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Ein Mann liegt neben seinem Gepäck auf einer Bank am Hamburger Flughafen, der seit Sonntagabend bestreikt wird.
  • Ein Mann liegt neben seinem Gepäck auf einer Bank am Hamburger Flughafen, der seit Sonntagabend bestreikt wird.
  • Foto: dpa | Jonas Walzberg

Warnstreik läuft: So ist die Lage am Hamburger Flughafen

Zehntausende Flugreisende müssen sich an diesem Montag erneut auf Verspätungen und Ausfälle an mehreren Flughäfen in Deutschland einstellen. In Hamburg begann der Streik wie angekündigt am späten Sonntagabend. Viele Passagiere haben sich offenbar rechtzeitig informiert.

„Der Streik ist pünktlich losgegangen“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe. Für Montag wurden nach Angaben des Flughafens alle 123 ursprünglich geplanten Starts abgesagt und auch mindestens 50 der ursprünglich 121 vorgesehenen Landungen.

Streik am Hamburg Flughafen – „Terminals nahezu leer“

Aufgerufen zu dem Protest hatte die Gewerkschaft etwa 2000 Beschäftigte. Der Warnstreik trifft mitten in den Hamburger Frühjahrsferien voraussichtlich Zehntausende Flugreisende. Landungen sind demnach am Montag zwar möglich. Streikbedingt würden aber auch bei Ankünften ganztägig Flugstreichungen und deutliche Verzögerungen erwartet.

Die Lage am Flughafen in Fuhlsbüttel war „erwartungsgemäß ruhig, die Terminals sind nahezu leer“, sagte Kommunikationsleiterin Katja Bromm. „Die Passagiere werden in der Regel von ihrer Fluggesellschaft rechtzeitig über Streichungen oder Umbuchungen informiert, sodass die Fluggäste gar nicht erst zum Flughafen kommen.“

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Auch an den Airports in Hannover und am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER begannen in der Nacht ganztägige Warnstreiks. Das bestätigten Sprecher:innen der Gewerkschaft Verdi. Aufgerufen waren auch die Beschäftigten des Bremer Airports auf, ihre Arbeit niederzulegen. Die Warnstreiks dürften auch Auswirkungen auf andere Standorte haben. Die Flughäfen rieten Reisenden, sich bei ihrer Airline zum Flugstatus zu informieren.

Ein Verdi-Vertreter klebt ein Plakat mit der Aufschrift „Warnstreik!“ die Anzeigetafel im leeren Terminal 2 am Hamburg Airport. dpa | Jonas Walzberg
Ein Verdi-Vertreter klebt ein Plakat mit der Aufschrift „Warnstreik!“ die Anzeigetafel im leeren Terminal 2 am Hamburg Airport.
Ein Verdi-Vertreter klebt ein Plakat mit der Aufschrift „Warnstreik!“ die Anzeigetafel im leeren Terminal 2 am Hamburg Airport.

Hintergrund sind einerseits die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und andererseits die bundesweiten Mantel-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Auch Flughäfen in Berlin und Hannover werden bestreikt

Die Arbeitgeber:innenseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.

Allein am BER wurden rund 200 Abflüge gestrichen. Nach Angaben des Flughafens sind davon etwa 27.000 Passagiere betroffen. Der Flughafen ging davon aus, dass zudem etwa ein Drittel der rund 200 geplanten Landungen ausfallen, wie ein Sprecher am Sonntag sagte.

In Hannover hatten die Beschäftigen der Bodenverkehrsdienste ihre Arbeit bereits am Sonntagabend um 21 Uhr niedergelegt. Der Warnstreik des Luftsicherheitspersonals begann um Mitternacht und soll genau 24 Stunden dauern. „Die Beteiligung ist hoch, die Leute sind motiviert“, sagte Gewerkschaftssekretär Lars Kalkbrenner in der Nacht zum Montag.

Ursprünglich waren 35 Abflüge und 34 Ankünfte in Hannover geplant. Verdi hatte angekündigt, dass voraussichtlich keiner der Flüge durchgeführt werden könnte. In Hannover sollen laut dem Flughafenbetreiber zumindest Notfall- und Rettungsflüge möglich sein.

Noch im März: Bundesweiter Verkehrsstreik droht

Die Warnstreiks an den Flughäfen könnten nur der Auftakt für weitere Arbeitsniederlegungen auch in anderen Bereichen des Verkehrssektors sein. So befindet sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG derzeit in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Bahnunternehmen über neue Tarifverträge.

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Bis zum 23. März wird sie mindestens einmal mit jedem dieser Unternehmen zusammengekommen sein. Dann werde Bilanz gezogen und über weitere Maßnahmen entschieden, hatte ein EVG-Sprecher am Wochenende gesagt. Die „Bild am Sonntag“ hatte zuvor berichtet, dass die EVG und Verdi für den 27. März bereits einen gemeinsamen Warnstreik planten, bei dem der Verkehrssektor lahmgelegt werden solle. (dpa/fbo)

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