Zoll
  • Regelmäßig werden im Hamburger Hafen große Mengen an Kokain sichergestellt. Im vergangenen Jahr sollen es insgesamt 43 Tonnen gewesen sein.
  • Foto: picture alliance/dpa/TNN

Zoll in Angst vor Drogenbanden: Geheime Koksberge im Visier

Kokainfunde im Hamburger Hafen sind keine Seltenheit. Zollbeamte kämpfen seit Jahren gegen die Drogen und die dazugehörigen Banden im Hintergrund. Das wird allerdings immer gefährlicher. Vor allem, weil den Zollfahndern die richtige Ausrüstung fehlt.

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass ein neuer Rekordfund öffentlich wurde: Insgesamt 35 Tonnen Kokain im Wert mehrerer Milliarden Euro sollen Beamte in ganz Deutschland sichergestellt haben – einen Großteil davon in Hamburg. Die Drogen dürfen in Deutschland nach der Sicherstellung allerdings nicht direkt vernichtet werden. Sie müssen als Beweismittel aufbewahrt werden, bis ein rechtskräftiges Urteil gefällt wird.

Belgische Zollbeamte warnen Hamburger Zoll vor anstehendem Überfall

Und das ist knifflig, schließlich müssen die wertvollen Asservate an geheimen Orten gelagert und aufwendig geschützt werden. Oftmals sind die geheimen Lagerorte aber nur durch Alarmanlagen gesichert, was die Gefahr für Raubüberfälle erhöht. Tatsächlich soll der belgische Zoll seine Hamburger Kollegen laut NDR vergangene Woche direkt vor Angriffen von Kriminellen gewarnt haben. Bewaffnete Täter aus Frankreich sollen es auf 480 Kilogramm sichergestelltes Kokain abgesehen haben, hieß es.

Zollfahnder beklagen Sicherheitslücken

Zollfahnder klagen laut NDR bereits seit Jahren über Sicherheitslücken, und die Gewaltbereitschaft der Täter nehme zu. Außerdem seien die Kriminellen immer besser ausgestattet – zunehmend auch mit Schnellfeuerwaffen.

Die Zollbeamten können dem wenig entgegensetzen. Sie tragen fast ausschließlich Handfeuerpistolen. Maschinenpistolen, gepanzerte Wagen und schusssichere Westen müssen bei jedem Drogenfund neu angefordert werden. Zöllner an der Containerprüfanlage sind meistens sogar komplett unbewaffnet.

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Den Forderungen des Zolls sei bisher nicht nachgekommen worden. Der Bedarf an automatischen Waffen werde allerdings geprüft. (mp)

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