Blumenthal
Katzenretterin Monika Freytag (52)
Katzenretterin Monika Freytag (52) vom Hamburger Tierschutzverein

Abgemagert und voller Läuse, das Fell verfilzt, die Augen verklebt – der Zustand, in dem verwilderte Katzen und ihre Jungen im Tierheim Süderstraße landen, ist oft zum Heulen. Etwa 10.000 Streuner leben auf Hamburgs Straßen, eine niemals endende Aufgabe für den Tierschutzverein, möglichst viele zu kastrieren.

Und dennoch reicht ein unkastrierter Hauskater, um jede Menge Jungkatzen zu produzieren, die von ihren unterernährten wilden Müttern kaum gesäugt werden können. Und wer seine unkastrierte Katze herumstromern lässt, sieht sich plötzlich ungewolltem Kätzchensegen gegenüber – der häufig im Tierheim landet.

Die Bürgerschaft hatte den Senat darum Ende 2021 ersucht, eine Katzenschutzverordnung zu prüfen. Das Ergebnis der Prüfung soll dem Parlament bis Ende März vorgelegt werden.


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HTV-Vorstandsmitglied Stefanie Bauche (62): Nur mit einer Kastrationspflicht können wir es schaffen, die Population der Straßenkatzen auf Dauer in den Griff zu bekommen. Und die Registration würde uns helfen, die vielen Fundtiere wieder zurückführen zu können. Oft habe ich das Gefühl, dass viele Besitzer gar nicht erst suchen und einfach denken ‚Na, dann ist meine Katze wohl weg’“.

Stefanie Bauche (62) vom HTV-Vorstand mit einer Streunerkatze Bettina Blumenthal
Stefanie Bauche, HTV
Stefanie Bauche (62) vom HTV-Vorstand mit einer Streunerkatze

Die Verantwortungslosigkeit vieler Katzenbesitzer erschüttert die Tierschützerin: „Nur 25 Prozent der Fundkatzen aus privater Haltung sind kastriert oder gechipt. Ein Besitzer meinte zu mir, er wolle seinen Kater nicht kastrieren, der Kater solle doch seinen Spaß haben. Viele verstehen es nicht, dass es diesem wilden Nachwuchs dann sehr schlecht geht.“

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Während sie das sagt, hält die Katzenfreundin ein zwölf Wochen altes Streunerkatzenbaby auf dem Arm – munter, aber viel zu klein für sein Alter.

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