x
x
x
  • Das Kaifu-Bad in Eimsbüttel gehört zu den beliebtesten Schwimmbädern in Hamburg.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Viren werden sofort abgetötet“: Wann können wir wieder ins Schwimmbad?

Wann können wir wieder in den Hamburger Schwimmbädern unsere Bahnen ziehen? Noch gibt es keine konkrete Öffnungsperspektive für die Hallen- und Freibäder. Betreiber Bäderland gibt die Hoffnung allerdings nicht auf – und trifft schon mal Vorbereitungen für den Fall der Fälle.

Bäderland setzt darauf, die Hamburger Schwimmbäder bald wieder öffnen zu dürfen. Die Infektionsgefahr in Hallen- und Freibädern sei extrem gering, sagte der Sprecher der städtischen Betreibergesellschaft, Michael Dietel. „Doch die Fakten aus der Branche werden nur wenig gehört.“

Hamburger Schwimmbäder brauchen lange Vorbereitung

Nicht mehr lang ist es, bis eigentlich die Sommersaison starten würde. Abhängig von Bad und Wetter können Schwimmer normalerweise ab Mai oder Anfang Juni ihre Bahnen draußen ziehen. Doch viele Fragen, unter welchen Bedingungen der Betrieb möglich sein könnte, sind nach Angaben von Dietel noch offen.

Das könnte Sie auch interessieren: Im Norden wird sie immer mehr verwendet — was ist mit Hamburg?

Wichtig zu bedenken ist laut Dietel, dass die Schwimmbäder nicht sofort einsatzbereit sind. „Wir brauchen einen Vorlauf von drei bis vier Wochen, bei den Freibädern sogar noch länger.“ Deshalb hätten erste Vorbereitungen bei den Außenbecken bereits begonnen. „Altes Wasser aus dem letzten Jahr raus, schrubben, neues Wasser rein, Rasen mähen und vieles mehr“, berichtete Dietel. Auch die MOPO war beim Frühjahrsputz im Kaifu dabei.

Bäderland: Einkaufen ist gefährlicher als Schwimmen

Trotz steigender Infektionszahlen sehe die Branche die Ansteckungsgefahr als gering an, sagte Dietel. Die Hygienemaßnahmen und Vorschriften wie Zutritt-Limits und Wegeführung seien streng. „Es ist eine kontaktlose Sportart, das Wasser ist durchweg desinfiziert durch Chlorung“, betonte Dietel. „Da werden auch Corona-Viren in Sekunden-Bruchteilen abgetötet.“ Zudem seien die Lüftungsanlagen in den Hallenbädern sehr stark. „Die Gefahr ist geringer als im Supermarkt, in dem man Masken trägt.“

Michael Dietel ist Sprecher der städtischen Betreibergesellschaft Bäderland.

Michael Dietel ist Sprecher der städtischen Betreibergesellschaft Bäderland.

Foto:

picture alliance / dpa

Eine große Sorge der Bäderland-Verantwortlichen: Was ist mit den vielen Kindern, die schwimmen lernen sollen? Wie will man das nachholen? „Das wird natürlich schwerer, je länger die Bäder keine Öffnungsperspektive haben“, sagte Dietel. „Schwimmen lernt man nicht innerhalb von zwei Wochen, das muss man regelmäßig üben.“ Wenn Schwimmbäder geschlossen sind, weichen die Menschen im Sommer laut Dietel an unbewachte Badestellen aus. Das könne schlimme Folgen haben.

Hamburg: Bäderland beklagt starken Besucher-Rückgang

Seit 2. November sind die Bäderland-Schwimmbäder in der Hansestadt wegen der Corona-Pandemie erneut geschlossen. „75 Prozent der Mitarbeiter sind komplett in Kurzarbeit“, sagte Dietel. Betroffen seien etwa 400 der 530 Mitarbeiter der 27 Bäder. „Modernisierungs- und Bauprojekte werden aber fortgesetzt, etwa in der Alsterschwimmhalle.“

Das könnte Sie auch interessieren:Hier wird ein beliebtes Hamburger Freibad platt gemacht

Als die Freibäder Anfang Juni vergangenen Jahres doch öffnen konnten, durfte Bäderland wegen der Besucher-Obergrenzen im Tagesschnitt lediglich 20 bis 30 Prozent der sonst üblichen Gäste begrüßen. Für das gesamte Jahr lag der Rückgang in Hallen- und Freibädern bei rund 60 Prozent. „2020 hatten wir ein acht Millionen Euro schlechteres Ergebnis als üblich“, berichtete der Sprecher. Diese Summe müsse die Stadt nun zusätzlich ausgleichen. (fbo/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp