Der „emoin“ Roboter-Shuttle in Bergedorf hat in sechs Wochen über 1000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht.
  • Der „emoin“ Roboter-Shuttle in Bergedorf hat in sechs Wochen über 1000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht.
  • Foto: VHH 

Was taugt der autonome Bummel-Bus von Bergedorf wirklich?

Sechs Wochen lang war Hamburgs erster autonom fahrender On-Demand-Shuttle „emoin“ im Bergedorfer Villenviertel unterwegs. Nach der Bestellung per App fuhr das computergesteuerte Fahrzeug seine Fahrgäste ​​​​​​​selbstständig zur nächstgelegenen Wunsch-Haltestelle. Jetzt gibt es eine erste Bilanz.

Betrieben werden die Fahrzeuge von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH), die von insgesamt mehr als 1000 Fahrgästen während des Testbetriebs berichten. Zurückgelegt haben die drei Roboter-Shuttles in den sechs Wochen zusammen 1325 Kilometer. Am häufigsten wurden demnach Fahrten zwischen 14 und 15 Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr angefragt.

Hamburg: Erster Roboter-Bus in Bergedorf unterwegs

Die Betreiber des autonomen Shuttle-Kleinbusdienstes ziehen eine positive Bilanz – das Projekt könne als Erfolg gewertet werden. Die Erfahrungen des Reallabors seien sehr wertvoll gewesen, sagte VHH-Geschäftsführer Toralf Müller. Nun wolle man die Ergebnisse des Probetriebs auswerten und die Technologie weiterentwickeln.

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Unterwegs war der Shuttle allerdings nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von gemütlichen 18 Kilometern pro Stunde. Vor allem Fahrgäste mit Großeinkauf, viel Gepäck oder eingeschränkter Mobilität hatten aber trotzdem Zeitvorteile.

Autofahrer drängeln hinter Roboter-Bus in Bergedorf

Auf weniger Begeisterung stieß der Roboter-Bus allerdings bei den Autofahrern, die aufgrund der langsamen Geschwindigkeit von „emoin“ direkt am ersten Tag über Staus klagten. Auch in den weiteren Wochen drängten sie sich hin und wieder hinter dem Bus und überholten teilweise mit mehr als den im Viertel erlaubten 30 Kilometern pro Stunde. Fuhren sie dabei zu dicht an „emoin“ vorbei, musste dieser laut „Nahverkehr Hamburg“ dann eine Vollbremsung einlegen. Größere Reibungspunkte zwischen Autos und Bus habe es laut der VHH aber nicht gegeben, schließlich sei das Projekt bewusst in einem verkehrsberuhigten Gebiet gelegt worden.


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Laut „Nahverkehr Hamburg“ verlor das Gefährt auch immer mal wieder seine Funkverbindung und blieb dann solange stehen, bis es wieder ins Netz eingewählt war. Bei einem Testbetrieb sei so etwas allerdings normal, all das wird jetzt ausgewertet. Auch die VHH spricht auf MOPO-Nachfrage von kleinen technischen Herausforderungen, mal am Shuttle, mal in der App, die aber schnell behoben werden konnten.

Test-Ergebnisse von „emoin“ werden jetzt ausgewertet

Die Busse hatten zwar keinen Fahrer, aber aus Sicherheitsgründen Begleiter, diese mussten laut VHH aber nie eingreifen. Die vier Meter langen und zwei Tonnen schweren Kleinbusse können bis zu fünf Fahrgäste aufnehmen. Anders als beim Linienverkehr gibt es keine festen Fahrpläne.

Das Gebiet der batteriebetriebenen Shuttles erstreckte sich vom Bergedorfer ZOB über den Reinbeker Weg bis zur Daniel-Hinsche-Straße. Ausgewählt wurde der Teil des Bezirks laut dem VHH aufgrund der Straßenqualität, dem durchgehenden Tempo 30, den parkenden Autos und den überwindbaren Steigungen. Die Software wurde bereitgestellt vom Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raufahrttechnik.

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