Baukräne und Neubauten im Sonnenlicht

10.000 neue Wohnungen sollen jedes Jahr in Hamburg genehmigt werden – doch davon ist die Stadt noch weit entfernt. (Foto: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt)

Ziel beim Hamburger Wohnungsbau weit verfehlt – aber es gibt eine gute Nachricht

Auch im zweiten Jahr in Folge hat der Hamburger Senat sein Ziel, jährlich 10.000 neue Wohnungen zu genehmigen, verfehlt – und das krachend. Trotzdem ist Bausenatorin Karen Pein (SPD) optimistisch, dass der in der Krise steckende Wohnungsbau langsam wieder Fahrt aufnimmt. Ein Bezirk hat dabei die Nase vorn. Und in einer Kategorie sieht es sehr gut aus.

6710 Wohnungen wurden im Jahr 2024 in Hamburg neu genehmigt. Diese Zahl veröffentlichte die Baubehörde der Senatorin Karen Pein (SPD) am Freitag. Das sind zwar 1306 Wohnungen mehr als noch im Jahr 2023 – damals war die Zahl der Genehmigungen aber auch auf einem Allzeit-Tief gewesen. Das selbstgesteckte Ziel des Senats liegt bei der Marke 10.000.

So viele Wohnungen wurden in den Bezirken genehmigt

Pein ist trotzdem zufrieden. „Hamburgs Wohnungsneubau nimmt trotz schwieriger Rahmenbedingungen wieder Fahrt auf“, sagt sie. „Auch wenn wir die Zielmarke noch nicht wieder erreicht haben, so geht der Trend klar in Richtung der 10.000 Genehmigungen.“

Das hofft auch Andreas Bretiner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen. Er nennt die 6710 Wohnungen ein „achtbares Ergebnis“ angesichts der „schwierigen Situation im Wohnungsbau“.



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Die meisten Wohnungen wurden wie auch 2023 im größten Bezirk Wandsbek genehmigt (1952), dahinter folgen Hamburg-Mitte (1274) und Hamburg-Nord (1179). Altona mit 893 genehmigten Wohneinheiten und Eimsbüttel mit 605 liegen in der Mitte der Liste, während die am dünnsten besiedelten Bezirke Harburg (544) und Bergedorf (194) das Schlusslicht bilden.

Hamburg: So viele Sozialwohnungen wurden genehmigt

Von den 6710 genehmigten Wohnungen zählen 3092 zu den dringend benötigten, günstigen Sozialwohnungen. Diese werden entweder im 1. Förderweg mit sieben Euro pro Quadratmeter, im 2. Förderweg mit 9,10 Euro pro Quadratmeter oder im 3. Förderweg mit 12,10 Euro pro Quadratmeter vermietet.

Der 3. Förderweg wurde erst neu im April 2024 eingeführt. Er soll laut Pein die Haushalte entlasten, die knapp über der Einkommensgrenze für den 2. Förderweg liegen.

Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). (Archivbild) imago/Chris Emil Janßen
Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). (Archivbild)
Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). (Archivbild)

Das gute Ergebnis bei den Sozialwohnungen ist auf die Initiative des Senats zurückzuführen, der im Jahr 2024 die Summe von 779 Millionen Euro in die Hand nahm, um Sozialwohnungen für Bauherren trotz der gestiegenen Baukosten attraktiv zu halten. „Hamburg bleibt damit unangefochten bundesweit Spitzenreiter im sozialen Wohnungsbau“, bilanziert SPD-Wohnungsexpertin Martina Koeppen.

Das „Problemkind“ bleibt der frei finanzierte Wohnungsbau. Hier will Pein mit einem neuen „Hamburg-Standard“ gegensteuern. Diese Baureform, die die Behörde 2025 präsentieren will, soll nur noch die nötigen Baustandards enthalten, sodass kostengünstiger gebaut werden kann. Ein Pilotquartier dafür soll das Wilhelmsburger Rathausviertel werden. Dort sind künftig 1600 und im angrenzenden Elbinselquartier 2100 Wohneinheiten geplant.

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